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1972 - Die Kosmische Fabrik

Titel: 1972 - Die Kosmische Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heißen Brei herumzureden. Es hatte keinen Sinn, den Ilt länger im unklaren zu lassen. „Wir sind die Geheimwaffe." Damit war für ihn alles gesagt. Blo Rakane fügte hinzu: „Der sogenannte Exekutiv-Destruktivator existiert gar nicht. MATERIA soll dies aber glauben. Lange wird sich die Besatzung der Fabrik das Spiel jedoch nicht mehr gefallen lassen."
    Draußen fing der sichtbare Rand des Diskus an zu glühen. Fünf Minuten gab Monkey dem Einsatzkommando noch. Dann mussten sie den Vorstoß abbrechen. Guckys Teleporterfähigkeiten benötigten sie in diesem Fall für die Flucht vor der Akkretionsscheibe. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie MATERIA erreichten, schrumpfte damit auf Null. Der Oxtorner hatte die Chancen von Anfang an nicht hoch angesetzt. Die bisherigen Ereignisse gaben ihm Recht.
    „Hinterher!" sagte Fee Kellind. „Die Fabrik darf uns nicht entkommen. Shabazza, dieser Dreckskerl." MATERIA hatte die PICCOLO beschossen.
    Mit hoher Wahrscheinlichkeit war in der Space-Jet niemand mehr am Leben. Dennoch hegten wir die vage Hoffnung, dass die drei Gefährten sich rechtzeitig in Sicherheit teleportiert hatten. Dann hingen sie jetzt irgendwo im Nichts, und Gucky sammelte seine Kräfte. Vermutlich würde sich Blo Rakane bald mit Hilfe des Tornisters melden.
    Erneut sah es so aus, als mache sich die Kosmische Fabrik wegen der Überlegenheit der Angreifer aus dem Staub. SENECA reservierte einen Teil seiner Kapazität dafür, um die mögliche Flugbahn MATERIAS blitzartig vorherbestimmen zu können. „Die sechs Minuten Karenzzeit sind um", verkündete die Biopositronik. „Egal, wer die Fabrik derzeit kommandiert, er wartet darauf, dass spätestens jetzt etwas geschieht."
    „Rudo hat es bereits erkannt", antwortete ich und deutete auf den Panoramaschirm. Die verbliebenen HOST-Verbände schoben sich von allen Seiten in Richtung MATERIA und umgaben sie weiträumig in Kugelschalenform. Lediglich vier Schiffe sonderten sich ab und flogen mit Höchstbeschleunigung ein Manöver, das sie innerhalb von drei, vier Minuten auf Kollisionskurs mit der Fabrik brachte.
    MATERIA reagierte nicht darauf. Sie raste in Richtung des Ereignishorizonts und durchquerte dabei eine Schockwellenfront, die jedes der HOST-Schiffe augenblicklich zerrissen hätte. Der Gigant wackelte nicht einmal. Er schlug eine Schneise in die Front, ohne zusätzliche Schirme aufzubauen.
    SENECA führte Messungen durch und lieferte ein verblüffendes Ergebnis. „Um MATERIA herum befindet sich eine Ruhezone von etwa hundert Kilometern. Es ist nicht erkennbar, auf welche Art und Weise sie erzeugt wird."
    „Hat es etwas mit der schwachen Sphäre um die Fabrik herum zu tun?" fragte Perry. Bisher gingen wir davon aus, dass dieser Schirm lediglich die kosmische Hintergrundstrahlung abhielt. „Das wüsste ich aber", antwortete die Biopositronik. „Ein Zusammenhang ist bisher nicht zu erkennen." Ich wandte mich an Perry und Fee. „Unsere Hypertakt-Orter sind nicht sensibel genug, um so etwas herauszufinden", mutmaßten. Roman Muel-Chen stöhnte leise.
    Der Emotionaut vollbrachte Höchstleistungen. Während das Schiff der Fabrik in deren „Kielwasser" folgte, leitete er bereits das nächste Manöver ein. Dabei kommunizierte er ununterbrochen mit der Biopositronik. Sieben Minuten! Wir hatten unsere Drohung nicht wahr gemacht. Kein Exekutiv-Destruktivator hatte die Kosmische Fabrik vernichtet. Sie führte eine Vollbremsung durch und beschrieb eine enge Kurve über dem Ereignishorizont.
    Der Radius betrug gerade mal zwanzigtausend Kilometer. Fee Kellind schüttelte ungläubig den Kopf.
    MATERIA reagierte. Mit einer einzigen Salve verwandelte sie weitere HOST-Schiffe in unbrauchbare Klumpen, die funkensprühend auseinander stoben. Antriebslos geworden, verbrauchten sie ihre kinetische Energie innerhalb von wenigen Sekunden, kamen für einen kurzen Augenblick zum Stillstand und folgten dann der übergroßen Schwerkraft in Richtung Black Hole. „Vorsicht, Rudo!" murmelte ich. K'Renzer hielt zwei der REMOTE Schiffe zurück. Die anderen schickte er den HOSTS hinterher. „Gefahr im Verzug!" stieß ich her vor. „Er soll aufpassen."Fee Kellind reagierte und schickte eine Warnung los. Sie kam zu spät. MATERIA vernichtete mit einem Schlag weitere zehn HOST-Einheiten. Vier orangefarbene Finger griffen über eine Distanz von einer halben Lichtminute nach den REMOTE-Schiffen. Diese explodierten nach der Zersetzung ihrer Schirmstaffeln. „Himmel!" stieß ich erschüttert

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