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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Seit dem furchtbaren Kesselbeben habe ich nichts mehr über meine Artgenossen erfahren. Ich konnte den Schmerz nicht ertragen, meine gesamte Familie verloren zu haben, während einige wenige auf Kolonien überlebt haben ... Wie könnte ich sie ansehen, ohne an meinen Verlust erinnert zu werden?
    Auf Welten wie Leilanz XI kann ich mich wohl fühlen Hier kann ich frei von allen Sorgen sein und muß nicht einmal über meine Arbeit nachdenken. Aber ich besitze genügend Selbstdisziplin und Ehrgeiz, das nicht zuzulassen. Es gilt, die Beben zu erforschen und möglichst Leben zu retten, ich habe es bei meinen toten Eltern geschworen.
    Doch was spricht dagegen, meine Reisen mit einer Gefährtin zu unternehmen? Keiner meiner männlichen „Leidensgenossen" hat das zwar ]e getan, soweit mir bekannt ist, aber das ist gleichgültig.
    Ich bin Bebenforscher. Und vielleicht will es mein Schicksal anders als bei anderen Bebenforschern?
    Vielleicht ist bei einem Goldner so viel so anders. Eine Goldner-Frau ist - soweit ich weiß - viel zäher als ein Mann, sie kann solche Strapazen besser durchstehen. Hind würde mein Leben teilen, zumindest für eine Weile. Vielleicht kann sie mich sogar in meinen Forschungen unterstützen und als Außenstehende auf entscheidende Gedanken kommen, die uns so fern sind wie der Nebel von Kratorn.
    Möglicherweise ist das neue Ortersystem sogar von diesen Außenstehenden entwickelt worden, die sich nur mit „halbem" Herzen an unserer Sache beteiligen und die die Dinge noch objektiver beurteilen können.
    Was für eine Zukunft wäre das, mit Hind an meiner Seite! Ich würde meine Aufgabe noch ernster nehmen, und ich würde mich nicht dazu verleiten lassen, die Gefahr zu scheuen, nur um sie davor zu bewahren. Sie wüßte genau, worauf sie sich einließe.
    Vielleicht möchte sie nach einem Jahr wieder in ihr altes Leben zurückkehren, aber dann hätte ich wenigstens dieses eine Jahr gehabt! Dieses eine Jahr, das mir meine verlorene Kindheit und die vielen Jahre der Einsamkeit als Bebenforscher wettmachen würde.
    Ich bin Bebenforscher, und ich darf kein Egoist sein. Als Bebenforscher bin ich dem Allgemeindenken verpflichtet. Was ich jetzt gerade fühle, ist sehr egoistisch gedacht, aber das ist mir egal. Ich bin keine Maschine!
    Wie sehr sehne ich mich nach meiner Hind, ihrer Wärme, ihrem Geruch, ihrer Nähe. Sie konnte mir viel erzählen, viel mehr als ich ihr. Mein Leben würde nicht mehr nur aus Forschung und Tod bestehen, ich würde ein wenig von der Welt da draußen erfahren.
    Ich wäre ein Goldner, seit vielen Jahren wieder, nicht nur ein Bebenforscher. dem alle mit Ehrfurcht begegnen. Und sie wäre da, und ich könnte ihren Erzählungen lauschen. Ich würde ihr Leben durch ihre Erzählungen ein zweites Mal leben und wissen, daß es da noch mehr gibt.
    Manchmal zweifle ich schon am Sinn, denn so vieles geht an mir vorüber, spurlos, gedankenlos. Man spricht von mir, ja! Die wenigen Goldner, die es noch gibt. glauben wohl noch an den einzigen aus ihrem Volk. der zum Bebenforscher wurde. So habe ich zumindest Hind verstanden.
    Ich weiß nicht einmal, wo die letzten Goldner wohnen. Das konnte sie mir nicht sagen. ,Aber ich weiß eines, und das macht mich traurig: Sie kennen nicht einmal meinen Namen. Hinter dem glorreichen Status bin ich ein unbedeutender Niemand.
    Ebenso niemand wird sich an mich erinnern, wenn ich in Erfüllung meiner Pflicht sterbe. Schon die übernächste Generation der Goldner wird gar nichts mehr von mir wissen.
    Das verbittert mich sogar ein bißchen.
    Ich bin Bebenforscher. Als solcher bin ich daran gewöhnt, ganz anders zu denken als gewöhnliche Wesen. Ich denke an ganze Sterne, an Planetensysteme; Milliarden von Wesen bedeuten mir nicht viel. Aber unter meinen Gästen gibt es zwei Unsterbliche.
    Sie haben es mir irgendwann aus einer Laune heraus gestanden Daß Reginald Bull und Perry Rhodan anders waren, konnte ich spüren, schon seit sie an Bord der GLIMMER gekommen waren.
    Sie besitzen eine starke Ausstrahlung. Die anderen begegnen ihnen trotz ihrer flotten Sprüche mit ein wenig Scheu. Wie man mir eben zumeist begegnet.
    Ich sprach Reginald und Perry eines Abends darauf an. was sie von den anderen trenne. Ich redete frei darüber, daß ich an ihnen dieses gewisse Etwas erkennen könne, weil ich ebenso wie sie eine Art von Einsamkeit mit mir herumtrage.
    Da haben sie es mir erzählt. Vielleicht auch, um mir zu beweisen, daß sie mir vertrauten und ich ihnen ebenso

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