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1980 - Shabazzas Todesspur

Titel: 1980 - Shabazzas Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verzweiflung nahe. Je mehr sie über ihre Situation nachdachte, desto deutlicher wurde sie sich dessen bewußt, daß ihre Position aussichtslos war. Es schien unmöglich zu sein, eine einzelne Person innerhalb eines so unvorstellbar großen Bereichs wie der Milchstraße aufzuspüren.
    Es sei denn, daß Shabazza eine unübersehbare Spur hinterläßt, schoß es ihr durch den Kopf.
     
    *
     
    Daß Lynka Avaris und Harran F’Dobberhuz überlebt hatten, war einzig und allein der Tatsache zu verdanken, daß sie sich zufällig nicht in der Hauptleitzentrale befunden hatten, als Shabazza dort aufgetaucht war.
    Die Pressereferentin erschien als erste dort. Erstaunt blickte sie auf den grauhaarigen Mann mit der mächtigen Hakennase, den roten Augenbrauen und der gespaltenen Lippe, der am Kommandostand saß und mit dem Bordsyntron kommunizierte.
    „Wer bist du denn?" fragte sie. „Und wo sind die anderen?"
    Der Grauhaarige stand langsam auf, verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich gegen das Instrumentenpult und musterte sie mit Blicken, die Unbehagen in ihr aufkommen ließen. Sie spürte, daß sie in Gefahr war und daß dieser Mann mit einer Mentalität versehen war, zu der sie keinen Zugang hatte.
    „Du bist Lynka Avaris", stellte er fest. Sie war überrascht, wie angenehm seine Stimme klang, fast so, als wollte er sich bei ihr einschmeicheln. „Pressereferentin."
    „Richtig. Ich soll für Fancy arbeiten. Sie müßte längst an Bord sein. Iß man mich aber nicht aufgefordert hat, aus meiner Kabine zu kommen, hab’ ich es jetzt eben selbst getan. Wo ist sie?"
    Lynka Avaris war nur etwa 1,70 Meter groß, aber sie besaß die Ausstrahlung einer erfolgreichen, in sich ruhenden Persönlichkeit, die sich so leicht von niemandem etwas vormachen ließ. In ihren grauen Augen wohnte eine beeindruckende Ruhe, und Shabazza schätzte sie als eine Frau ein, die er nicht so leicht täuschen konnte.
    „Tot", antwortete er. „Die WAVESHAPE ist explodiert, als sie an Bord war. Ich konnte das Raumschiff buchstäblich in letzter Sekunde mit dem Transmitter verlassen. Sie sollte mir folgen, aber das hat sie nicht mehr geschafft. Eine schrecklicher Verlust, ich weiß."
    Lynka Avaris blickte ihn kühl forschend an. Sie hatte brünette, glatte Haare, die ihr an den Seiten des Kopfes bis auf die Schultern herabfielen. Langsam und nachdenklich strich die junge Frau sie nach hinten.
    „Fancy war eine dumme Pute", sagte sie ruhig und. mit einer gewissen Verachtung in der Stimme. „Sie war eine großartige Schauspielerin, aber sie konnte kaum ihren eigenen Namen schreiben. Es ist geradezu ein Witz, daß sie in ihren Rollen meistens eine Intellektuelle dargestellt hat. Sie war genau das Gegenteil: Also kein Verlust. Sie ist ersetzbar. Aber davon wird in ihrem Nachruf natürlich nicht die Rede sein. Wir wollen alle ein Geschäft mit ihr machen. Und das möglichst lange. Also werden wir einen Mythos um sie herum aufbauen, damit wir sie besser vermarkten können."
    „Eine gute Idee!" lobte er sie.
    „Sie ist nicht von mir, sondern Teil des Geschäfts. Schon lange geplant. Sean müssen wir entsprechend einbauen. Wo ist er?"
    „Er geistert irgendwo im Schiff herum", log Shabazza. „Es gibt technische Schwierigkeiten. Wir müssen so. schnell wie möglich einen Planeten erreichen, auf dem wir gewisse Reparaturen durchführen können."
    Sie warf nur einen kurzen Blick auf die Holowürfel hinter ihm, in denen unter anderem die genaue Position der CREATION ausgewiesen wurde.
    „Cross im Cokksystem", sagte sie halblaut, „ist nur sieben Lichtjahre von uns entfernt. Der Planet ist ein bedeutender Schnittpunkt im Handel zwischen Terranern, Akonen und den Gatasern. Dort laufen zahlreiche Handelsfäden zusammen. Viele Handelsraumer fliegen Cross an, um dort die Waren umzuschlagen oder Kursanweisungen für den direkten Flug zu den Handelswelten der Gataser zu erhalten."
    „Ich werde es Sean ausrichten", versprach er. „Aber der Kommandant wird es ohnehin wissen."
    „Ist anzunehmen", versetzte sie kühl. Sie blickte auf ihr Chronometer. „Die Zeit wird knapp. Sobald wir dort sind, geht der Rummel los."
    „Das hängt ganz von uns ab."
    Die Pressereferentin schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Du bist ziemlich ahnungslos, mein Lieber", sagte sie. „Wo die CREATION auch landet, sie löst überall Rummel aus. Bei den Fans ist sie bekannt wie ein bunter Hund, und das wird auf Cross nicht anders sein."
    Lynka Avaris erklärte, in ihre Kabine gehen

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