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196 - Das Schwert des Druiden

196 - Das Schwert des Druiden

Titel: 196 - Das Schwert des Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sein.«
    ***
    Loxagon verließ das Gebiet der schwarzen Bäume und kehrte zu seinem siechen Vater zurück. Asmodis’ Widerstandskraft hatte stark abgenommen. Sein Hals war dürr, die Wangen eingesunken. Loxagon hätte ihn jederzeit töten können, doch das wäre nicht klug gewesen. Es war vernünftiger, zu warten, bis der Höllenfürst von selbst für immer die Augen schloß. In ein zotteliges braunes Fell gehüllt, lag Asmodis auf seinem Lager. Ihm war kalt. Er zitterte, und er kämpfte gegen dieses Zittern an, als er seinen Sohn eintreten sah.
    Noch regierte Asmodis das Reich der Verdammnis, aber seine Tage waren gezählt.
    »Du wartest wie ein Aasgeier auf meinen Tod«, sagte der Höllenfürst schleppend. »Aber Asmodis stirbt nicht. Er wird krank, er wird schwach, aber er geht niemals zugrunde. Solange es die Hölle gibt, wird es auch mich geben.«
    »Du tust mir unrecht, Vater«, erwiderte Loxagon. »Die Zeit unserer Feindschaft gehört der Vergangenheit an.«
    »Du möchtest meinen Platz einnehmen.«
    »Könntest du mich jetzt noch daran hindern, wenn ich das tatsächlich wollte?« gab der Teufelssohn zurück. »Ich habe jenen Hexen, die dir am treuesten ergeben sind, den Auftrag gegeben, nach einem Zaubertrank zu suchen, der deiner schleichenden Krankheit entgegenwirkt. Sie werden ein Mittel finden, durch das du wiedererstarkst. Der alte und der neue Höllenherrscher heißt Asmodis, und ich bin stolz darauf, dein Sohn zu sein.«
    Es war gelogen, was Loxagon sagte. Er hätte jede Hexe, die auch nur den Versuch unternommen hätte, seinem Vater zu helfen, auf der Stelle umgebracht.
    Aber Asmodis mußte ihm glauben. Er hatte keine Möglichkeit, den Wahrheitsgehalt seiner Worte nachzuprüfen.
    ***
    Der Kristall zeigte uns den Weg zu Rufus’ Versteck. Mr. Silver wies mit dem Höllenschwert auf eine Tür, an der der Name Bob Broughton stand.
    »Da ist er drinnen, Tony, in dieser Wohnung hält sich der Dämon mit den vielen Gesichtern auf. Ich spüre ihn.«
    Ich zog meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und entsicherte ihn. »Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich auf dieses Wiedersehen freue.«
    »Nicht mehr als ich«, gab der Ex-Dämon zurück.
    Shavenaar war kampfbereit. Ich sah, Wie die Klinge fluoreszierte. Noch hatte diese lebende Waffe, in der ein Herz schlug, einen Haken: Sie konnte sowohl auf der guten als auch auf der bösen Seite eingesetzt werden.
    Das wollten wir ändern, und wir hatten von einer Möglichkeit erfahren, Shavenaar für jedes schwarze Wesen unbrauchbar zu machen: Wir mußten es in Reypees Leichentuch einschlagen.
    Reypee, der Gottähnliche, hatte irgendwann nicht mehr leben wollen. Er hatte sich hingelegt und war gestorben. Und man hatte ihn begraben.
    Wo, das wußte angeblich niemand. Seine ganze enorme weiße Kraft sollte sich nun in seinem Leichentuch befinden, und Roxane hatte erfahren, daß ein Dämon, der irgendwo auf der Erde lebte, es in seinen Besitz gebracht hatte, damit niemand der Hölle damit schaden konnte.
    Wie dieser Dämon sich das Tuch unter den Nagel reißen konnte, war mir ein Rätsel, aber ich hatte nicht die Absicht, mir darüber den Kopf zu zerbrechen.
    Es hätte mir genügt, dem Dämon das für uns so wichtige Leichentuch abzujagen und Shavenaar damit unwiderruflich zur weißen Waffe zu machen.
    Mr. Silver musterte mich. »Bist du bereit, Tony?«
    Ich preßte die Lippen zusammen und nickte.
    »Dann los!« Der Hüne wurde zu massivem Silber und wuchtete sich gegen die Tür. Sie brach auf, schwang zur Seite und krachte gegen die Wand.
    Im Wohnzimmer sprang ein Mann hoch: Bob Broughton!
    Ich zielte mit dem Diamondback auf ihn. Er stieß einen entsetzten Schrei aus und hob die Hände. »Nicht schießen! Um Himmels willen, nicht schießen!« flehte er.
    War das tatsächlich Rufus? Verdammt, man konnte nie ganz sicher sein. Ich drückte nicht ab. Aber Mr. Silver ließ sich von dem Dämon mit den vielen Gesichtern nicht täuschen.
    Er holte kraftvoll aus und schlug mit dem Höllenschwert zu. Shavenaar surrte durch die Luft. Rufus federte zur Seite, und plötzlich hörte ich ein gefährliches Klicken.
    Rufus fuhr seine gefährlichen magischen Stahlstacheln aus, die seine Arme verlängerten. Damit versuchte er meinen Freund zu treffen.
    Jetzt gab es für mich keinen Zweifel mehr, daß wir es mit unserem Erzfeind in Menschengestalt zu tun hatten, doch ich konnte nicht mehr schießen, ohne befürchten zu müssen, daß die geweihte Silberkugel den Ex-Dämon

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