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1963 - Die Gestalter

Titel: 1963 - Die Gestalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dauerte nicht lange, bis er dessen Gedanken in sich fühlte. Es war, als ob neben der Haut noch eine weitere Persönlichkeit in ihm wohnte. „Die Frage ist jetzt, welche der 319 Asteroiden die Virtuellen Schiffe übernehmen sollen", sagte er. „Da es nur achtzehn Raumer sind, benötigen wir auch nur achtzehn K-Faktoren." 319? erwiderte der Erste Bote von Thoregon. Wie kommst du darauf? „Ist die Zahl nicht richtig?" Der Terraner wandte sich an Vaiyatha, die neben ihm stand. „Ich habe die einzelnen Asteroiden nicht gezählt, aber mein Bordcomputer hat es getan."
    „Und der ist auf 319 gekommen", bestätigte die schöne Materialisation des Computers. Alaska Saedelaere dachte sich nichts dabei, als er diese Feststellung traf, doch er spürte, wie sehr Jorim Azao erschrak und dass der Gestalter bis ins Innerste seines Wesens erschüttert wurde.
    Er versuchte, in die Gedankenwelt des Gestalters einzudringen, und Jorim Azao gestattete es ihm. So erfuhr der Terraner, dass die Asteroidenkörper kein Sehvermögen hatten, sondern nur ein hochentwickeltes Gespür füreinander, vermittelt durch das gemeinsame Feld. Seit vielen Jahren hatte niemand mehr nachgezählt, wie viele Gestalter sich im Schwarm befanden. Man hatte durch tragische und nie völlig geklärte Ereignisse drei Mitglieder der Familie verloren. Das aber war schon Jahrhunderte her, und seitdem war niemand vermisst worden.
    Die Gestalter waren langfristig denkende Wesen, und keines von ihnen war auf den Gedanken gekommen, dass sich in den vergangenen Jahrhunderten irgendetwas am Schwarm geändert haben könnte. Jorim Azao hatte als Erster Bote von Thoregon mit vielen anderen Dingen zu tun und hatte seiner Familie nur so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie unbedingt nötig war. Und nun fehlte tatsächlich jemand! Die Gestalter prüften mit ihren besonderen Sinnen den Schwarm und fanden sehr schnell heraus, dass sich der Bordcomputer der VIRTUA/18 nicht geirrt hatte.
    Wir können uns nicht erklären, was geschehen ist, teilte der erschütterte und aufgewühlte Jorim Azao mit. Eigentlich ist es unmöglich, dass ein Asteroidenkörper aus dem Schwarm verschwindet, ohne dass wir das bemerken. Irgendjemand müsste mit einer hochentwickelten Technik die Aufmerksamkeit aller anderen Gestalter eingeschläfert haben, Um einen Körper unbemerkt entfernen zu können, doch das hätte Spuren hinterlassen.
    Wir hätten es bemerkt, denn ganz hätte niemand die Erinnerung daran löschen können. „Tatsache ist, dass es nur 319 sind", sagte Toricelly polternd. „Daran ist nun nichts mehr zu ändern." Alaska Saedelaere schwieg. Er wusste, dass es nicht eilig war. Die Gestalter warteten keineswegs nervös darauf, als K-Faktoren übernommen zu werden. Sie kannten keine Ungeduld. Ihre Gedanken machten deutlich, dass sie an eine Entführung oder gar an einen Mord an einem ihrer Familienmitglieder glaubten. Sicherlich würden sie versuchen, das Ungeheuerliche irgendwann aufzuklären. „Wer ist es, der fehlt?" fragte die Lamaicanerin. „Hoffentlich ist es nicht jemand, der besonders wichtig für euch ist." Es ist ein recht problematisches Mitglied unserer Familie, versetzte Jorim Azao. Sein Name ist Sha Bassa. Alaska Saedelaere hielt unwillkürlich den Atem an. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und horchte in sich hinein. Sha Bassa! Der Name klang beinahe wie Shabazza!
    Konnte es sein, dass der große Unbekannte, der sich Shabazza nannte und der zahlreiche Anschläge gegen die Koalition Thoregon unternommen hatte, ausgerechnet ein Gestalter war? Das würde vieles erklären. Jorim Azao erfasste seine Gedanken und wies sie empört zurück. Ein Gestalter tötet nicht! erregte er sich. Und er unternimmt schon gar keine Anschläge gegen die Koalition Thoregon! Der Terraner wich behutsam weiteren Spekulationen und Diskussionen aus und sorgte dafür, dass die Verladung der K-Faktoren an Bord der Virtuellen Schiffe beginnen konnte. Jorim Azao und siebzehn andere Asteroidenkörper, die das Familienoberhaupt bezeichnet hatte, wurden mit Hilfe von Teleportfeldern der Virtuellen Schiffe erfasst und an Bord gebracht. Sie wurden in die Bassins versetzt.
    Als Alaska Saedelaere an die Brüstung der Galerie der VIRTUA/18 trat, sah er im Bassin und in dem darin enthaltenen Mikrokosmos achtzehn miniaturisierte Asteroiden ihre Bahn ziehen. Die Virtuellen Schiffe waren nun komplett. Sie nahmen Fahrt in Richtung DaGlausch auf.
     
    ENDE

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