1980 - Shabazzas Todesspur
Unsterblichen auf lange Sicht nicht gewinnen konnte und daß Rhodan im Zweifelsfall über größere Energiereserven verfügte als er. Nach wie vor war Shabazza eia Sterbender.
Wenn es ihm nicht gelang, einen neuen Asteroidenkörper für sich zu gewinnen, konnte er nicht auf Dauer überleben. Bis dahin war er auf Gedeih und Verderb mit Rhodan verbunden.
Nach einigen Sekunden war er davon überzeugt, daß ihm zur Zeit keine Gefahr von Rhodan drohte. Er vermutete, daß der Sechste Bote von Thoregon unter den Auswirkungen der Ereignisse litt und daß er sich aus diesem Grunde still verhielt.
Er ließ sich auf eine Liege sinken, entspannte sich und schloß die Augen, um ein wenig zu ruhen und über seine Situation nachzudenken.
Sein Ziel war die Galaxis Karakhoum. Sie mußte er so schnell wie möglich erreichen. Den Weg über den Pilzdom von Trokan konnte er im Augenblick vergessen - Rhodans Passantum verweigerte ihm den Zugriff. Also blieb nur der Raumflug.
Das Problem war nur, daß die Zahl der Raumschiffe, die in der Lage waren, die intergalaktischen Abgründe zu überwinden, dünn gesät war.
Die CREATION half ihm gar nichts, sie war lediglich ein vorübergehendes Provisorium. Innerhalb der Milchstraße konnte er sich mit ihr schnell und über viele Lichtjahre hinweg bewegen. Karakhoum aber konnte er mit ihr niemals erreichen. Dafür reichte ihre technische Ausrüstung bei weitem nicht aus.
Während Shabazza noch überlegte, wie er mit Hilfe der CREATION zu einem geeigneten Raumschiff kommen konnte, schlug Perry Rhodan, überraschend zu.
Seine Persönlichkeit tauchte überfallartig aus den Tiefen seines Geistes auf und attackierte den Gestalter mit einer derartigen Gewalt, daß dieser völlig überrumpelt wurde. Jetzt zeigte sich, daß der posthypnotische Befehl seine Wirkung bereits verloren und daß der Terraner ihn gründlich getäuscht hatte.
Die geistigen Kräfte Rhodans trafen ihn mit der Wucht eines Dampfhammers, und sie bereiteten ihm eine derartige Pein, daß er uriwillkürlich aufschrie.
In Bruchteilen von Sekunden erfaßte er, daß der Aktivatorträger ihn nicht nur zu vertreiben versuchte, sondern daß der Angriff ein klarer Anschlag auf sein Leben war.
Wenn er verlor, war dies gleichbedeutend mit seinem Ende. Wenn Shabazza verdrängt wurde, hatte er keine Möglichkeit mehr, sich in Körper und Geist einer anderen Persönlichkeit zu flüchten. Anders wäre es gewesen, wenn Sean Gearley noch in der Kabine gewesen wäre.
Doch der Gestalter war allein mit Rhodan. Er konnte nicht ausweichen. Er mußte sich dem Kampf stellen.
Verzweifelt bäumte er sich auf und wehrte sich gegen den Angriff, den er mit einer solchen Intensität und Zielgenauigkeit niemals erwartet hatte. Er mobilisierte alle Energien, die in ihm wohnten, und es gelang ihm, Widerstand zu leisten in einem Kampf, der schon verloren zu sein schien.
Verschwinde, du Teufel! forderte Rhodan zornig. Laß mich endlich allein! Du hast schon viel zuviel angerichtet.
Shabazza wälzte sich lachend auf der Liege.
Der unsterbliche Terraner reagierte exakt so, wie er vermutet hatte. Er empörte sich über die Taten, die er begangen hatte, und damit verriet er, daß sie ihn belasteten.
Ganz bewußt dachte Shabazza an Fancy, der er ebenso das Genick gebrochen hatte wie dem Kommandanten der WAVESHAPE. Er dachte an die Mannschaft der WAVESHAPE, die bei der Explosion des Raumschiffs gestorben war, und an den Maskenbildner, der ihm sein jetziges Aussehen verliehen hatte; diesen hatte er ebenfalls getötet.
Höhnisch rief sich die Bilder des Maskenbildner-Instituts ins Gedächtnis, das er in Flammen hatte aufgehen lassen, und an die Männer und Frauen, die aus dem brennenden Gebäude geflüchtet waren, um dann von ihm erschossen zu werden.
Es waren Bilder, die schockierender kaum hätten sein können, die ihn selbst völlig kaltließen, die Konzentration Perry Rhodans jedoch erheblich minderten und ihn damit für eine Gegenoffensive öffneten.
Du kennst Mitleid, Erbarmen und moralische Entrüstung, signalisierte ihm der Gestalter. Du leidest mit den Opfern. Ich nicht! Ich genieße ihr Entsetzen und ihre Angst!
Er schlug mit erbarmungsloser Wucht zu, und es gelang ihm, die geistigen Kräfte Rhodans zurückzuschlagen.
Der Sechste Bote von Thoregon mußte aufgeben. Sein überraschender Angriff war gescheitert, weil er sich von den eigenen Emotionen hatte irritieren lassen. Er kapselte sich ein und brachte sich damit in Sicherheit.
Shabazza atmete
Weitere Kostenlose Bücher