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1979 - Shabazzas Kampf

Titel: 1979 - Shabazzas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschossen.
    Oder glaubt ihr, dass ich mir die Verletzungen selbst beigebracht habe? So schön ist es auch wieder nicht, einen provisorischen Arm und eine Schulterprothese zu haben und zu warten, bis mir die Mediker auf der Erde einen neuen Arm nachzüchten."
    „Nehmen wir doch einmal das Undenkbare an", sagte Fee Kellind langsam. „Zwar leuchten uns die Motive alle nicht ein, aber es ist ja alles möglich.
    Die Kommandantin oder eine der anderen beiden Frauen haben auf dich geschossen, bevor du sie ermordet hast. Das klingt auch nicht unlogischer als deine Aussage, Rhodan habe die drei Frauen ermordet." Blo Rakane richtete den Blick seiner drei Augen auf Kranna. „Es besteht auch die Chance, dass Sie unschuldig sind", grollte er. „Vielleicht wurden Sie beeinflusst. Das müssen aber ausführliche Tests erst beweisen."
    „Beeinflussen ... ja, Shabazza!" flüsterte die Praktikantin in diesem Augenblick. Dann hellte sich ihr Gesicht auf. „Ja, er muss es gewesen sein! Ich erinnere mich daran, dass ich einen Fehler gemacht habe. Eine Art Mücke hat mich gestochen."
    Sie hielt ihre Hand hoch, um den anderen zu zeigen, wo das Insekt gesessen hatte. Bestürzt ließ sie die Hand wieder sinken. Sie hatte ihre natürlich gewachsene Hand nicht mehr. An ihrer Stelle trug sie eine Prothese. Diese wies natürlich nicht mehr die winzige Wunde auf, die der Insektenstich hinterlassen hatte. Kranna Theyres schilderte nun detailliert, was auf Roykuff vorgefallen war. „Es würde einiges erklären", fügte sie kleinlaut dazu. „Da fällt mir ein, dass du Perry irgendwann die Hand auf die Schulter gelegt hast", sagte Bré Tsinga. „Ich habe mich darüber gewundert, weil du dich ihm gegenüber allzu vertraut verhalten hast."
    „Aber ich habe nichts davon gespürt, dass Shabazza in mir war", brachte die Praktikantin ebenso mühsam wie nachdenklich hervor. „Vielleicht hat das Scheusal aber dafür gesorgt, dass ich alles vergessen habe."
    „Wir .werden das nun prüfen", kündigte die Kommandantin an. „Zuvor benötigen wir dein Einverständnis für die Behandlung und das begleitende Verhör."
    „Ich habe nichts zu verbergen", versicherte Kranna Theyres, die von Minute zu Minute unruhiger wurde. „Ich habe nichts getan, und ich bin froh, wenn die Wahrheit heraus ist. Perry Rhodan hat die Besatzung der NESTA ermordet. Nicht ich!"
    „Wenn Rhodan es wirklich war, kann der wahre Übeltäter nur Shabazza gewesen sein", sagte Bré Tsinga. Eine halbe Stunde später war das Verhör auch schon vorbei. Kranna Theyres hatte ein Medikament erhalten, das sie - ohne gefährliche Nachwirkungen - in einen tranceartigen Zustand versetzt und gezwungen hatte, die Wahrheit zu erzählen, so, wie sie sie erlebt hatte.
    Danach zweifelte niemand an Bord der SOL mehr daran, dass es Shabazza trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gelungen war, sich zu retten und Perry Rhodan zu übernehmen. „Wir haben keine andere Wahl", stellte Fee Kellind fest. „Wir stellen ein Sonderkommando zusammen, das Perry aufspüren wird. Wir müssen ihn so schnell wie möglich finden, und wir müssen ihm helfen, sich von dem Scheusal zu befreien. Wir müssen dafür sorgen, dass Shabazza nicht noch mehr Unheil anrichten kann."
    Ein unerwartet heftiges Aufbegehren Perry Rhodans veranlasste Shabazza, die Überlicht-Etappe früher als vorgesehen zu beenden. Weit vor dem Tappelsystem kehrte die Space-Jet in den Normalraum zurück und setzte den Flug mit Unterlichtgeschwindigkeit fort. Shabazza wollte auf keinen Fall auf Starguhr, dem vierten Planeten des kleinen Sonnensystems, eintreffen, solange er den Unsterblichen nicht unter Kontrolle hatte. Ein verbissener Kampf begann, der für einen außenstehenden Beobachter nicht erkennbar gewesen wäre. Der Körper Rhodans zeigte keinerlei Reaktionen. Er saß ruhig und unbewegt im Sessel vor den Steuerelementen der Space-Jet.
    Der Kampf tobte ausschließlich in seinem Inneren, in seinem Gehirn. Es dauerte beinahe eine Stunde, bis es Shabazza schließlich gelang, den Widerstand Rhodans so weit zu verringern, dass er es wagen konnte, auf Starguhr zu landen. Während er die letzten Vorbereitungen für eine äußerst kurze Überlicht-Etappe traf, wurde er auf eine Pressemitteilung aufmerksam, die Von Fuhrihahr ausgesendet wurde. In ihr teilte der cheborparnische Gouverneur voller Stolz mit, dass er die Ehre gehabt hatte, Perry Rhodan, den Sechsten Boten von Thoregon, zu empfangen und wichtige Vereinbarungen mit ihm zu treffen.

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