1949 - Quotors letzter Kampf
Mittel einzusetzen, die verfügbar waren. Alle Aktivatorträger sollten an dem Einsatz teilnehmen.
Lediglich Homer G. Adams sollte auf Camelot zurückbleiben, um die Organisation weiter zu leiten. Myles Kantor berichtete, dass alle Module der GILGAMESCH kurzfristig verfügbar seien. Man könne schon in wenigen Tagen starten. „Ich übernehme die Organisation und werde alle Bewohner Camelots über die Hintergründe der Aktion informieren", schloss er. „Ich werde die Mannschaften zusammenstellen und notwendige Verstärkungen anwerben, die GILGAMESCH waffentechnisch aufrüsten und auch alles Weitere veranlassen, was getan werden muss, damit wir erfolgversprechende Bedingungen haben." Der Wissenschaftler wandte sich nun direkt an Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay. „Eure Module KENNON und VINAU wurden so gut wie noch nie eingesetzt. Ich werde mich besonders um sie kümmern, um ihre Ausrüstung und ihre Technik zu optimieren." Die Aktivatorträger diskutierten noch eine Reihe von Details, konnten die Besprechung aber nach annähernd vier Stunden abschließen. Danach verabschiedete sich der Arkonide, um mit seiner RICO nach Mhaakora zu fliegen. Ronald Tekener machte sich auf den Weg nach Arkon I. Er wollte den Galaktikern die aktuelle Entscheidung der Camelot-Bewegung mitteilen. Der Smiler hoffte ebenso wie die anderen Unsterblichen, dass sie damit einen positiven Einfluss auf die Galaktiker ausübten.
Ein kühler Wind wehte durch die Straßenschluchten von Terrania City. Katie Joanne hob den Kopf und atmete den Duft der Blumen und Kräuter tief ein, die von einem nahen Park herüberkamen. Beinahe elf Monate war es nun her, dass die Dscherro über diese Stadt hergefallen waren und sie verwüstet hatten. Seitdem hatte Katie Joanne eine schwere Zeit durchmachen müssen. Sie war als Mitinhaberin von Sol Tel aufgestiegen, hatte dadurch fraglos an Einfluss und Macht gewonnen, nicht jedoch an Ansehen. Viele Bewohner der Erde verübelten ihr noch heute die Art, in der sie über die Invasion der Dscherro berichtet hatte. Man sagte ihr nach, eiskalt und absolut rücksichtslos zu sein.
Mit diesem Urteil wurde man ihr nicht gerecht. Sie hatte getan, was ihr Beruf von ihr verlangte. Dabei war sie härter gegen sich selbst gewesen als die meisten ihrer männlichen Kollegen. Katie Joanne plagte kein schlechtes Gewissen. Dennoch hatte sie sich in den vergangenen Monaten zurückgezogen und mehr hinter den Kulissen gearbeitet als vor der Kamera. Allmählich aber zog es sie wieder zurück in das aktuelle Geschehen. Sie war Journalistin mit Leib und Seele, und sie wollte nicht nur mit Syntrons kommunizieren. In der vergangenen Nacht hatte sie ein viel beachtetes Interview mit Solder Brant gebracht, der sich dabei einigermaßen anständig aus der Affäre gezogen hatte. Noch einmal hatte der zurückgetretene Kandidat der Liberalen Einheit dargestellt, warum er gegen die Regierung angetreten war. Brant hatte ein letztes Mal darüber gesprochen, welche Gründe es für seinen Rücktritt und damit für die Wahlniederlage seiner Partei gegeben hatte.
In drei Stunden sollte ein Gespräch mit Georg Zima aufgezeichnet werden. Der neue Sprecher der Liberalen Einheit hatte es abgelehnt, eine Live-Sendung zu machen. Gründe dafür gab es genug: Die Wahl war gelaufen, und der Wahlkampfmanager der Partei konnte sich ausrechnen, dass ihn die Anhänger frustriert absetzen würden. Vielleicht fürchtete der stets schwitzende Georg Zima aber auch, sich irgendwo zu verplappern oder auf überraschende Fragen nicht gut genug antworten zu können. Bis zu dieser Aufzeichnung war aber noch etwas Zeit.
Katie Joanne versenkte ihre Hände in die Taschen ihrer Latzhosen und kehrte zu ihrem Gleiter zurück, der in einer Lücke zwischen den Blumenbeeten parkte. Dort wartete sie ein paar Minuten, beobachtete stattdessen die Passanten in ihrer Nähe. Ruhe herrschte in der Stadt; es schien, als sei die angespannte Stimmung der letzten Tage und Wochen nach dem Ende des Wahlkampfes auch abgeflaut. Nach einiger Zeit nahm Katie - wie vereinbart - Verbindung mit Cistolo Khan auf. Der LFT-Kommissar hielt sich an sein Wort, und sein Syntron gab die Leitung frei. Die Belastungen der vergangenen Tage waren ihm nicht anzusehen. Sein Gesicht war klar und von jener Dynamik gezeichnet, die sein hohes Amt von ihm erforderte. „Verlieren wir keine Zeit", schlug er vor. „Lass uns gleich zur Sache kommen. Was willst du wissen?"
„Mich interessiert augenblicklich nur Vincent
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