1963 - Die Gestalter
warten. Etwa zwei Stunden verstrichen, dann schwebte aus der Wandung des Doms ein Objekt hervor, das einer Kugel aus reinem silbernem Licht von etwa einem Meter Durchmesser ähnelte. Es besaß eine so positive Ausstrahlung, dass die Gestalter augenblicklich Vertrauen zu ihm fassten. Auf mentalem Wege nahm das Wesen Verbindung zu den Gestaltern auf und stellte sich als Heliote und als Gesandter einer Gruppe von Wesenheiten vor. Es eröffnete ihnen, dass diese den Plan entwickelt hatten, eine kosmische Koalition zu formen. Die Organisation trug den Namen Koalition Thoregon. Ihr - die Gestalter - seid das erste Thoregon-Volk! rief das Wesen ihnen zu.
6.
Strategie erfordert weitaus mehr Willenskraft, Disziplin, Geduld und Konzentration als die Kampftaktik, denn sie ist langfristig angelegt, und die Erfolge zeigen sich nur in zeitlich großen Abständen. Die Strategie ist daher den eigenen Einwänden, den Bedenken, neuen Erkenntnissen und der Unzufriedenheit ausgeliefert, so dass die Zeit die Gefahr heraufbeschwört, das Ziel aus den Augen zu verlieren. Insofern ist die über einen langen Zeitraum eingehaltene Strategie als geistige Leistung hohen Grades anzusehen. Sie verdient unsere besondere Hochachtung selbst dann, wenn sie gegen uns gerichtet ist.
Solas Garn, Weiser von Phar Eine Lichtminute vor dem Krimor-System verließen die VIRTUA/18 und die VIRTUA/l den Hyperraum. Beide Raumschiffe verzögerten mit hohen Werten. Dennoch schossen sie mit einer so hohen Geschwindigkeit in das Randgebiet des Sonnensystems hinein, dass sie binnen weniger Minuten zwischen die beiden kampfbereiten Raumflotten gerieten. Exakt in der Mitte zwischen beiden Flotten kamen sie zum Stillstand. Unmittelbar darauf meldete sich der Oberkommandierende der Yac-Real-Flotte. Vaiyatha baute das Holo vor Alaska Saedelaere auf. „Verschwindet!" befahl das Echsenwesen. Es hatte leuchtend rote und grüne Schuppen, die sich von der Stirn nach hinten weg über den Schädel zogen. Die gelblich schimmernden Augen wurden von blauweiß gemusterten Schuppen eingefasst. „Wir geben euch drei Minuten. Wenn ihr danach nicht beschleunigt, um euch aus dem Kampfgebiet zurückzuziehen, eröffnen wir das Feuer." Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als sich das Bild im Holo teilte. Der Yac-Real füllte nun nur noch eine Hälfte aus, während die andere von einem Truzenen eingenommen wurde. Sein Kopf, der an einen Kugelpilz erinnerte, schien sich aufzublähen, und die Augen an seiner Unterseite quollen stark hervor. „Wir haben die Forderung der stinkenden Echsen gehört!" brüllte er. „Wir werden das Feuer von der anderen Seite aus eröffnen. Wir geben euch noch zwei Minuten!"
„Wir sind hier, um genau das zu verhindern", sagte der Terraner ruhig. „Wir wollen keinerlei Kampfhandlungen. Wir wollen Friedensverhandlungen."
„Die wird es mit uns nicht geben", knurrte der Yac-Real. „Kein Wort mehr!" forderte der Truzene. „Wir schießen euch aus dem Weltraum!"„Ich finde, ihr habt Lärm genug gemacht", entgegnete Alaska. „Vielleicht können wir jetzt dazu übergehen, wie vernunftbegabte Wesen miteinander zu reden."
„Keiner von uns hat einen Vorteil davon, wenn geschossen wird", fügte Toricelly von der VIRTUA/l aus hinzu. „Wir sollten uns an einen Tisch setzen und die Probleme mit geistigen Waffen aus der Welt schaffen."
„Yac-Real stinken!" wütete der Truzene. „Wir denken nicht daran, uns diesem Gestank auszusetzen."
„Truzenen sind unerträgliche Giftpilze", behauptete der Yac-Real. „Uns wird übel bei ihrem Anblick. Wer sie sieht, kann nicht umhin zuzugeben, dass es eine optische Umweltverschmutzung gibt!"
„Die Yac-Real sollen zur Hölle fahren", fluchte der Oberkommandierende der Truzenen. „Das ist der einzige Ort, der für sie in Frage kommt."
„Die zwei Minuten sind um", meldete der Yac-Real. „Feuer eröffnen!" Die Feuerleitoffiziere auf mehreren Schlachtschiffen der Echsenwesen führten seinen Befehl aus. Energiestrahlen aus ihren Bordkanonen schossen auf die beiden VIRTUAS zu, erreichten sie jedoch nicht, sondern verschwanden etwa zweihundert Meter von ihnen entfernt im Nichts. Die besonderen Defensivsysteme der beiden Raumschiffe leiteten die Energien in den Hyperraum ab und entzogen den Angreifern darüber hinaus weitere Energien, bis sie nicht mehr in der Lage waren, auch nur einen einzigen Schuss abzugeben.
Die Truzenen erkannten nicht, was geschah. Sie griffen nun ebenfalls an und kombinierten hochenergetische
Weitere Kostenlose Bücher