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1950 - Thoregon Sechs

Titel: 1950 - Thoregon Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machte sich klar, daß jedes Abwehrfort, jedes Schlachtschiff ihn vom Himmel schießen konnte.
    Er wollte nur nach unten. Festen Boden erreichen, so schnell wie möglich.
    Ein Auslastungsgraph zeigte ihm die Leistung des Triebwerks an, das sich auf seinem Rücken befand. Rhodan sah den Graphen in Richtung auf 70 Prozent zuwandern.
    70 war der technische Grenzwert. Was darüber hinausging, ließ die Bremsbeschleunigung über 20 Gravos ansteigen.
    Bei voller Bremsleistung konnte das Triebwerk ihn töten. Es stammte aus den Arsenalen des TLD, und es war für die Kombination mit einem Standard-Schutzanzug nicht ausgelegt.
    Rhodans Blick klebte an Century I . Die Planetenscheibe wurde rasend schnell größer.
    Tief unten glaubte er bereits den Landstrich zu erkennen, in dem die SOL gelandet war. Es handelte sich um ein industriell genutztes Gebiet von vierhundert Quadratkilometern Größe.
    Im Zentrum des Komplexes stand das acht Kilometer messende Hantelschiff. Rhodan empfand eine instinktive Sicherheit, daß sich Shabazza an Bord befand.
    Mit sinkender Geschwindigkeit rückte er näher an Treffpunkt 1 heran.
    „Teleskopfunktion!" befahl er. „Treffpunkt 1 anvisieren."
    Vor die Außenseite des Helms wurde eine energetische Linse projiziert.
    Rhodan konzentrierte sich auf das Objekt, das direkt unter ihm lag.
    Ein kreisförmiger, nur schemenhaft erkennbarer Umriß wurde aus dem Dunkel der Nacht gerissen. Es handelte sich um ein Schlachtschiff.
    Rings um das Schiff funkelte ein dichter Lichterteppich.
    Rhodan holte zwei-, dreimal hastig Atem. Alles, was er sehen konnte, gehörte den Korrago.
    Und dann passierte es: Aus dem Schiff entsprang ein gleißend heller, turmdicker Lichtstrahl, der sich wie eine unendlich hohe Säule neben ihm in den Himmel schraubte.
    Die Luft fing zu kochen an. Rhodan wurde aus der Bahn geworfen.
    Er sah, wie der Strahl auf ihn zuzutanzen begann, und er wußte, daß jede noch so geringe Berührung sein sofortiges Ende bedeutete.
    Sein Pikosyn meldete plötzlich: „Die Geschwindigkeit dieses Schutzanzugs wurde befehlsgemäß aufgehoben. Der v0-Wert liegt nun bei exakt Null. Bremsbeschleunigung wird ebenfalls auf Null geschaltet."
    Rhodan spürte, wie die Bremsbeschleunigung von einer Sekunde zur nächsten aussetzte.
    Die Angabe des Pikosyns war definitiv falsch.
    Seine Geschwindigkeit relativ zum Planeten lag bei mehr als fünftausend Stundenkilometern.
    KorraVir, dachte er, im ungünstigsten Augenblick von allen. Rhodan stürzte auf den Treffpunkt 1 zu.
     
    3.
     
    Perry Rhodan war niemals ein Mensch, der die Konfrontation gescheut hat. Stets fühlte er sich verpflichtet, Position zu beziehen. Was sich im Lauf seines Lebens jedoch entscheidend verändert hat, ist die Natur seiner Gegner.
    Ein Feind ist nicht mehr nur ein Mann, der in einer dunklen Ecke mit einem Thermostrahler auf ihn lauert. Es ist nicht mehr nur ein Raumschiff, dessen Kanonen sich auf ihn und seine Freunde richten.
    Ein Feind kann heute ein Wesen sein, das an den kosmischen Konstanten manipuliert; ein Wesen, das Lichtjahrmillionen entfernt in unbekannten Galaxien Verderben bringt; ein Wesen, das er niemals zuvor gesehen oder gesprochen hat.
    Moral und Gewissen werden an jedem Ort des Universums anders definiert.
    Es sei die Frage erlaubt, welche Eigenschaften ein Wesen zu einem „Feind" Perry Rhodans bestimmen. Ist es nicht häufig der Verstoß gegen eine Moral, von der dieses Wesen niemals in seinem Leben etwas gehört hat?
    Oder sollte es tatsächlich ein System von Werten geben, das den Kosmos durchzieht, das überall eine nichtrelative, absolute Gültigkeit besitzt?
    (Aus: Hoschpians unautorisierte Chronik des 13. Jahrhunderts NGZ; Appendix V, Psychosozialer Analyseansatz - über einen zeitlosen Helden.) Shabazza hörte den Alarm, als er schlief. Er wußte sofort, daß nur Perry Rhodan als Auslöser in Frage kam.
    Der Sechste Bote war da. Die Schlacht um Thoregon würde an diesem Tag entschieden werden.
    Alle Vorteile lagen auf seiner Seite. Er durfte jetzt nur keinen sehr groben Fehler begehen, dann hatte er so gut wie gewonnen.
    Der Sechste Bote würde den Tag nicht überleben.
    Er blickte zwischen den flatternden Lamuuni-Vögeln hindurch, die ihn wie ein aufgeregter Schwarm umgaben, und er konnte nichts dagegen tun, daß ihn ein umfassender Triumph erfüllte.
    Rhodan war da. Er war tatsächlich gekommen. Er hatte sich sehenden Auges in eine übermächtige Gefahr begeben, und er würde darin sterben.
    Mit der

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