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1950 - Thoregon Sechs

Titel: 1950 - Thoregon Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer vereinfachten Planetenoberfläche aufrecht stand. Der Körper war acht Kilometer hoch.
    Unbewußt ballte sie die Fäuste. „Das muß sie sein! Die SOL! - Jon, Position feststellen!"
    Kellind wurde mit unnatürlicher Klarheit bewußt, daß sie die SOL in diesem Augenblick mit einer einzigen Transformsalve vernichten konnten und Shabazza möglicherweise gleich mit.
    Aber Rhodan wollte nicht vernichten, sondern erobern.
    „Verdammt, Jon! Ist die Ortung jetzt durch?"
    „Wir haben alle Daten fix!"
    „Dann schießt die Arkonbomben raus!
    „Sind draußen!"
    Kellind verfolgte den Kurs der vier Raketen über das Orterdisplay. Sie würden weit entfernt von jenem Landefeld einschlagen, auf dem die SOL anscheinend stationiert war.
    Die Position der SOL bestimmte auch das Vorgehen der Agenten.
    Der Syntron der GOOD HOPE III legte automatisch vier Treffpunkte fest, die von der SOL zwischen fünfzig und hundert Kilometer entfernt waren, und gab die Daten per Funk an Rhodan und die Agenten weiter.
    „Schutzschirme auf 180 Prozent!" wurde gemeldet. „Sinkend! 170... 160!"
    Der Paratron leuchtete wieder in sattem Blau.
    Die Raumforts stellten von einer Sekunde zur nächsten das Feuer ein. Weitere Salven hätten die eigene Stützpunktwelt gefährdet.
    Kellind schlug nochmals auf den Schleusen-Sensor. Dieses Mal wurden die Schotten nicht geschlossen, sondern aufgesprengt.
    Der Druckunterschied zwischen Schleusenkammer und Vakuum, mittlerweile 0,9 Atmosphären, sorgte für eine explosive Dekompression.
    Das Manöver stand in keinem Handbuch, doch es funktionierte. Nicht allein die Luft wurde hinausgerissen, sondern auch die TLD-Agenten.
    Fee Kellind verfolgte kurz die wirbelnden Körper, deren Richtung identisch mit dem Kursvektor der GOOD HOPE III war. In einem der Anzüge steckte Perry Rhodan.
    Kellind änderte den Kurs um wenige Grad, so daß sie nicht den Planeten rammten. Sie betete stumm, daß nicht einer der Agenten ihre Flugbahn kreuzte, dann gab sie volle Kraft auf die Gravojets.
    Kellind operierte mit geringsten Toleranzen. Das Schiff hätte um ein Haar die tausend Körper zerschmettert.
    Winzige treibende Schutzanzüge. Fliegendreck gegen Schlachtschiffe und Abwehrforts.
    Sie hatten nur eine Chance, wenn die Botschaft der Gamma-Bojen die berechnete Wirkung tatsächlich entfaltete.
    „Wir müssen jetzt verschwinden!" forderte Cavalieri eindringlich.
    „Ruhig, Jon..."
    Am schlimmsten schien ihr die Tatsache zu sein, daß die GOOD HOPE III zuviel Fahrt verloren hatte.
    Unter normalen Umständen, so wußte Kellind, konnten sie dem Feuer der Abwehrforts nicht mehr entkommen.
    „Verflucht, worüber denkst du jetzt nach?" preßte der Hüne neben ihr heraus. „Das ist der falsche Augenblick!"
    „Ich überlege, ob wir mit der GOOD HOPE III landen sollten."
    Cavalieri wurde blaß. „Wenn du das versuchst, werde ich dich absetzen, Fee."
     
    *
     
    Rhodan fühlte sich von einer unwiderstehlichen Gewalt hinausgerissen. Er fand sich im freien Weltraum wieder.
    Im ersten Augenblick glaubte er, die GOOD HOPE III sei explodiert. Ein rasender Wirbel aus Sternenlicht zauberte Reflexe auf seine Helmscheibe.
    Dann machte er sich klar, daß jemand ihr kleines „Problem" radikal behoben hatte.
    Er konnte sich auch denken, wer. Fee Kellind hatte einen Geniestreich ausgeführt.
    Ausschleusung per explosive Dekompression, eine ausgefallene Methode, im wahrsten Sinn des Wortes.
    Ihm lief die Zeit davon.
    Rhodans scheinbar chaotische Bewegung bestand aus drei Komponenten. Er neutralisierte zunächst die Drehung um die Längsachse, dann lenkte er die Korrekturdüsen seines Anzugs um neunzig Grad um, bis auch die Bewegung um die Querachse endete. Zuletzt stoppte er seinen Hochachsen-Spin.
    Der Landeanflug vollzog sich in absoluter Stille - normal im Vakuum - und für menschliche Sinne praktisch unsichtbar.
    Sein Armbandorter zeigte eine Fülle von energetisch strahlenden Objekten, Bojen vom Typ Alpha oder Beta. Sie zogen das Abwehrfeuer auf sich, und sie waren viel zu weit entfernt, als daß Rhodan sie auf optischem Weg hätte ausmachen können.
    Mit hoher Geschwindigkeit raste er auf eine dunkle Scheibe zu. Das war Century I .
    Über dem sichtbaren Teil des Planeten herrschte Nacht. Am linken Horizont schimmerte eine hellgefärbte Sichel Morgenlicht.
    Kellind hatte sie sehr viel näher an den Planeten herangebracht als abgesprochen.
    „Pikosyn!"
    „Ich kann dich hören", antwortete die künstliche Stimme.
    „Koordinatenkreuz über

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