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196 - Auf der Flucht

196 - Auf der Flucht

Titel: 196 - Auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz und Jana Paradigi
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Rettung bringen, wie der Traumwächter es vorhergesagt hat. Wir werden aus der Haut des Yowie ein Behältnis basteln, das den Laich feucht hält. Wir werden ihn tragen, und du wirst den Weg weisen.«
    ***
    Gil hatte sie bereits erwartet. Das Teewasser kochte, und er lud sie mit einem schmunzelnden Naserümpfen in seine Steinbehausung ein.
    »Man kann euch meilenweit riechen.«
    Clarice verstaute den in der Tat stinkenden Laich in einem Kübel Wasser und stellte ihn abseits in den Schatten. Dann erst ging sie zu den anderen ins Innere der Hütte und betrachtete staunend die frischen Wandzeichnungen. Auch Vogler stand davor und betrachtete sie.
    Der alte Anangu goss Tee ein und wies kichernd auf die
    »Gemälde«. »Der Vogelmann und die Wasserfrau, das seid ihr«, erklärte er.
    »Ich trage die Genkugel der Hydree darauf«, bemerkte der Waldmann langsam.
    »Ja, dazu kommen wir später«, sagte Gil. »Jetzt setzt euch, trinkt Tee und erholt euch.« Er stellte noch einen Teller frisch gepökeltes Malala-Fleisch auf den Tisch, über das sie alle drei hungrig herfielen und in kurzer Zeit gierig in sich hineingestopft hatten.
    »Gil, ich habe den Vogelmann bei mir, und wir haben den Laich des Retters«, sagte Yunupi. »Trotzdem habe ich Angst, dass wir zu spät kommen. Und die Fleggen sind in großer Übermacht…«
    Gil lächelte mild. »Gegen eine Übermacht hilft Gottvertrauen oder eine List.«
    Clarice beobachtete besorgt ihren Gefährten. Vogler sah abgespannt und erschöpft aus, und er fieberte leicht. Tagsüber wurde er immer wieder von Visionen gequält, und er klagte häufig über Kopfschmerzen. »Hast du etwas für unsere Haut, Gil? Und ein Schmerzmittel für meinen Begleiter?«
    »Natürlich, natürlich.« Gil erhob sich ächzend, verschwand in der Kammer hinter der Metalltür, und Clarice hörte ihn eine Weile rumoren. Schließlich kam er mit einem Tontopf zurück. »Reibt euch damit ein, das lindert den Schmerz und schützt vor neuen Verbrennungen.« Aus einem Korb neben der Feuerstelle holte er einen Bund getrockneter Blätter. »Leg eines unter deine Zunge und lasse es den ganzen Tag im Mund, dann wird es dir bald besser gehen.«
    Vogler nahm ein Blatt und steckte es sich in den Mund; ihm schien schon alles egal zu sein.
    Yunupi hatte seinen Tee ausgetrunken und konnte die Augen nicht mehr offen halten. Er verschwand in der Schlafkammer, und bald hörten sie ihn leise schnarchen. Stry hüpfte munter auf dem Tisch und pickte nach Krümeln.
    Gil stopfte Kraut in die Pfeife und rauchte sie an; ein süßlicher Geruch breitete sich aus, der auch Clarice schläfrig machte. Sie rieb den teilnahmslosen Vogler und sich selbst mit der kühlenden Salbe ein und spürte dankbar, wie die Wirkung sofort einsetzte.
    »Du lebst hier ganz allein?«
    »Ganz allein, ja, wenn du damit die Gesellschaft von Menschen meinst. Ansonsten: Nein. Hier ist immer viel los.«
    Clarice nickte und hakte nicht weiter nach. Der Alte musterte sie aus kohlenschwarzen Augen. »Ich weiß, woher ihr kommt«, sagte er schließlich.
    »Ach ja?« Clarice gähnte gelangweilt. Sie verschluckte sich fast, als Gil zur Zimmerdecke deutete und fortfuhr: »Von dort oben. Vom roten Bruder.«
    Da wurde auch Vogler schlagartig munter. »Woher weißt du das?«
    Gil grinste. »Solltest du das nicht deinen Meister fragen? Auch er weiß viele Dinge.«
    »Du… du kennst Windtänzer?«
    »Kennen wäre zu viel gesagt. Wir begegnen uns in unseren Visionen, die uns beunruhigen.«
    »Und die nun auch die meinen sind«, sagte Vogler leise.
    »Windtänzer hat also von dir zu mir gesprochen.«
    »Wer weiß?« Gil stieß eine Rauchwolke aus.
    Clarice gähnte erneut. Der süßliche Qualm benebelte sie. »Was rauchst du da für Zeug?«
    »Wahres Kraut«, antwortete Gil prompt.
    Vogler hielt es nicht mehr aus. »Was wird auf uns zukommen, Gil? Was soll ich tun?«
    »Seit der Ahne aktiv geworden ist und die Telepathen um sich versammelt, sehe ich die Dinge viel klarer, und das ist es, was auch dich beschäftigt, Vogelmann. Du bist empfänglich dafür, deswegen hat dein Meister dich ausgewählt. Du sollst die Warnung bringen, von der großen Bedrohung aus der Ferne, die Mars und Erde gleichermaßen betrifft. Noch wissen wir nicht genau, was geschehen wird, denn wir sehen hauptsächlich Zerstörung. Und einen Kämpfer, der kommen wird, einen mächtigen Streiter.« Gil trank nach der langen Rede seinen Tee aus.
    »Erzähl mir mehr«, bat Vogler.
    »Da gibt es nicht mehr,

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