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1949 - Quotors letzter Kampf

Titel: 1949 - Quotors letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war. Er wusste nicht, womit sie Vincent Garrons Zorn hervorgerufen hatte, aber ihm war klar, dass schon ein sehr kleiner Fehler genügte, um den Mutanten bis aufs Blut zu reizen. Profest hatte ihn als unberechenbares Ungeheuer kennengelernt, das jeden aus dem Weg räumte, der ihn behinderte oder sich ihm entgegenstellte. Profest erfasste, dass auch sein Leben auf des Messers Schneide stand, aber er wich nicht zurück.
    Sekundenlang standen sich die beiden Männer und die junge Frau wortlos gegenüber. Vincent Garron strahlte eine geradezu erdrückende Macht aus.
    Ein Gedankenimpuls von ihm genügte, den Kommandanten und die Ortungsspezialistin zu töten. Oft genug hatte er bewiesen, dass er keine Hemmungen hatte, jemanden zu beseitigen. Zudem hatte er die parapsychischen Mittel dazu. Endering Profest und die junge Frau hielten den Atem an. In diesen Sekunden wurde ihnen in aller Deutlichkeit bewusst, was geschehen war. Beide waren von der geistigen Macht des Todesmutanten befreit, und das machte die Situation umso schlimmer für sie. Das Bluesmädchen betrat die Zentrale. Still und bescheiden blieb Tuyula Azyk im Hintergrund stehen. Dann aber sagte sie ganz sanft: „Tu es bitte nicht!"
    „Ich dulde keinen Widerspruch", sagte Vincent Garron tonlos. Der Mutant schien die junge Gataserin nicht gehört zu haben. Er sprach so leise, dass er kaum zu verstehen war, doch dadurch wurde seine Drohung umso schlimmer. Dann verzerrte sich das Gesicht, in dem die Narben hässliche Muster schufen. Seine Stimme wurde lauter. „Alle sind gegen mich!" schrie er. „Du hilfst mir so gut wie nicht mehr, und dieser Mhogena schwächt mich!" Als Endering Profest schon glaubte, die tödliche Kraft in seinem Kopf zu spüren, drehte der Mutant sich plötzlich um und eilte davon. Ein Schott öffnete sich vor ihm und schloss sich wieder hinter ihm. Im gleichen Augenblick vergaß Endering Profest, wo er war und was geschehen war. Er stürzte in ein dunkles Loch, und er erwachte erst wieder, als er in seiner Kommandantenkabine war. Mitten im Raum entstand das dreidimensionale Bild einer schönen, dunkelhaarigen Frau mit ausdrucksvollen Augen und einem sinnlich aufgeworfenen Mund.
    Aufgewühlt durch die Auseinandersetzung vor allem mit Tuyula Azyk, verwirrt und verunsichert durch die Veränderungen, denen er sich ausgesetzt sah, betrat Vincent Garron den Raum, in dem er seine Geisel Mhogena gefangen hielt. Der Maahkähnliche saß auf einer Antigravliege, dem einzigen für ihn geeigneten Möbelstück im Raum. Die schwebenden Sesselschalen hatte er in eine Ecke geschoben und übereinandergelegt, so dass sie nur wenig Platz beanspruchten. Der Gharrer drehte den Oberkörper zu dem Mutanten hin, um ihn anzusehen. Er hatte drei dunkelbraune Augen in seinem sichelförmigen Kopf. Das vierte Auge war dagegen gelblichgrün. Es war starr nach vorn gerichtet. Das linke Bein streckte der Gharrer lang aus. Er konnte nicht anders. Seit einer Knieverletzung war das Bein steif.
    Vincent Garron blickte ihn an, und seine ganze Wut richtete sich auf den Fremden. Mit seinen parapsychischen Kräften griff er ihn an und versuchte, den anderen suggestiv zu überwältigen, aber er spürte schon im Ansatz, dass es ihm nicht gelingen würde. Die geistigen Energien, die er gegen den Maahkähnlichen richtete, schlugen augenblicklich auf ihn zurück. Sofort stellte er seinen Angriff ein. „Ich sollte dich erschießen", stieß er hervor, „aber das wäre zu einfach. Die Mühe werde ich mir nicht machen."
    Mhogena saß ruhig und unbewegt in seinem Raumanzug auf der Liege und blickte ihn an. Er war nach syntronischen Angaben ziemlich gen au 2,23 Meter groß, in den Schultern jedoch nur wenig mehr als 1,30 Meter breit, so dass er für einen Maahk-Abkömmling ausgesprochen schlank wirkte. Die Maahks waren in den Schultern meist 1,50 Meter breit, und sie hatten grünschillernde Augen. „Du siehst nur dich und deinen kleinen Lebensbereich", entgegnete der Fünfte Bote von Thoregon. Ohne die Hilfe eines Translators zu benötigen, konnte er sich mit Interkosmo verständigen. Er hatte einen harten Akzent mit starker Betonung der „Ch"-Laute. „Das ist der Bereich, der mich interessiert", fuhr der Terraner ihn an. „Und du bist in ihn eingebrochen. Du wagst es, meine Kräfte zu beschränken."
    „Du bist nicht wichtig", blieb der Gharrer ruhig. „Ich bin hier, um vor einer kosmischen Katastrophe zu warnen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, welche Fähigkeiten du hast oder

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