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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch etwas mitteilen wollte, rief: „Dao, wolltest du ...?" In diesem Augenblick überlagerten die Störgeräusche die Kommunikation so sehr, dass sie notgedrungen abbrechen mussten. „Na ja, das hat sicher noch Zeit, bis wir bei der MERLIN eintreffen", meinte der Smiler achselzuckend. Die PYXIS unternahm mit den durch Traktorstrahlen gefesselten Space-Jets die letzte kurze Etappe.
    Nachdem sie die MERLIN erreicht hatten, berief Myles Kantor sofort eine Krisensitzung ein. Sämtliche Chefs der medizinischen, technischen und wissenschaftlichen Teams sowie die Kommandanten der MERLIN und der anwesenden GILGAMESCH-Module erwarteten Myles Kantor und Ronald Tekener im großen Konferenzraum. Es gab jede Menge Platz, eine große Tischfläche mit an den Syntronverbund angeschlossenen Terminals, und mehrere Servos, die eilig herumsausten.
    Sobald die beiden Unsterblichen den Raum betreten hatten, nahmen die Wartenden ihre Plätze ein, und eine ungewöhnliche, angespannte Stille breitete sich aus. Viele Gesichter zeigten Erwartung, noch mehr aber deutliche Spuren der Besorgnis. Myles Kantor fiel die deutliche Lücke sofort auf. Zudem war der große Sessel am Tischende frei; niemand schien dort Platz nehmen zu wollen. Damit wurde die Lücke umso deutlicher. Kantor warf Tekener einen ratlosen Blick zu. „Wo ist denn Atlan?" fragte er und blickte in betretene Gesichter.
     
    2.
     
    Gefangen
     
    Rinaher kam zu sich. Für einen Moment wurde die Arkonidin von dem hoffnungsvollen Gefühl getragen, nur in einem langen, quälenden Alptraum gefangengewesen zu sein. Bis sie sah, wo sie sich befand. Ein Raum - nein, eine Zelle -, vielleicht drei mal vier Meter lang. Nüchtern ausgekleidet mit Metall, indirekt beleuchtet. In einer Ecke stand ein seltsam konstruiertes Maschengerüst mit einer Liegefläche wie eine Hängematte, ohne Kissen oder Decke. .In der gegenüberliegenden Ecke gab es ein Loch im Boden, mit einer beweglichen Metallplatte abgedeckt. An der Wand dahinter leuchtete in Rot ein daumengroßes Sensorfeld. Als Rinaher darauf drückte, zog sich die Platte von dem Loch zurück, und Wasser sprudelte aus einer Düse unter dem Feld. Das sollte wohl die sanitäre Anlage darstellen.
    Rinaher schüttelte sich vor Ekel und kroch zu der Hängematte. Das war allerdings eine kühne Bezeichnung, wie sie sogleich feststellte, denn das Metallnetz gab keinen Millimeter unter ihrem Körpergewicht nach, als sie versuchte, sich einigermaßen bequem darauf niederzulassen. Ich bin gefangen, dachte sie in erneut aufkeimender Panik. Ich habe nicht geträumt, ich bin wirklich gefangen... Allmählich kehrten die Erinnerungen wieder.
    Die Algioten hatten die chearthische Rüstungswelt Chattago angegriffen und den gesamten Planeten mit seiner Millionenbevölkerung eingeäschert.
    Obwohl die gerade eingetroffene ANUBIS zusammen mit der URANIA augenblicklich die Flucht ergriffen hatte, wurden auch sie unter Beschuss genommen. Damit hatten sie nicht gerechnet, da sie nur zwei an sich unbedeutende Kleinraumer in dieser Schlacht waren. Vor allein die ANUBIS war ein Ziel der Algioten gewesen. Und letztlich hatten Raumlandetruppen das Schiff gestürmt, nachdem es schwer beschädigt worden war. Viele von der Besatzung hatten den Tod gefunden. Auch Junkeron war dabei umgekommen...
    Rinaher vergrub das Gesicht in den Händen. „Oh, Bruder ...", stöhnte sie. „Weshalb musstest gerade du sterben?" Ihre Schultern bebten.. Wenn sie je wieder nach Camelot zurückkehrte - wie sollte sie es Navira und Lundom, ihren Eltern, begreiflich machen? Die vierköpfige arkonidische Familie war 1281 von Sarkand nach Camelot gekommen. Es war eine Flucht gewesen, denn die politischen Ansichten der adligen Eltern und ihre Treue zu Atlan waren im neuen Imperium absolut nicht erwünscht. Kurz vor der Verhaftung hatte die IPRASA die gesamte Familie in Sicherheit gebracht.
    Navira und Lundom ließen kein Heimweh aufkommen; sie integrierten sich rasch in das neue Leben. Sie hatten dem Sohn und der Tochter vorgeschlagen, sich für die Aufnahmeprüfung als Kadetten zu melden. Nur so, sagten sie, hätten sie die Möglichkeit, sich aktiv an den politischen Entwicklungen zu beteiligen und Atlan zu unterstützen. Nur durch ihr Beispiel konnten die übrigen Arkoniden vielleicht eines Tages begreifen, dass sie mit ihrem strengen nationalen Verhalten den falschen Weg eingeschlagen hatten.
    Als der Aufruf für den Flug nach Chearth veröffentlicht wurde, hatten Junkeron und Rinaher sich

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