1950 - Thoregon Sechs
Problem hast du, Perry Rhodan?" beharrte der Oxtorner noch einmal.
„Ich möchte, daß du Mondra Diamond in der bevorstehenden Schlacht beschützt."
Einen Moment lang zögerte der Oxtorner. Monkey holte Luft - obwohl er nur einmal alle zwei Minuten atmen mußte -, dann sagte er: „Das kann nicht dein Ernst sein, Rhodan."
„O doch."
Mondra Diamond - ehemals eine Zirkusartistin, später TLD-Agentin, seit einiger Zeit in Rhodans Mitarbeiterkreis. Und außerdem war sie die Frau, in die der Aktivatorträger sich möglicherweise verliebt hatte.
Sie besaß eine sehr große Bedeutung für ihn.
„Wie kommst du auf den Gedanken", fragte Monkey nach einer Weile, „daß sie Hilfe braucht?"
„Etwas an ihr ist anders als sonst. Sie hat ein Geheimnis vor mir. Es muß sich um etwas sehr Wichtiges handeln, sonst hätte ich an ihr nicht diese...", Rhodan suchte nach Worten, „...diese Veränderung festgestellt."
„Um was für eine Veränderung handelt es sich?"
„Das werde ich dir nicht sagen. Du sollst sie nicht ausforschen, Monkey, sondern beschützen."
„Sie kann mich nicht leiden. Sie wird mich nicht an sich heranlassen."
„Ich habe dich und sie in dieselbe Kampfgruppe eingeteilt."
„Wenn du dir um Mondra Sorgen machst, hättest du sie besser in Alashan lassen sollen", kritisierte Monkey.
Rhodan entgegnete distanziert: „Diese Bewertung steht dir nicht zu."
Er wußte, daß der Oxtorner recht hatte, doch er konnte es nicht ändern. Mondra besaß einen schwer erklärbaren Einfluß auf ihn.
Lange Zeit hatte er jede persönliche Beziehung abgeblockt. Bis er Mondra Diamond begegnet war.
Die Frage lautete: Warum ausgerechnet Mondra Diamond? Sie war sehr schön, aber sie war nicht die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Mondra war intelligent und besaß Persönlichkeit, aber beides nicht einem Maß, das sie an die Spitze der Menschheit gehoben hätte.
Warum Mondra?
Rhodan hatte sich eine Theorie zurechtgelegt: Der Druck, sechs Galaxien und Thoregon retten zu müssen, hatte ihn zu einer emotionalen Gegenreaktion gezwungen. Mondra war ihm deshalb so nahe, weil er ohne menschliche Zuneigung den Druck nicht mehr ertragen konnte.
„Also: Wirst du sie beschützen, Monkey?"
„Ich werde tun, was mir sinnvoll erscheint."
Rhodan war mit dieser Antwort nicht zufrieden. Er wußte, daß dies ein Todeskommando war und daß nicht jeder von ihnen nach Alashan zurückkehren würde.
Doch er öffnete Monkey die Tür, blickte den Oxtorner an und sagte nach einer Weile: „Danke."
*
In dem Lagerraum befanden sich vier raketenartige Objekte. Jedes davon war gefährlich genug, um einen ganzen Planeten zu vernichten.
Perry Rhodan benutzte eine der Raketen als Sitzgelegenheit.
Er fixierte der Reihe nach die Personen, die sich versammelt hatten: sein alter Freund Reginald Bull; Fee Kellind, die Kommandantin der GOOD HOPE III; Mondra Diamond und Monkey - mit der größten möglichen Distanz zueinander, die der kleine Raum zuließ; außerdem der Positronik-Experte Trabzon Karett und der stellvertretende Kommandant Jon Cavalieri.
„Um es knapp zusammenzufassen: Wir haben zum ersten Mal die Chance, unseren Feind Shabazza festzunageln. Wir wissen, daß er auf Century I steckt, und wir wissen, daß er uns himmelweit überlegen ist. Erschwerend kommt hinzu, daß Shabazza uns erwartet.
Dennoch werden wir ihn angreifen."
Rhodan blickte erneut in die Runde. „Ich selbst werde das Landekommando anführen, meine Stellvertreter auf Century I sind Reginald Bull und Monkey."
Fee Kellind, die Kommandantin der GOOD HOPE III, deutete auf die vier Raketenobjekte.
„Wir wollen wissen, was das da ist, Perry!"
Rhodan lächelte dünn.
„Damit machen wir Shabazza Feuer", verkündete er, „und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Es handelt sich um vier Arkonbomben.
Wir haben sie im Arsenal des TLD-Towers von Alashan gefunden. Der Terranische Liga-Dienst dürfte über solche Waffen eigentlich nicht verfügen. Aber wir wollen nicht undankbar sein."
Rhodan machte in den Gesichtern der Anwesenden zweierlei Reaktion aus. Die einen zogen verständnislose Mienen, speziell die jüngeren Leute. Alle anderen wurden leichenblaß.
„Eine Arkonbombe setzt auf einem Planeten einen Atombrand in Gang. Dieser Atombrand kann nicht mehr gelöscht werden. Je nach Dichte und Schwere der Elemente, die wir auf dem Planeten vorfinden, dauert die vollständige Vernichtung drei bis vier Tage. - Wohlgemerkt, nach diesen drei oder vier Tagen wird
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