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1916 - Krieg der Träume

Titel: 1916 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durfte man als sein Gefolgsmann unaufmerksam oder leichtsinnig sein. Immerzu galt es, alle nur denkbaren Möglichkeiten blitzschnell zu erfassen und durchzukalkulieren.
    Und eine dieser Möglichkeiten bestand darin, daß die Freunde die Seiten gewechselt hatten. Vor allem galt das für Tolot. Es hatte Michael betroffen gemacht, daß der Haluter wegen des Howalgoniums einen Schock erlitten hatte und bewußtlos geworden war. Aber nun begann Michael Rhodan den Vorfall mit anderen Augen zu sehen.
    Es war ihm keineswegs entgangen: Bei der Konferenz mit Shabazza und Jii'Nevever hatte es der Haluter sehr an Enthusiasmus fehlen lassen, in Mikes Augen sehr auffällig. Seine Haltung war vielmehr eher skeptisch gewesen. Das paßte nicht ins Bild.
    „Verbindung zu ORNAGHATOS!" ordnete Michael Rhodan an.
    Er ärgerte sich, weil die Aktion bei weitem nicht so schnell und erfolgreich verlief, wie er das vorgehabt hatte. Für seine erste Chronautenstation hatte er eine knappe Stunde gebraucht, jeden Widerstand rücksichtslos niedergekämpft und die Besatzung auf Vordermann gebracht. Inzwischen hatte er die vierte Chronautenstation erobert und unter Jii'Nevevers Kontrolle gestellt. Nur von den Freunden - Freunden? - fehlten noch die entsprechenden Erfolgsmeldungen.
    „Dein Freund ist in der Station nicht zu finden!" wurde Mike gemeldet.
    Die Furche auf seiner Stirn vertiefte sich. Die Sache wurde immer seltsamer.
    Michael Rhodan hatte sich während der Eroberung der Chronautenstationen sehr viel Mühe gegeben, nicht nur den eigenen Kampfbereich unter Kontrolle zu halten, sondern auch einen umfassenden Überblick über das gesamte Geschehen zu bekommen. Daß Gucky Tifflor angefunkt hatte, war ihm daher bekannt, auch daß Gucky Tifflor zu Hilfe hatte kommen wollen.
    Wenn sich weder Tifflor noch Gucky meldeten, war irgend etwas faul. Und was hatte Tolot entdeckt, das er unbedingt Gucky - und nur Gucky! - hatte zeigen wollen? Warum hatte er nicht auch Mike und Tiff informiert?
    Geheimnisse hinter Mikes Rücken? Und damit auch hinter Jii'Nevevers und Shabazzas Rücken? Allein das reichte schon aus, tiefes Mißtrauen gegen die alten Freunde zu empfinden.
    Verrat?
    Es war unwahrscheinlich, aber nicht völlig ausgeschlossen. Und wenn dem so war? Wie sollte sich Michael Rhodan dann verhalten?
    Zum Glück hatte er damit keinerlei Probleme. Gleichgültig unter welchen Umständen, zu welcher Zeit, an welchem Ort auch immer - Verrat durfte in gar keinem Fall geduldet werden, von niemandem. Und das schloß sogar die alten Weggefährten ein. Gerade von ihnen durfte und mußte man unbedingte Zuverlässigkeit erwarten. Gerade sie mußten wissen, wie verheerend Verrat sich auf die Moral einer Mannschaft auswirken mußte - und welche Strafe einem Verrat unbedingt folgen mußte.
    Wenn Gucky, Tifflor oder Tolot oder gar alle zusammen sich gegen Shabazza stellen und dessen Pläne sabotieren wollten, dann konnte es nur Eine Antwort für diesen Frevel geben: Exekution.
    „Macht einen Zeittaucher klar!" bestimmte Michael. „Ausgesuchte Leute in höchster Kampfbereitschaft!"
    Theoretisch hätte er aus dem Orbit einen Funkkontakt zu Jii'Nevever herstellen können, aber er war nicht sicher, ob die anderen nicht imstande waren, das Gespräch abzuhören - oder zumindest die Tatsache feststellen konnten, daß Michael mit der Träumerin von Puydor reden wollte. Logische Denker, die sie zweifellos waren, würden sie daraus den naheliegenden Schluß ziehen, das sie enttarnt waren und mit Vergeltung rechnen mußten.
    Warnen aber durfte Michael Rhodan sie auf keinen Fall. Michael kannte den Stellenwert sowohl der eigenen Person wie auch den der Freunde in Shabazzas Plänen. Es war keine bloße Laune oder ein Zufall gewesen, daß Shabazza sie angeheuert hatte. Shabazza kannte die Fähigkeiten jedes einzelnen seiner Verbündeten, und er wußte auch, wie gefährlich die Zellaktivatorträger Icho Tolot, Julian Tifflor und vor allem Gucky als Gegner werden konnten.
    Michael Rhodan verließ die Zentrale und suchte die Schleuse auf, in der ein Zeittaucher für ihn bereitstand. Eine zehnköpfige Wachmannschaft wartete bereits auf ihn, in voller Ausrüstung.
    „Ihr bleibt in meiner Nähe!" ordnete Michael Rhodan herrisch an. „In meiner unmittelbaren Nähe. Wenn etwas passiert, habt ihr sofort und ohne weitere Befehle das Feuer zu eröffnen. Es kann sein, daß jemand völlig überraschend bei mir auftaucht, ein sogenannter Teleporter. Auch in diesem Fall - sofort feuern,

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