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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vertrauen könne. Keiner ihrer Gefährten war damals dabei. Wir redeten sehr lange.
    Perry und Reginald erzählten ihre Geschichte. Angefangen von der Landung auf dem Mond ihres kleinen unbedeutenden Planeten. Der Aufstieg ihres kleinen Sternenreiches zur beherrschenden Macht einer Galaxis. Ich bewunderte sie.
    Doch dann erzählten sie mir Geschichten von Tod und Vernichtung, von verheerenden Kriegen in ihrer Galaxis und in anderen Sterneninseln, von Reisen an den Rand des bekannten Weltraums und sogar in andere Universen.
    Jedem anderen Wesen hätte ich nicht geglaubt, aber ihre Erzählungen wirkten keinen Augenblick lang übertrieben.
    Ich hatte sogar manchmal das Gefühl, daß Perry und Reginald mir nicht alles erzählten. Immer dann. wenn sie sich anschauten, hatte ich das Gefühl, sie würden sich darüber unterhalten, was sie mir zu verschweigen hatten.
    Es sind merkwürdige Wesen, wirklich. Aber ich habe sie schätzengelernt.
    Sie berichteten auch von ihrer Aufgabe, dieses alte Schiff namens SOL wieder in Besitz zu nehmen, um der sogenannten Koalition Thoregon einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Sie behaupteten, daß das Erreichen ihres Ziels auch für unsere Doppelgalaxis von Vorteil sei. Wir seien ebenfalls von den Ereignissen um die Koalition und diesen Shabazza betroffen.
    Da ich aber noch nie von einer solchen Koalition gehört habe und unsere Völker mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben, konnte ich diesen Worten nicht so richtig Glauben schenken. Eine „große kosmische Aufgabe", das klingt ein bißchen übertrieben, finde ich.
    Doch diese Männer brauchen wohl diese Art Aufgabe, um gewissermaßen ihre Unsterblichkeit zu ... ja, zu rechtfertigen. Den Sinn darin zu sehen. Oder nicht?
    Mich tröstet dabei, daß meine Einsamkeit nach Ablauf meines natürlichen Lebens ein Ende haben wird. Aber diese beiden? Ich wünsche ihnen, daß sie nicht eines Tages an ihrer großen Liebe zum Leben, an ihrem Pflichtbewußtsein und gleichzeitig ihrer Abenteuerlust, ihrer Neugier zugrunde gehen.
    Es wäre ein großer Verlust. Nicht nur für ihr Volk.
    Was mich nicht tröstet, ist das Wissen, daß sie jemand sind. Ihr Lied wird dort draußen im Kosmos irgendwo gespielt, meines niemals. Das bedaure ich, und mein Ehrgeiz will sich dagegen auflehnen. 0 ja, ich bin eitel. Ein Luxus, den ich mir erlaube, wenn ich sonst schon nichts habe.
    Ich bin Bebenforscher. Aber ich brauche anscheinend ein Wesen, das mein Schicksal teilt.
    0 Hind, meine Hind, wo mag sie jetzt sein? Ich schreibe pathetischen Unsinn. weil mein Herz Kopfstände über meinen Verstand macht. Ich bin ganz durcheinander, aber ich muß ständig an sie denken. Gerade gefunden, habe ich sie schon wieder verloren.
    Aber ich kenne ihr Hotel, vielleicht kann ich dort etwas über sie in Erfahrung bringen. Ich muß sie unbedingt wiederfinden!
     
    6.
     
    Die Nacht war nur noch kurz. Trotzdem fanden sich alle pünktlich in der Zentrale zur morgendlichen Besprechung ein.
    Es gab überraschte Blicke, als Eismer Störmengord in einem völlig ungewohnten Aufzug erschien - einer für DaGlausch typischen Abenteurerkluft aus aufwendig verarbeitetem, reichlich verziertem Hemd und Wams und Hosen in Beige und Orange, mit einem breiten Gürtel, an dem diverse Behälter, ein kleiner Handstrahler und ein Multifunktions-Messer befestigt waren. Statt seines schwarzen Mantels hatte er sich nur einen leichten Umhang um die Schultern gelegt. Nur seine kniehohen roten Stiefel waren geblieben.
    „Ich werde nicht mit euch gehen", eröffnete er seinen Gästen. „Ich muß mich umgehend auf die Suche nach Hind machen. Ich muß herausfinden, was mit ihr geschehen ist, und sie notfalls befreien."
    „Etwas Ähnliches habe ich mir bereits gedacht", sagte Rhodan. „Ist es möglich, den Orter ohne dein persönliches Erscheinen zu erwerben?"
    „Ich danke dir. daß du dich bereit erklärst, mir das abzunehmen", entfuhr es dem Goldner erleichtert. „Nein, das stellt überhaupt kein Problem dar. Ich gebe dir eine Vollmacht mit. Den geforderten Betrag habe ich bereits erfragt und elektronisch angewiesen. Ich habe entsprechende Vorkehrungen getroffen, damit sie dort im Büro wissen, daß du kommst." Er machte eine unsichere Handbewegung. „Ich hoffe, daß meine Suche nicht allzuviel Zeit in Anspruch nehmen wird."
    „Eismer, ich würde dich gern begleiten", machte Reginald Bull einen Vorschlag, den der Goldner vielleicht schon halbwegs erhofft hatte - denn sein Mund verzog sich zu

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