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1947 - Finale in Mirkandol

Titel: 1947 - Finale in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht recht begriff, wozu sie gebraucht wurde. Gut so, es war auch nicht nötig, dass das Bluesmädchen alles mitbekam. Hauptsache war, dass sie Garrons Fähigkeiten verstärkte, aber selbst mit dieser Verstärkung gelang der Überfall auf die Solmothen nicht. Garron wusste, dass seine Konzentrationsfähigkeit sich in den letzten Wochen gewaltig gesteigert hatte, vor allem dank Tuyula Azyk. Fast ohne Anstrengung hatte er eine Hundertschaft von willigen Gefolgsleuten angeheuert, die ihm blind ergeben waren und alles taten, was er von ihnen verlangte. Diese Gefolgsleute zu steuern kostete ihn so gut wie keine Kraft und Mühe.
    Das hieß - bis vor kurzem hatte er weder Kraft noch Mühe dafür einsetzen müssen. Jetzt aber war auch dies anders geworden. Vincent Garron blickte auf die Projektionswand, auf der das Geschehen in der Versammlungshalle dargestellt wurde. Die arkonidischen Sender blieben am Ball, sie übertrugen das Geschehen in alle Winkel der bekannten Galaxis. Zu sehen war, wie die Gesandten in Panik durcheinander liefen, wie Bewaffnete auftauchten und auf sie schossen, wie es zahlreiche Verletzte gab, wahrscheinlich auch Tote, und jede Menge Sachschaden. Aber die Aktion lief nicht so, wie Vincent Garron es geplant hatte. Immer wieder entglitten ihm seine Marionetten, taten sie Dinge, die er ihnen niemals befohlen hatte. Sie feuerten in die Luft, sie schossen zum Teil sogar aufeinander, und das war ganz und gar nicht im Sinne von Vincent Garron. Da war es schon besser, wenn die Marionetten einfach dastanden, die Waffen in den Händen, und gar nichts taten, als lediglich verwirrt dreinzublicken.
    Eine Milchglasscheibe trennte Garron geistig von seinen Marionetten, entzog sie zum Teil seinem Zugriff. Und er ahnte, ja wusste es, tief in seinem Inneren, dass all dieses ausging vom Fünften Boten von Thoregon. Er verstärkte seine Bemühungen, ließ seine Marionetten auf die Maahks feuern, die Mhogena abschirmten. Und er hatte auch Erfolg damit. Einer der Methanatmer nach dem anderen schied aus dem Schutzschirmblock aus.
    Mhogena geriet in immer stärkerem Maß in den Feuerbereich der Marionetten. Aber die dachten gar nicht daran, gezielt auf den Fünften Boten von Thoregon zu schießen. Garron sah sie zwar schießen, aber dieses Feuer war ungezielt und nicht geeignet, Mhogena zu gefährden.
    Garron presste die Fingerspitzen gegen die Schläfen und massierte seinen Kopf. Es tat weh. Es tat höllisch weh. Es war fast noch schlimmer als die Farben, die von den Solmothen ausgingen. Und es war weitaus wichtiger als die Solmothen. Garron wusste, dass er diesen Gegner ausschalten musste, wollte er nicht den jähen Absturz aus der Höhe des Triumphes in den Abgrund einer schmachvollen Niederlage erleben. Nur das nicht ... „Tuyula, hilf mir!" bat er das Bluesmädchen. „Gern", antwortete Tuyula Azyk bereitwillig. „Aber wie soll ich das machen, Vincent?"Die Antwort auf diese einfache Frage kannte auch Vincent Garron nicht. Er wusste nur, dass er auf einen Gegner gestoßen war, der ihm allem Anschein nach gleichwertig gegenüberstand. Unsinn, du bist Vincent Garron, es gibt keinen, der dir gleicht! Der Todesmutant konzentrierte sich stärker. Er konzentrierte sich auf Mhogena, den Fünften Boten von Thoregon. Er konzentrierte sich mit aller Energie auf dieses Ziel, sammelte seine Kräfte, bis er glaubte, sein Schädel müsse platzen, dann ließ er den Energiestoß frei.
    Im nächsten Augenblick stöhnte er dumpf auf, presste beide Hände gegen den Schädel, in dem es raste und tobte; er taumelte, brach fast zusammen.
    Der Schlag, der ihn getroffen hatte, war von fürchterlicher Wucht gewesen. Es hatte nur wenig gefehlt, und dieser Angriff hätte ihn selbst umgebracht. Was war nur mit diesem Mhogena los? Der Gharrer saß nach wie vor auf seinem Sessel; er rührte und regte sich nicht in seinem Druckanzug. Es sah aus, als schliefe er. Aber er war wach, hellwach sogar, und er war imstande, Vincent Garron Paroli zu bieten. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Garron den Eindruck gehabt, jetzt habe er Mhogena gepackt, ihn geistig zu fassen bekommen. Aber dann war der unheimliche Fünfte Bote ihm wieder entglitten, durch die Hände geschlüpft wie ein glitschiger Fisch. Irgendwie bekam Garron Mhogena einfach nicht zu fassen.
    Und zur gleichen Zeit entglitten seine Marionetten der Kontrolle durch seinen überlegenen Geist. Wenn Garron wieder die Kontrolle über seine Geschöpfe haben wollte, musste er seine Angriffe auf

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