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1961 - Ein Sechstel SENECA

Titel: 1961 - Ein Sechstel SENECA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht bereits geschehen war. „Halt!" Fee Kellind blieb unvermittelt stehen. Aagenfelt prallte gegen sie und kämpfte mit dem Gleichgewicht. Hastig entschuldigte er sich. Die Kommandantin ging nicht darauf ein. „Ich brauche Ortungsergebnisse", forderte sie. „Das ist dein Job, Tautmo!" Sofort hantierte der Physiker an dem kleinen Nahbereichsorter. Irgendwie verhedderten sich seine Finger, verfehlten dadurch den Sensor. Der Pikosyn sprang ein und beantwortete Kellinds Frage. „Im Korridor Blausiebzehn bewegen sich drei Kampfroboter in Richtung Hangarbereich", teilte der Automat mit. „Sie treffen mit uns an Kreuzung sechssiebzehn..."
    Endlich gelang es Tautmo, den Sensor zu bedienen. Die syntronische Stimme erstarb. Aagenfelt musterte das Display und schüttelte den Kopf. „Sechssiebzehn und was noch?" murmelte er. „Wieso wird es nicht angezeigt?"
    „Du hast aus Versehen einen Teil des Display-Inhalts gelöscht", wies der Pikosyn ihn auf seinen Fehler hin. „Die vollständigen Koordinaten sind sechssiebzehnvier." Das war in der Nähe jenes Bereichs, wo der ursprüngliche Mittelteil der SOL in den neuen Flansch überging, den die Anlagen von MATERIA dem Schiff in zweifacher Ausführung verpasst hatten. Das Generationenschiff besaß seither eine Länge von acht Kilometern statt der früheren sechseinhalb. „Das ... war ... Ich wollte ..." Er geriet ins Stottern. „Lass es gut sein, ist schon passiert", unterbrach ihn Fee. „Wir marschieren weiter." Ein warmer Lufthauch aus dem Nichts streifte auf einmal Tautmos Gesicht. Erschrocken sprang der Physiker zur Seite. „He, Tautmo", vernahm er eine Stimme aus dem Nichts. „Du solltest dich langsam an so etwas gewöhnen." Ein großer, sehr dünner Mann mit auffallend blasser Haut wurde sichtbar und nickte der Gruppe zu. „Hallo, schön, euch zu sehen."
    „Trabzon!" ächzte der Physiker. „Du hast mich erschreckt." Karett fungierte als Götterbote, wie sie es gelegentlich scherzhaft bezeichneten. Äußerst wichtige Nachrichten verbreiteten sie sicherheitshalber nicht über Funk, sondern durch Kuriere. „Du solltest die Anzeigen deines Pikosyns besser beachten", empfahl der Positronikspezialist. Karett ging ein Stück weit neben ihnen her. „Es geht los", flüsterte er. „Bullys Leute sind voll im Einsatz. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass SENECA das Verschwinden von drei Dutzend Besatzungsmitgliedern bemerkt hat. Die Rochaden der Einsatzgruppen vollziehen sich nach Plan. Ganz wichtig: Perry hat Roman Muel-Chen an einen geheimgehaltenen Ort bringen lassen."
    Chen war der derzeit einzige Emotionaut der Menschheit und damit eine der wichtigsten Personen an Bord. Nur im Zusammenspiel zwischen der Steuerpositronik und dem Mann unter der SERT-Haube ließ sich die SOL optimal steuern. Rhodans Vorgehensweise nahm SENECA sowie der Nano-Kolonne die Möglichkeit, den Emotionauten zur Zusammenarbeit zu zwingen. Der Flug des Generationenschiffes an sein neues, nach wie vor unbekanntes Ziel ließ sich dadurch zumindest ein bisschen verzögern. „Ich bringe neue Order für euch", fuhr Karett fort. „Sobald ihr hier fertig seid, begebt ihr euch zu folgenden Koordinaten." Er überspielte die Daten in die Pikosyns ihrer SERUNS. „Man erwartet euch dort."
    Es handelte sich um ein Lagerareal in der Nähe jenes Labortrakts, in dem Tautmo den ersten Hypertakt-Orter gebaut hatte. „In Ordnung", antwortete Fee Kellind knapp. „Vorsicht jetzt! Wir erreichen in Kürze eine neuralgische Zone."
    „Weitere Anweisungen folgen später. Alles Gute!" Trabzon Karett entfernte sich in die Richtung, aus der die Gruppe gekommen war, und verschwand übergangslos hinter seinem Deflektorfeld.
    Unter neuralgischen Zonen verstanden sie seit kurzem Orte an denen SENECAS Roboter Mikrokameras installiert hatten. Auf diese Art und Weise versuchte er, den Überblick über einen Teil des Schiffes zurückzugewinnen, den er durch die massive Beschädigung des Zentralen Informationssystems ZIC zu neunzig Prozent verloren hatte. Immer wenn eine der Kameras ein Signal sendete, registrierten es die empfindlichen Geräte der SERUNS aus dem TLD-Tower Alashans. Ein Teil der über tausend Besatzungsmitglieder des Schiffes tat nichts anderes, als solche Systeme umgehend wieder zu entfernen und sie irgendwo im Schiff zu verstecken. Nach ein paar Wochen würden SENECA die Mikrokameras ausgehen, oder er musste die Heere seiner Servoroboter auf die Suche schicken.
    Es war ein Katzund-Maus-Spiel, das die

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