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193 - Im Schatten der Tower Bridge

193 - Im Schatten der Tower Bridge

Titel: 193 - Im Schatten der Tower Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Feldherr, der eine große Schlacht gewonnen hatte, vor seinen Opfern auf.
    »Viel Blut klebt schon an diesem Gold«, sagte das Piraten-Phantom, »und es kommt immer neues hinzu! Diesmal sogar das Blut eines Pfaffen!« Todd lachte verächtlich.
    Er zog seine Fackel aus dem Eisenring und brachte das Feuer so nahe an Pater Severins Gesicht, daß ihn die Hitze schmerzte.
    »Du bist der mutigste Betbruder, der mir je begegnete. Bisher dachte ich, ihr Priester wärt nur eine Gruppe von Angsthasen, die schlotternd die Hände falten und mit klappernden Zähnen den Beistand des Himmels erflehen. Du hast es verdient, daß du zuletzt stirbst!«
    »Ich wollte, ich könnte dich mitnehmen!« stieß Pater Severin furchtlos hervor.
    Todd schlug ihm die Fackel ins Gesicht. Severin stöhnte auf.
    »Laß mich kämpfen, Hyram Todd!« verlangte der Priester.
    »Ich brauche dein Blut für mein Gold«, erwiderte das Piraten-Phantom kalt. »Ein Kampf mit dir bringt mir nichts!«
    »Du hast Angst, von einem Gottesmann vernichtet zu werden! Du bist ein elender Feigling!«
    Todd lachte laut. »Er spricht von vernichten - und hängt dort oben am Haken. Erkennst du nicht, wie lächerlich du dich machst?«
    »Laß es mich beweisen, daß ich dazu imstande bin!« verlangte Pater Severin. »Tragen wir es aus - nur wir beide. Zeig deinen Männern, daß du keine Angst vor einem Mann Gottes hast.«
    Abermals schlug Hyram Todd mit der Fackel zu. »Schluß damit!« herrschte er den Priester an. »Ich will nichts mehr hören! Denkst du, ich lasse mir von einem Pfaffen sagen, was ich tun soll? Du stirbst an diesem Haken - ohne die geringste Chance.« Er hob den Haken an seinem linken Arm. »Damit reiße ich dir die Kehle auf, sobald ihr vollzählig seid. Solltest du mir jedoch lästig werden, stirbst du schon früher!«
    Das Piraten-Phantom wollte wissen, wer Pater Severins Begleiter gewesen war. »Das Mädchen und diese Gestalt aus Nebel.« Als Pater Severin nicht sofort antwortete, traf ihn wieder die Fackel. Erneut durchzuckte sein Gesicht ein schmerzhaftes Glühen. »Rede!« stieß Todd zornig hervor. »Oder willst du, daß ich dir vor deinem Ende das Gesicht verbrenne?«
    »Die Dampfgestalt ist Boram, ein weißer Vampir«, antwortete der Priester heiser.
    »Und das Mädchen?« fragte Todd weiter. »Wer ist sie?« Er bewegte die Fackel drohend hin und her.
    »Das Mädchen heißt Roxane«, quetschte Pater Severin zwischen den zusammengepreßten Zähnen hervor. »Sie ist eine mutige weiße Hexe…«
    »So, so, eine abtrünnige Teufelsbraut.« Es funkelte böse in Todds Augen. »Ich werde sie mir holen und zu meiner Geliebten machen. Vor deinen Augen werde ich Sie erniedrigen und mich mit ihr vergnügen, und wenn ich von ihr genug habe, kommt sie neben dir an den Haken.«
    »Ihr könnt Roxane nicht fangen«, behauptete Pater Severin überzeugt. »Sie weiß sich zu wehren.«
    »Mit Blitzen. Ich habe es gesehen. Aber ich werde ihre Hexenkraft brechen. Ich kenne den Zauber, der diese Weiber schwach und hilflos macht. Setzt du Hoffnungen in Roxane, Pfaffe? Sie wird dich enttäuschen.« Das Piraten-Phantom lachte gemein. »Was meinst du? Hat sie sich an den Geisternebel herangewagt? Hört sie dich, wenn du schreist? Wollen wir sie an Bord holen?« Er brachte die Fackel ganz langsam an das Gesicht des Priesters heran.
    Pater Severin sah nur noch die lodernde Flamme, und ihre Hitze schmerzte in seinen Augen. Würde Todd ihn blenden? Sollte er vor dem Tod sein Augenlicht verlieren?
    Die Hitze nahm ständig zu, wurde allmählich unerträglich, aber Pater Severin schrie nicht.
    »Schrei!« verlangte das grausame Piraten-Phantom. »Schrei, Pfaffe!«
    Schweiß glänzte auf Pater Severins langem, trotzig verzerrtem Gesicht.
    »Du siehst dich als Märtyrer!« höhnte Hyram Todd. »Aber es gibt auch für dich eine Grenze, die du nicht überschreiten kannst, wo dir dein Gottglaube nicht mehr hilft. Wenn der Schmerz dich wahnsinnig macht, wirst du aus vollen Lungen brüllen.«
    Boram tauchte hinter dem Piraten-Phantom auf. Einer von Todds Männer bemerkte den Nessel-Vampir und griff sofort zum Säbel. Er schlug und stach auf die Dampfgestalt ein, doch seine Waffe traf kein Hindernis. Die Klinge sauste sowohl waagerecht als auch senkrecht duch Borams »Körper«, ohne ihm etwas anhaben zu können.
    »Ergreift ihn!« schrie Hyram Todd, und vier Horror-Piraten stürzten sich augenblicklich auf Boram.
    Der Kontakt kostete sie Kraft. Sie zuckten zurück.
    »Wollt ihr wohl

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