1980 - Shabazzas Todesspur
daß er Perry Rhodan so schnell wie möglich sprechen wollte.
„Wie dir aufgegangen sein sollte, sind wir auf dem Weg zu ihm." Bré Tsinga machte sich nicht die Mühe, ihren Unmut über Keraetes Verhalten zu verbergen. „Du könntest uns helfen, dann sind wir möglicherweise schneller bei ihm. Aber du stehst nur herum und gehst uns auf die Nerven, indem du ständig wiederholst, was uns längst bekannt ist."
Sie war sich dessen bewußt, daß ihre Vorwürfe unberechtigt waren, denn so nutzlos, wie sie gesagt hatte, war er nicht gewesen. Doch sie konnte im Augenblick nicht anders. Sie mußte Dampf ablassen, und da kam er gerade recht.
Lotho Keraete war etwa so groß wie sie. Er machte einen linkischen und zuweilen unsicheren Eindruck.
Dabei schien er sehr jung zu seinwas er ganz sicher nicht war. Er hatte eine athletische Figur mit ausgesprochen breiten Schultern, und seine Haut war dunkel, fast schwarz. Wo sie nicht von dem braunen, mit zahlreichen Taschen versehenen Overall bedeckt wurde, mit dem er sich kleidete, schien sie unter einer besonderen Spannung zu stehen, als würde sie künstlich gestrafft.
Er war nach wie vor von Geheimnissen umgeben. Es gab zudem nicht die geringste ernsthafte Bestätigung dafür, daß er die Wahrheit gesagt hatte und er tatsächlich der Bote. von ES war.
Allerdings glaubte sie ihm. Nicht zuletzt deshalb, weil eine syntronische Untersuchung ergeben hatte, daß Keraete mit einiger Sicherheit in Verbindung zu „höheren Mächten" stand. Allein seine merkwürdige Haut und sein Körperbau wiesen darauf hin.
„Der Syntron hat ermittelt, daß der Raumer das Hankgor-System anfliegt", teilte Blo Rakane emotionslos mit. „Es ist siebzehn Lichtjahre von hier entfernt. Zu ihm gehört der Planet Ajjassy, eine Welt, die dem Luxus vorbehalten ist. Wohlhabende Galaktiker pflegen dort ihre Zeit zu verbringen."
„Das ist überzeugend", fand sie. „Genau so eine Welt könnte sich die verwöhnte Fancy ausgesucht haben."
Der Haluter gab dem Syntron eine Anweisung, und die ZHAURITTER machte sich auf die Verfolgungsjagd.
*
Von Triumphgefühlen getragen, betrat Shabazza die Zentrale der CREATION. Überraschend leicht war es ihm gelungen, Perry Rhodan einen posthypnotischen Befehl einzupflanzen, der den Terraner zwang, im Transmitterraum zu bleiben, sich dort passiv zu verhalten und einfach nur auf seine Rückkehr zu warten.
Sean Gearley leistete keinen Widerstand. Er war ein reicher, verwöhnter und kraftloser Mann, für den eine kämpferische Auseinandersetzung mit einem gleichwertigen oder gar überlegenen Gegner keine Herausforderung war, der man sich stellte, sondern der man tunlichst aus dem Wege ging. Dafür hatte er im Zweifelsfall „seine Leute" gehabt.
In der Zentrale kontrollierten zwei Frauen und zwei Männer den Flug des Raumschiffs. Als Shabazza ihnen durch den Mund Sean Gearleys den Befehl erteilte, die Überlichtetappe zu beenden und auf einen anderen Kurs zu gehen, erhoben sie keinen Einspruch.
Auch als er im Lauf der nächsten beiden Stunden nach jeweils kurzen Überlichtflügen den Kurs immer, wieder korrigierte, führten sie seine Befehle widerspruchslos und ohne eine Frage zu stellen aus. Sie schienen von dem Jachteigner exzentrisches Verhalten gewohnt zu sein.
Mit allen Mitteln wollte Shabazza verhindern, daß man ihnen folgen konnte. Und erst als er sicher war, daß er genügend getan hatte, um seine Spur zu verwischen, kehrte er in den Transmitterraum zurück.
Erlegte seine Hand an den Arm Rhodans und wechselte in Körper und Geist des Unsterblichen zurück.
Sofort spürte er die belebenden Impulse des Unsterblichkeitschips, von denen auch er profitierte und ohne den Perry Rhodan keine so überragende Bedeutung für ihn gehabt hätte.
Die Funktion des Terraners als Sechster Bote von Thoregon war dem Gestalter längst gleichgültig. Die gesamte Auseinandersetzung zwischen Thoregon auf der einen Seite sowie Cairol, Torr Samaho und MATERIA auf der anderen Seite beschäftigte ihn nicht mehr - er wollte alles hinter sich lassen und überleben.
Sean Gearley verließ die Kabine, und Shabazza ließ ihn gehen. Der Schiffseigner stellte keine Gefahr für ihn dar, da er ihn in seinem Sinne geprägt und geistig programmiert hatte.
Der Gestalter war angespannt und außerordentlich aufmerksam. Argwöhnisch belauschte er den Geist Rhodans, vermochte jedoch keinen stärkeren Widerstand als sonst festzustellen.
Er war sich klar darüber, daß ex den Kampf gegen den
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