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DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

Titel: DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Es war wirklich schade, daß der Hund nicht reden konnte.
    Der Hund kam bellend und heulend über das Eis gerannt. Er war ein Eskimohund. Vor einem Iglu bremste er schlitternd ab und bekam einen Anfall.
    Der Hund schien nach etwas zu beißen, das in der Luft über ihm war. Er sprang immer wieder hoch und schnappte danach. Er hörte damit überhaupt nicht mehr auf.
    Die Eskimos standen herum und fragten sich, was er wohl haben mochte.
    Ein anderer Eskimo, der ein ähnliches Erlebnis hatte, konnte zwar reden, aber das half ihm in diesem Falle nicht viel.
    Der Eskimo war ein Jäger namens Kummik. Er konnte nicht nur in der Eskimosprache reden, sondern auch auf gut englisch sagen: »Hallo, Baby, wie wär’s mit ’nem dicken Kuß?« Ein Forscher mit etwas abwegigem Humor hatte ihm diesen und noch ähnliche englische Sätze beigebracht für den Fall, daß er jemals einer weißen Frau begegnen sollte.
    Der Eskimo namens Kummik war auf dem Eis der Arktis zur Jagd unterwegs. Es war nicht besonders kalt, obwohl ein Weißer wahrscheinlich gefunden haben würde, daß es ziemlich kühl war. Etwa zehn bis fünfzehn Grad unter Null, aber Eskimos hielten das für gutes Jagdwetter, auch wenn zudem noch ein ziemlich steifer Wind blies.
    Der Eskimo kam splitternackt ins Igludorf zurück. Nur seinen Speer hatte er noch. Auch das würde die anderen noch nicht schockiert haben. Soweit nördlich, wie diese Eskimos lebten, waren sie von der Kultur der Weißen noch nicht soweit infiltriert worden, daß sie sich ihrer Nacktheit schämten. Aber etwas anderes schockierte sie.
    Der Speer, den Kummik dabei hatte, war ein kurzer Jagdspeer, der
oonapik
genannt wurde. Er bestand aus einem hölzernen Schaft, wobei Holz in dieser arktischen Einöde eine kostbare Rarität war, und aus einer Spitze aus Knochen, der weder rar noch kostbar war. Der Speer wurde vor allem benutzt, um den
ogjuk
, den Seehund, und den
nanuk
, den Eisbär, zu erlegen. Den Holzschaft konnte man auch benutzen, um kleinen
innuks
, den Kindern, den Popo zu versohlen.
    Kummik hingegen benutzte den Speer, um mit ihm in die Luft über seinem Kopf zu stechen.
    Kummik war immer ein guter
sennayo
gewesen. Ein
sennayo
ist ein guter Familienvater und Versorger. Daher war es für jemand wie Kummik sehr merkwürdig, sich in solche Albernheiten zu ergehen wie mit dem Speer in die bloße Luft zu stechen. Aber er fuchtelte mit dem Speer inmitten des Igludorfes herum, als ob er sich irgend etwas Schrecklichem erwehren mußte. Er kämpfte stundenlang. Die anderen Eskimos schien er nicht zu sehen, noch rief er sie um Hilfe. Er hüpfte nur dauernd herum und stieß immer wieder mit voller Wucht mit seinem Speer zu. Es war ausgesprochen komisch anzusehen, aber niemand lachte. Kummiks Gesichtsausdruck verbot das. Wut, Verzweiflung und nacktes Entsetzen standen darin. Die ganze Zeit sagte Kummik nicht ein Wort.
    Es gibt wohl keinen Stamm primitiver Menschen, die nicht daran glauben, daß sie gelegentlich von bösen Geistern heimgesucht werden. Im vorliegenden Falle glaubten die anderen Eskimos, daß Kummik von einem bösen Geist namens Tongak heimgesucht wurde. Dieser böse Geist Tongak wurde manchmal auch benutzt, um die Kinder zu erschrecken und einzuschüchtern.
    Aber hier kämpfte ein erwachsener Mann gegen den bösen Geist namens Tongak.
    »Was sollen wir da machen?« wurde gefragt.
    Die Entscheidung war einfach. Nur Kummik sah Tongak. Also mußte der böse Geist allein hinter ihm her sein. Besser, man ließ ihn Kummik haben, bevor der Geist auch auf sie, die anderen, zornig wurde.
    Also packten die anderen Eskimos Kummik, banden ihn an Händen und Füßen, und ließen ihn draußen liegen. Sehr bald holte sich Tongak darauf hin auch Kummiks Seele. Jedenfalls starb Kummik. Ein weißer Arzt, der nicht an Tongak glaubte, würde allerdings gesagt haben, daß Kummik einfach erfror.
    Vielleicht würde aber ein weißer Arzt noch etwas anderes mit Kummik gemacht haben, was vielleicht noch grausamer war. Er würde Kummik vielleicht in eine Irrenanstalt eingewiesen haben. So wie der englische Arzt das mit Fogarty-Smith getan hatte,
    Fogarty-Smith war ein äußerst tüchtiger und erfahrener Pilot, der außerdem dafür bekannt war, daß er einmal den Geschwindigkeitsrekord im Alleinflug von England nach Australien gehalten hatte. Er war ein großer, ruhiger und sehr beliebter Mann.
    Zuletzt war es Fogarty-Smiths Job gewesen, Versorgungsgüter zu einer englischen Wetterstation hoch im Norden des

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