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1950 - Thoregon Sechs

Titel: 1950 - Thoregon Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höchsten Geschwindigkeit, die ihm in diesem humanoiden Körper möglich war, hastete Shabazza aus seiner Kabine in die Zentrale der SOL.
    Dutzende von Korrago liefen ihm über den Weg: zwei Meter große, massive Gestalten mit schwarzer Haut, die er einst von ihrem Stammvater 1-Korrago hatte erschaffen lassen.
    Sie sprangen beiseite, wenn sie ihn kommen sahen, und sie sorgten dafür, daß die Schotten in seinem Weg bereits offenstanden.
    Shabazza erreichte die Zentrale in weniger als drei Minuten.
    222-Korrago, sein künstlicher Stellvertreter, verkündete ihm: „Raumschiff im Anflug! Die Einheit befindet sich in Geschützreichweite der Raumforts 21 bis 30."
    Shabazza scheuchte den Lamuuni-Schwarm zur Seite, damit er sich setzen und gleichzeitig die Schirme beobachten konnte.
    Sein Körper, dessen Besitzer früher einmal Direktor Zehn geheißen hatte, reagierte mit klopfendem Herzen und pfeifendem Atem.
    Shabazza hatte zuwenig zur Erhaltung dieses Körpers getan. Ihm war klar, daß er bald einen neuen Leib benötigen würde. Den alten konnte er zurücklassen oder vernichten.
    „SOLHIRN!" sprach er laut. „Zustandsbericht des Schiffes!"
    Der Hauptcomputer antwortete: „Die SOL befindet sich in gefechtsfähigem Zustand."
    Shabazza hatte nicht die Absicht, selbst in die Schlacht im Orbit einzugreifen. Er wollte lediglich Sicherheit, daß er im Ernstfall handlungsfähig war, und zwar ohne zeitliche Verzögerung „Ortungsholo am Kommandantenplatz!" forderte er.
    Vor seinen Augen erschien ein Abbild des Systems.
    Es schien ihm günstig zu sein, den Feuerbefehl noch zu verzögern. Shabazza wollte Rhodan nicht verscheuchen, sondern entscheidend treffen. Unter keinen Umständen wollte er riskieren, daß Rhodan abdrehte und entkam.
    Shabazza wartete ab.
    Eine Minute. Eineinhalb.
    Er hätte seine Lamuuni in das fremde Raumschiff schicken können, die Niveau-Teleporter vom Planeten Lamuu, die er geistig versklavt hatte. Sie waren seine Diener, und sie hätten ihm von Rhodan berichtet.
    Shabazza glaubte jedoch nicht, daß der Einsatz der Vögel ihm einen ernsthaften Vorteil einbrachte. Bis die Lamuuni-Vögel den Rückweg zu ihm gefunden hatten, war alles längst vorbei.
    Was passieren würde, wußte er ohnehin.
    Jedenfalls dachte er das - bis zu dem Moment, da er den Feuerbefehl erteilte.
    Das Raumschiff des Sechsten Boten vervielfältigte sich geradezu. Aus einer Kugel von 120 Metern Durchmesser wurden mehrere hundert.
    Shabazza wußte nicht, woher Rhodan plötzlich die vielen Schiffe nahm, und vor allem nicht, in welchem der Sechste Bote steckte.
    Außerdem: Wie hatte Perry Rhodan es fertiggebracht, seine Flottenstärke vor der Korrago-Ortung zu verbergen?
    „Feindflotte befindet sich derzeit in Reichweite der Raumforts 28 bis 55", teilte 222-Korrago ihm mit.
    Shabazza stieß einen ärgerlichen Laut aus; ein krächzendes Geräusch in der Stimmlage jenes Körpers, den er bewohnte.
    „Feuer eröffnen!" befahl er angespannt.
    Er war zutiefst überrascht, daß nicht alles nach Plan verlief.
    Rhodan konnte nicht über hundert und mehr Raumschiffe verfügen, weil seine Heimat, die Milchstraße, 23,5 Millionen Lichtjahre entfernt lag. Vor wenigen Wochen, als Shabazza die Milchstraße besucht hatte, war von einer Hilfsexpedition für Perry Rhodan keine Rede gewesen. Er hatte immer geglaubt, die Menschheit sei über Rhodans Aufenthaltsort nicht informiert - und nun das.
    Oder... stammte die Flotte gar aus Alashan?
    Shabazza hatte die Nation zwar registriert, aber ignoriert, wenngleich sie vor seiner eigenen Haustür lag.
    Er hatte immer geglaubt, Alashan sei keinen Aufwand wert, weil es sich lediglich um einen versprengten Stadtteil der Menschen handelte.
    Aufmerksam beobachtete er das Feuer seiner Raumforts.
    Keiner der feindlichen Reflexe verlosch. Shabazza war sicher, daß hintereinander mehrere Treffer erzielt wurden. Nur, die Treffer blieben ohne jeden Effekt.
    Er begann zu ahnen, daß mit Rhodans Flotte auf eine sehr originelle Weise etwas nicht stimmte.
    Auf den Orterschirmen erschienen weitere feindliche Reflexe. Zunächst waren es exakt tausend strahlende Objekte, deren Masse, Form und Zweck nicht ermittelt werden konnten.
    Shabazza ließ das Feuer auf diese Einheiten eröffnen.
    Binnen kürzester Zeit reduzierte sich die Zahl von tausend auf unter neunhundertfünfzig. Dies, so machte er sich klar, waren echte Ziele. Man konnte sie vernichten, auch wenn die Treffergenauigkeit zu wünschen übrigließ.
    Kurz darauf kamen

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