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1980 - Shabazzas Todesspur

Titel: 1980 - Shabazzas Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie schwebte, etwa zwölf Lichtminuten entfernt.
    Ohne zu begreifen, was geschah, verfolgte er mit, wie sich das Raumschiff in einen Feuerball verwandelte, der sich angesichts seiner enormen Geschwindigkeit zu einer langen Feuerzunge verformte.
    Seen Gearley tat nichts, um ein Verschwinden seiner Jacht aus dem Zentrumsgebiet der Milchstraße zu verhindern. Ihm war, als vernehme er ein geheimnisvolles Flüstern und Wispern in sich, und aus der Tiefe seiner Persönlichkeit hallte ein Name.
    Shabazza!
    Ein unangenehmes Gefühl der Kälte stieg in ihm auf. Der Name war ihm vertraut, und er war verbunden mit äußerstem Schrecken. Auch wenn er ein unpolitisch denkender Menschwar, wußte er, daß Shabazza jenes Wesen war, das hinter der Tolkander-Invasion in der Milchstraße und der DscherroAttacke auf Terra steckte.
    Shabazza galt vielen Menschen bereits als neue Inkarnation des Bösen.
    Es gelang ihm nicht, den Gedanken weiterzuverfolgen, denn sein Bewußtsein verlor sich. Eine übermächtige Kraft drängte sein Ich bis in den hintersten Winkel seiner Persönlichkeit zurück, wo sie nicht mehr in der Lage war, selbst zu denken und zu erkennen.
    Der Eigner der Jacht verfolgte, daß sein Körper den Transmitterraum verließ und in die Zentrale wechselte. Dabei war ihm, als blicke er durch eine winzige Lücke aus sich selbst hinaus. Er sah, was geschah, war aber nicht imstande, darauf mit Gefühlen oder Gedanken zu reagieren.
     
    *
     
    An Bord der ZHAURITTER machte sich immer mehr das Entsetzen breit.
    Bré Tsinga, Blo Rakane und der rätselhafte Lotho Keraete wechselten minutenlang kein Wort miteinander, sondern blickten nur stumm auf die Holowürfel, obwohl auf ihnen nichts weiter zu sehen war als die Sterne der Milchstraße.
    Der Feuerball, in dem die WAVESHAPE vergangen war, hatte sich längst verflüchtigt.
    „Perry ist tot", stellte die Xenopsychologin endlich fest. „Er war in der WAVESHAPE, als sie explodierte. Daran gibt es keinen Zweifel."
    Der weiße Haluter atmete laut und kräftig durch. Er schüttelte seinen Kopf und seinen Oberkörper, als wollte er sich von einem unsichtbaren Gewand befreien, das sich um ihn gelegt und ihn eingeengt hatte. Mit einem dumpfen Grollen verschränkte er die vier Arme vor der Brust, als wollte er sich gegen alle Eindrücke wehren, die von außen auf ihn eindrangen und seine Konzentration störten.
    „Natürlich gibt es Zweifel", widersprach er. „Da war ein zweites Raumschiff. Zwölf Lichtminuten von der WAVESHAPE entfernt. Sie erinnern sich daran, daß wir es anfangs geortet haben; leider haben wir es zuwenig beachtet. Aber wir wissen, daß die Schauspielerin Fancy die WAVESHAPE verlassen wollte. Wir gehen davon aus, daß sie vorhatte, dies mit Hilfe eines Transmitters zu bewerkstelligen, und es liegt nahe, daß sie auf das andere Raumschiff überwechseln wollte. Wozu sonst dieses Rendezvous?"
    Bré Tsinga erwachte wie aus tiefer Trance.
    „Ja, Sie haben recht", entgegnete sie. Allmählich überwand die Kosmopsychologin den Schock, den sie erlitten hatte. „Eine kleine Hoffnung besteht noch. Shabazza könnte Fancy übernommen haben und ..."
    Sie stockte, denn sie erkannte, daß genau diese Möglichkeit, alle Hoffnungen zerstörte. Wenn der Gestalter diesen Ausweg gesucht hatte, war Rhodan an Bord geblieben und mit der Besatzung der WAVESHAPE gestorben.
    „Nein", sagte Blo Rakane ruhig und überlegt. „Es gibt nur eine Möglichkeit: Shabazza könnte im Körper Rhodans in das andere Raumschiff übergewechselt sein. Er kann es sich nicht leisten, den Körper Rhodans aufzugeben. Haben Sie schon vergessen, daß seine Kräfte schwinden, seit sein Asteroidenkörper vernichtet wurde? Ohne Rhodan wäre er längst gestorben. Nur die ungewöhnlichen Lebenskräfte, die ES dem"Sechsten Boten verliehen hat, zögern seinen Tod noch hinaus."
    Bré Tsinga war ihm dankbar für seine nüchternen und logischen Feststellungen, da sie ihr halfen, wieder ein wenig zuversichtlicher in die Zukunft zu schauen.
    „Wir müssen dem anderen Raumschiff folgen", sagte sie und wandte sich den Kontrollinstrumenten der ZHAURITTER zu. „Was sagt der Syntron? Wir müssen den anderen Raumer doch geortet haben!"
    „Haben wir auch." Der weiße Haluter ging zum Syntron, um sich mit gedämpfter Stimme mit ihm auseinanderzusetzen. Wenig später kehrte er zu der Xenopsychologin und dem rätselhaften Boten von ES zurück.
    Lotho Keraete hatte lange Zeit geschwiegen, wies nun aber mit allem Nachdruck darauf hin,

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