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1918 - Der Traum der Nevever

Titel: 1918 - Der Traum der Nevever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abklang.
    „Ist es vorbei?" fragte Upesamee, als er halbwegs wieder Herr seiner Sinne war.
    „Ich habe noch nicht einmal richtig begonnen", antwortete Escasidor. „Soll ich fortfahren?"
    Upesamee winkte verneinend ab. Er tat es mit allen vierzehn Pseudopodien gleichzeitig, um seinen Willen verstärkt kundzutun.
    Er würde diese Tortur nicht noch einmal über sich ergehen lassen. Lieber mit dem Makel eines latent vorhandenen Roo leben, als solche Qualen noch einmal über sich ergehen zu lassen.
    Und so kam es, daß Upesamee als Vierzehn-Ender alt wurde. Wie sehr er auch an sich arbeitete, wie hart er trainierte und wie perfekt er schließlich seinen Körper beherrschte - es wurde ihm nie möglich, siebzehn Pseudopodien aus sich zu bilden, wie es für jeden normalen Nevever selbstverständlich war.
    Sein Roo brach in all den Jahren nie destruktiv durch. Manche behaupteten sogar, daß gerade diese dritte Kraft es war, die ihn zu etwas Beson- derem machte.
    Und Upesamee fragte sich manchmal, ob den Nevevern mit dem Roo nicht etwas von Wert verlorengegangen war. Das war nicht ganz ernst gemeint, denn ihm war schon klar, daß er die mißratene Ausnahme war. Einer unter einer Milliarde.
     
    *
     
    Zu Upesamees Zeit führten die Nevever schon lange ein Leben in Ruhe und Beschaulichkeit. Sie hatten sich auf ihre Ursprungswelt Ketchorr zurückgezogen, um sich im roten Schein der Riesensonne Artirur zu verinnerlichen.
    Sie hatten ihren Zenit erreicht und konnten von der höchstmöglichen Evolutionsstufe, die körpergebundene Wesen erklimmen konnten, über ihre Galaxis Puydor blicken, deren zivilisatorische Strukturen sie mitgeformt hatten.
    Die Zeit der Expansion und des ruhmreichen Imperiums war vorbei. Sie war mit dem Roo gestorben. Dem wilden Sturm aufs Universum folgte der Rückzug ins Ich. Die Nevever überließen Puydor den jungen, aufstrebenden Völkern, die sie früher gefördert und gelenkt hatten. Jetzt war es Zeit, daß die Kinder selbständig wurden und das Erbe der Väter übernahmen Viele von den ehemaligen Schützlingen hatten selbst schon Sternenreiche gegründet, expandierten in unglaublichem Tempo und wurden so mächtig, daß den Nevevern hätte angst und bange werden müssen, wären sie nicht so träge geworden. Die Nevever gerieten bei den Völkern von Puydor immer mehr in Vergessenheit, wurden allmählich zur Legende. Da die Nevever, selbst wenn sie zu gelegentlichen Missionen zu ihren ehemaligen Schützlingen kamen, nie in Erscheinung traten, woben sich um sie die seltsamsten Geschichten. Mal galten sie als körperlose, ätherische Geschöpfe, dann wiederum als furchterregende Fremde in bizarren Gestalten, nicht selten wurde ihre Existenz auch überhaupt in Frage gestellt.
    Denn die Nevever machten sich immer rarer, verließen immer seltener ihre Heimatwelt und verbargen sich. in ihrem unsichtbar machenden Elfenbeinturm.
    Upesamee war einer der wenigen seiner Generation, die die Hand am Pulsschlag der Zeit hatten. Er unternahm viele Reisen durch die Galaxis und beobachtete die Entwicklung aufstrebender und untergehender Zivilisationen.
    Manches erfüllte ihn mit Genugtuung und Stolz, etwa die Entdeckung der Atomkraft bei den noch planetengebundenen Essorem oder die Nutzbarmachung der fünfdimensionalen Kräfte des Tronium-Azints bei den relativ hochentwickelten Su-Kansee. Anderes wiederum registrierte er mit einiger Besorgnis, so den wilden, ungestümen Expansionsdrang von machthungrigen Völkern wie den Rawwen oder den Varmiren, die rücksichtslos über andere, schwächere Völker hinwegfegten.
    Upesamee fand, daß es die Pflicht der Nevever sei, solche Eroberer mit den Mitteln des Guu in die Schranken zu weisen und ihnen statt des de struktiven Gegeneinander die Lehren des einträchtigen Miteinander beizubringen.
    Er berief zu diesem Thema mehrmals Ashgavanoghi ein. Doch was dabei herauskam, war, daß man ihn mit dieser von ihm initiierten Mission betreute.
    Upesamee versuchte, seinen Artgenossen klarzumachen, daß dies die Kräfte eines einzelnen überstieg und er der Unterstützung vieler Nevever bedürfe. Er appellierte an das Gewissen seines Volkes, das sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Schirmherrschaft über diese Galaxis zu übernehmen.
    Man gab ihm in allen Punkten recht und beteuerte, auch weiterhin diese Ziele zu verfolgen. Doch kam bei diesen Ashgavanoghi ebenso heraus, daß sich die Nevever als längst über diesen weltlichen Dingen stehend betrachteten.
    Escasidor, der ihn einst davor

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