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1974 - Hetzjagd am Black Hole

Titel: 1974 - Hetzjagd am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tifflor, der Haluter Icho Tolot und der Mausbiber Gucky - gemeinsam mit Jii'Nevever letztlich erfolgreich gewesen waren, konnte Shabazza nicht sagen. Seine letzten Nachrichten dies bezüglich waren keineswegs auf aktuellem Stand. Eigentlich hätte die Invasion der Milchstraße längst beginnen müssen. Es war ein so vielversprechender Plan gewesen. Besonders darauf, dass es ihm gelungen war, Rhodans Sohn in seine Gewalt zu bringen, war Shabazza stolz gewesen.
    Aber Tag um Tag verging, ohne dass es entsprechende Beobachtungen gab. Eine gegen die galaktischen Völker und insbesondere gegen die Terraner vorgehende Träumerin von Puydor hätte naturgemäß MATERIAS Aktivitäten den Rücken freigehalten. So jedoch... „Muss ES nicht eine vernichtende Bestrafung durch die Hohen Mächte des Kosmos fürchten?" fragte Shabazza, um von Cairols Vorwürfen und Anschuldigungen abzulenken. „Könnten diese nicht sogar persönlich eingreifen und ...?"
    Der Roboter sagte zunächst nichts: Als Shabazza schon fast nicht mehr mit einer Antwort rechnete, meinte Cairol zögernd: „Ich weiß es nicht. Fest steht nur, dass die Superintelligenz ihr verderbliches Tun ganz sicher nicht ohne entsprechende Absicherung eingeleitet hat. Ihr Rückzug unter den Ereignishorizont sieht nur auf den ersten Blick wie eine Verzweiflungstat aus. Ein überzeitliches Geschöpf wie ES handelt niemals ohne Plan. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass dieser Entität eine Möglichkeit zur Verfügung steht, sich aus dieser Zwangslage zu befreien. Um so wichtiger ist es, dass wir schnellstens Erfolg haben!" Abrupt drehte sich Cairol um und konzentrierte sich wieder auf die Kommunikation mit den Kontrolleinrichtungen der Kosmischen Fabrik.
    Minuten vergingen, in denen sich Shabazza mehr als überflüssig vorkam. Sein Körper reagierte verstärkt mit Schmerzen; das lange Stehen strengte den ohnehin schwächlichen Wirtsleib über die, Maßen an. Shabazza wurde zum wiederholten Mal bewusst, dass er in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nicht sonderlich pfleglich mit ihm umgegangen war. Eigentlich hätte er schon längst wechseln müssen!
    Doch auf absehbare Zeit war ihm solches nicht möglich. Es war nicht zu erkennen, ob und wann er MATERIA wieder verlassen und in den Einsatz gehen durfte. Momentan sah es nicht so aus, als gestatte ihm sein Meister, in DaGlausch oder sonst wo zu agieren. Dabei wäre es doch nötig, weil die Virtuellen Schiffe... Erneut wurde Shabazza an seine Familie erinnert und auch an seinen Originalkörper. Er seufzte innerlich. Seine Unruhe übertrug sich auf die schwarzen Vögel, die hektischer umherflatterten. Lautes Knallen drang von den Flügeln an Shabazzas Ohren. Wenn er schon nichts tun konnte oder durfte oder seinen Körper wechseln...
    Vielleicht? Es wäre das erste Mal überhaupt! „Der Körper von Direktor Zehn zeigt vermehrt Schwächen", sagte Shabazza vorsichtig. „Deshalb ... Ich würde gerne für einige Zeit in meinen Asteroidenleib zurückkehren, Cairol." Zunächst reagierte der schlanke Roboter nicht. Weitere Minuten vergingen, in denen Shabazza einer Antwort entgegenfieberte. Nur vage erkannte er, dass Cairol offenbar mit Torr Samaho kommunizierte - auf eine Weise, die dem Gestalter verschlossen war. „Gestattet!" sagte Cairol schließlich kurz angebunden. Für Augenblicke waberte Schwärze vor Shabazzas Augen. Er schwankte, hörte Blut in den Ohren rauschen und unterdrückte das machtvoll in ihm aufsteigende Gefühl von Triumph und Erleichterung.
    Endlich! Nach so langer Zeit! Einer halben Ewigkeit...
    Die körperliche Erschöpfung klang zögernd ab. Shabazza wartete noch ein wenig, doch Cairol fügte seiner Erlaubnis nichts mehr hinzu. Stattdessen blähte sich plötzlich eine Silbersphäre des MATERIAinternen Transportsystems auf, umfloss Shabazza und raste mit ihm davon.
    Unvermittelt wurde Shabazza in einer Halle abgesetzt, deren Aussehen einem Zylinderschnitt entsprach: Über kreisrundem Boden erstreckte sich schräg die Decke; der Hallendurchmesser betrug rund zweihundert Meter. Das Zentrum der Halle war von einem unregelmäßigen Gesteinsbrocken bestimmt, schrundig und voller Grate, dessen braunschwarze Farbe das Licht der Beleuchtungskörper zu verschlucken schien. Etwa 38 Meter lang war der kleine Asteroid, der zur Hälfte in den metallischen Boden eingesunken war, so dass nur die oberen zwölf Meter sichtbar waren.
    Shabazza zögerte, sein Herz begann rasend zu hämmern: Das knallende Flügelschlagen

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