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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schon als er den Holland Tunnel unter dem Hudson durchquerte, fiel ihm ein, daß er seinen Freund besuchen könnte. Der hatte ihm fünf Dollar versprochen, wenn er ihm bei einer Reparatur an seinem Wagen zur Hand ging, und Dan konnte im Augenblick fünf Dollar gut gebrauchen. Also entschied er sich dafür, hinter Jersey City von der Schnellstraße abzuweichen. Als er durch die ersten Schlaglöcher der Seitenstraße rumpelte, schüttelte er mißbilligend den Kopf. Seit Jahren heißt es, daß diese Straße ausgebaut werden soll, dachte er. Möchte wissen, wann mal was daraus wird.
    Er passierte das Nest von acht oder neun Häusern, in dem es mehr Hühner als Menschen zu geben schien, scheuchte mit der Hupe vier aufgeregt gackernde Hennen von der Fahrbahn und rollte mit seinem alten Dodge die leicht ansteigende Straße zu dem Wäldchen hinauf. Wenn wir mit der alten Mühle von Bill früh genug fertig werden, dachte er, könnte ich vielleicht noch mit Tamara ins Kino gehen. Er wollte ein bißchen Gas geben, als er ungefähr achtzig Yard vor sich am linken Straßenrand einen gelben Buick stehen sah. Die Kühlerhaube war hochgeklappt.
    Er trat auf die Bremse. Im Schrittempo rollte er auf das Pannenfahrzeug zu. Zwei Männer standen daneben. Einer war ein Weißer von ungefähr vierzig Jahren. Er trug einen dunkelblauen Anzug, Wildlederschuhe und eine rot getupfte Krawatte zum weißen Hemd. Der andere war ein Farbiger, aber kein Neger. Seine Haut sah olivbraun aus, aber seine aufgeworfene Nase und die beinahe mongolisch hervortretenden Wangenknochen ließen ihn wie einen Indio aussehen. Wenn sein schwarzes Haar lang genug wäre und er einen Ring durch die Nase trüge, dachte Dan Roccer grinsend, könnte man ihn für einen dieser Urwaldindianer vom Amazonas halten. Der Braune trug schwarze Blue jeans und einen roten Pulli. In seiner schmuddeligen Aufmachung wollte er nicht so recht zu dem anderen passen.
    Als Dan kurz vor ihnen war, winkte der Weiße. Dan hatte schon damit gerechnet und hielt widerwillig an. Es würde ihn nur Zeit kosten — aber er konnte einfach nicht vorbeifahren. So etwas tat man nicht. Also hielt er an und stieg aus.
    »Na, was klappt denn nicht?« fragte er selbstbewußt, während er die Straße überquerte und auf den Buick zuging.
    »Keine Ahnung, junger Mann«, entgegnete der Weiße mit einem schiefen Lächeln. »Ich fürchte, wir verstehen nicht allzuvielvon Autos.«
    »Dann will ich mir die Sache mal ansehen«, meinte Dan. »Ich bin Karosserieschlosser, und ein bißchen kriegt man da auch von den Innereien mit. Sind Sie sicher, daß nicht nur der Tank leer ist?«
    Er stützte beide Hände auf den Kühler und sah den Weißen fragend an. Der schüttelte den Kopf, ohne zu zögern.
    »Daran kann’s nicht liegen. Wir haben erst vor dreißig Meilen getankt.«
    Dan brummte etwas und beugte sich über den Motor. Vergaser und die Zündkabel prüfen, dachte er. Und den Verteiler. Plötzlich hörte er, wie der Weiße hinter ihm sagte: »Das ist er, Rodriguez.«
    Wer ist wer? dachte Dan Roccer, als er die Verteilerkappe abzog. Er richtete sich auf, um sie auszuwischen. Vielleicht sah er aus den Augenwinkeln noch, wie der Indio ausholte und zustieß. Reagieren konnte er jedenfalls nicht mehr, denn der Stich traf ihn mitten ins Herz.
    ***
    »Nein!« stöhnte ich. »Nicht schon wieder!«
    Aus dem Telefonhörer kreischte die empörte Stimme einer alten Lady.
    »Was heißt: ›Nicht schon wieder‹? Ich rufe doch das erstemal an! Also suchen Sie nun diesen Mann, oder suchen Sie ihn nicht?«
    Wir suchen Bruce Stewitt, dachte ich, weil er seit Jahr und Tag Autos klaut wie eine Elster Glitzerkram. Und wir suchen ihn, weil er beim letzten Autodiebstahl auch noch eine Frau vergewaltigte. Aber ich wette, daß Sie ihn nicht gesehen haben, Mylady. Das dachte ich. Sagen mußte ich etwas anderes: »Selbstverständlich suchen wir den Mann, dessen Steckbriefbild wir seit fünf Uhr vom Fernsehen ausstrahlen lassen, Ma’am. Wo haben Sie ihn denn gesehen?«
    »Er ist in meine Gartenlaube geschlichen. Ich habe es nur zufällig bemerkt.«
    »Sind Sie sicher, daß er es ist?«
    »Er ist etwas über mittelgroß, kräftig und ungefähr dreißig Jahre alt. Stimmt das vielleicht nicht?«
    Das trifft auf ein paar Millionen zu, dachte ich verzweifelt, fügte aber doch hinzu: »Ja, das kann stimmen. Wir kommen sofort. Wo wohnen Sie, bitte?«
    »Im Village.«
    »Was? Mitten in Manhattan gibt es Grundstücke mit einer Gartenlaube?«
    »Sie

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