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1961 - Ein Sechstel SENECA

Titel: 1961 - Ein Sechstel SENECA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte sie Aagenfelts Beobachtung heruntergespielt. Diese Reaktion erwies sich jetzt als Bumerang.
    Die vorgetäuschte Entführung lag inzwischen eine halbe Stunde zurück. Fee und ihre Begleiter hatten anschließend die von Trabzon Karett übermittelten Koordinaten aufgesucht, von Monkeys Gruppe die Prototypen übernommen und sie an ihren Bestimmungsort gebracht. Damit war ihre Schicht erst einmal beendet, und sie hatten sich .in den Kabinentrakt zurückgezogen, um sich für die nächsten Aktionen auszuruhen. Fee war mit einem Satz auf den Beinen. „Schick das Signal Gamma-Rot zweiundzwanzig an Relais siebzig!"Es handelte sich um ein Steuersignal zur automatischen Aktivierung einer Falle. Relais siebzig wartete in der Nähe der Kabinenflucht in einer Wasserleitung.
    Die kleine Kapsel erhielt das Signal und machte sich auf den Weg. So schnell es ging, rollte sie auf ihren Raupenketten durch das Leitungssystem bis zu den Koordinaten des nächsten Übergabeorts. Dort wartete ein weiteres Relais und nahm die Information auf. Bis der Befehl sein Ziel erreichte, dauerte es eine Weile. Dafür lag die Möglichkeit, den Absender zu ermitteln, bei eins zu einer Million.
    Fee verbrachte die Wartezeit vor dem Schminkspiegel In der Nachbarkabine rumorte es. Major Grenjamin Fanwer schlief schlecht oder nutzte die Ruhepause, um sich mit seiner neuen Freundin zu vergnügen. Fee hatte es längst aufgegeben, sich Gesichter und Haarfarbe der häufig wechselnden Damen einzuprägen. Mehr als einmal hatte der Lärm in der Nachbarkabine sie aus dem Schlaf gerissen. Irgendwann, so nahm sie sich vor, würde sie den Chef der Beibootflottille zur Rede stellen und einen Trupp Techniker engagieren, damit sie die Abschirmfunktionen der KabinenServos auf Vordermann brachten.
    Sobald das hier alles vorbei war. Das Warten machte die Kommandantin nervös. Vielleicht lag es auch an inzwischen gleichmäßigen Geräuschen aus der Nachbarkabine. Fünfzehn Minuten später lieferte die Relais-Kapsel erste Ergebnisse. Die TARAS hatten den getarnten Tunneleingang am hinteren Ende des Hygienetrakts gefunden und das Aktivierungssignal des Transmitters ausgelöst. Die vier Maschinen waren dreißig Etagen tiefer in Einzelteilen aus einem Empfangsgerät gefallen. Dass sich mitten in der Übertragung ein Defekt in den Feldstabilisatoren eingeschlichen hatte, gehörte zu den wenigen Dingen, auf die selbst eine Biopositronik keinen Einfluss hatte.
    Fee verweilte mit ihren Gedanken kurz bei Bully, der seit über dreißig Stunden im Untergrund arbeitete. Zusammen mit mehreren Teams zeichnete er für die Schaffung von Verstecken und geheimen Wegen sowie für die Installation und Präparation solcher Fallensysteme verantwortlich. Alle Vorkehrungen dienten dem Ziel, SENECA zu verwirren und die möglichst reibungslose Durchführung des Projekts Zellteilung zu gewährleisten. Die Biopositronik meldete sich. Fee hatte damit gerechnet. „Was kann ich für dich tun?" erkundigte sie sich. „Soll ich dir bei der Schiffsführung assistieren?"
    „Es geht um die zerstörten Kampfroboter. Jemand hat den Empfangstransmitter manipuliert."„Ich weiß nicht, wovon du sprichst", log die Kommandantin. „Hat sich ein Unfall mit TARAS ereignet? Bestimmt ist der noch immer schlechte technische Zustand mancher Anlagen und Sektionen dafür verantwortlich."
    „Die Bewertung kannst du ruhig mir überlassen, Fee Kellind. Die Besatzung steckt dahinter."
    „Unmöglich. Was hätte sie davon?"
    „Revolten sind in einem Gefängnis dieser Art an der Tagesordnung", dozierte die Biopositronik. „Es ist verständlich, dass sich Menschen nicht mit einem solchen Zustand abfinden wollen."
    „Gibst du endlich zu, dass du uns für den Rest unseres Lebens in der SOL einsperren willst?"
    „Ein Irrtum, dein nicht du allein unterliegst, Fee Kellind", versicherte, SENECA. „Eure Gefangenschaft wird nicht mehr lange dauern."
    „Große Worte, SENECA. Warum hast du uns nicht gehen lassen, als wir im Solsystem waren? Wir sind Terraner."
    „Die Informationen dazu unterliegen der Geheimhaltung."
    „Das Gallertkügelchen kennt den Grund."
    „Das wüsste ich aber."
    „Natürlich weißt du es. Du bist SENECA und gleichzeitig die Nano-Kolonne. Also verfügst du über alle Informationen, die auch die Nano-Kolonne besitzt." Fee Kellind lachte auf. „Oder täusche ich mich da, und die Nano-Kolonne enthält dir Informationen vor?"
    „Eine Informationstrennung findet nicht statt."
    „Ich wäre mir an deiner

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