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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ehemalige TLD-Agentin.
     
    *
     
    „Zuerst müssen wir das Hotel Zork aufsuchen", legte Eismer Störmengord die Vorgehensweise fest. „Hind wohnt dort, sie wollte sich dort mit mir heute verabreden."
    Er deutete auf einen kleinen elektronischen Stadtplan, den er mitgenommen hatte. Das Display zeigte verwirrende Gassen und Straßen, machte aber den Weg klar.
    „Das liegt ziemlich im Zentrum", stellte Bull fest.
    „Natürlich, hier hat man auch die beste Auswahl. Für die meisten Raumfahrer gibt es mindestens ein Hotel, das ihren speziellen Ansprüchen angepaßt ist. Die ganz großen Hotels bieten diesen Komfort natürlich nicht." Eismer rieb sich unbewußt die lädierte Nase und verzog den Mund. „Goldner lieben es klein und verwinkelt. Das Zork ist daher die richtige Adresse"
    „Nichts wie hin!"
    Leilanza wirkte am Tag nicht weniger bunt und faszinierend. Das Licht des Blauen Riesen war nicht besonders intensiv - und noch weniger wärmend -, weswegen eine künstliche Beleuchtung auch tagsüber erforderlich war. Das Publikum war nahezu dasselbe, es wirkte allerdings alles etwas hektischer, geschäftsmäßiger.
    Tautmo Aagenfelt, der sich anfangs oftmals unsicher umsah, wurde allmählich gelöster. Bis jetzt hatte es keinen Grund gegeben, den SERUN zu vermissen.
    „Mich wundert, daß Perry uns nicht verboten hat. ohne SERUN zu gehen, von wegen Sicherheit und so", raunte er beiläufig Reginald Bull zu.
    „Er weiß. daß wir nachvollziehbare Gründe haben", kam es zurück. „Also hat er es zähneknirschend eingesehen."
    „Zumindest werde ich jetzt nicht dauernd wegen meines Anzugs angepöbelt."
    „Da vorn ist es!" verkündete der Goldner triumphierend.
    Zwei Blocks weiter stand ein weitgehend windschiefes, seltsam wirkendes Gebäude, dessen Architekt bei der Planung möglicherweise nicht ganz nüchtern gewesen war. Bereits von außen war erkennbar, daß es innen völlig verschachtelt sein mußte und eher für Kleinwüchsige gedacht war.
    Eine leuchtende Neonfassade wies auf die günstigen Preise, die hervorragenden Speisen und die großartige Bedienung hin. Über allem prangte als Hologramm in den Lettern der galaktischen Verkehrssprache Glausching der stolze Name Zork. Im Goldner-Dialekt hatte dieser Name angeblich eine besondere Bedeutung, die Eismer aber unter gar keinen Umständen herausrücken wollte.
    Immerhin war die Eingangshalle auch für größere Wesen zugänglich. Eismer konnte es auf einmal gar nicht mehr erwarten, hineinzukommen; vielleicht hoffte er, dort ganzen Scharen seiner Artgenossen zu begegnen.
    Jedoch - nicht einer. Es tummelten sich zwar jede Menge kleinwüchsiger Gestalten, doch keine ähnelte Eismer nur im entferntesten. Die Rezeption war von einer Ksnii besetzt, insektoide Angehörige eines sehr arbeitsamen und daher beliebten Volkes, die in den Augen der Terraner wie eine Mischung aus Fliege und Gottesanbeterin aussah.
    „Welch eine Ehre, einem Goldner zu begegnen!" summte sie aufgeregt und zuvorkommend. „Mein Name ist Bsasee, ich bin deine persönliche Betreuerin.
    Wir haben ganz spezielle Zimmer für Angehörige deines Volkes ..."
    „Ich suche kein Zimmer", unterbrach der Bebenforscher. „Ich möchte hier jemanden treffen - Hind."
    Die Ksnii suchte in ihrem Computer, summte dabei hektisch vor sich hin, mußte jedoch bedauern.
    „Es tut mir leid, jemand mit diesem Namen ist hier nicht registriert", behauptete sie.
    „Das kann nicht sein! Sie hat mir selbst gesagt, hier zu wohnen!"
    „Vielleicht ist sie unter einem anderen Namen registriert? Welchem Volk gehört sie an?"
    Eismers ohnehin dünner Geduldsfaden drohte zu reißen. „Na, meinem - sie ist eine Goldnerin!"
    Die Kopffühler der Ksnii bewegten sich lebhaft hin und her.
    „Du bist der erste Goldner, den ich in meinem ganzen Leben gesehen habe", behauptete sie.
    Reginald Bull sah sich gezwungen, sich einzumischen, da Eismer schon halb durchdrehte.
    „Vielleicht hat sie bei einer Kollegin eingecheckt?" fragte der Terraner höflich.
    „Aber nein, aber nein", summte Bsasee fröhlich, die langen Greifarme arbeiteten flink an den Kontrollen. „Das ist ganz ausgeschlossen, ich habe schon seit einer Woche durchgehend Dienst."
    „Und wann schläfst du?" entfuhr es Tautmo Aagenfelt.
    „Überhaupt nicht!" lautete die Antwort. „Nach dem letzten Schlüpfen schlafen wir nicht mehr, arbeiten bis zum Tod, so ist das ...„ „Bitte, könntest du nicht noch einmal nachsehen, wir sind ganz sicher, daß Hind hier abgestiegen

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