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1990 - Der Silberwolf

Titel: 1990 - Der Silberwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie umgehend in die Rachenschiffe. Anschließend kümmerten sie sich um die vier Wachstationen über Lynkor und die sechs feindlichen Schiffe. Auch hier leisteten die Algioten keinen Widerstand.
    Sie verhielten sich passiv und schienen nicht so recht zu wissen, was mit ihnen geschah.
    Das Ganze wirkte geradezu unheimlich. Als eine der Raumstationen das Funkgerät aktivierte und ein Tazole Kontakt mit der GANIRANA suchte, kam es Ganzetta vor, als sei er aus einem Traum in die Wirklichkeit zurückgekehrt. „Wir haben erkannt, dass wir uns auf einem Irrweg befanden", teilte der Tazole ihnen mit. „Wir werden alles unternehmen, um Schaden von den Völkern Chearths abzuwenden. Sagt uns, was wir tun sollen!"
    „Ihr werdet in euren Schiffen warten, bis wir euch die Abreise erlauben", entschied Ganzetta. „Alles andere betrachten wir als eine Einmischung in unsere Angelegenheiten." Der Tazole erklärte seine Bereitschaft. Ganzetta fragte sich, noch immer verwundert, ob sie mit den Algioten in anderen Sonnensystemen ebenso leichtes Spiel haben würden.
    Der Wlatschide richtete seine Aufmerksamkeit auf die Bildschirme. Auf Lynkor explodierten Kraftwerke. Vermutlich lag es an Bedienungsfehlern.
    Die Algioten hatten nach der Eroberung des Planeten die Hypertroniken ausgebaut oder zerstört, und der manuelle Betrieb erforderte Personal mit Sachverstand. Diesen gab es offenbar im Augenblick nicht mehr. In Arsynel mutierte der städtische Gleiterverkehr zu einer Bedrohung für die Bevölkerung. Es kam zu Unfällen, die es eigentlich gar nicht geben durfte. Dort herrschten Zustände, die an einen Weltuntergang erinnerten. Sie durften keine Zeit verlieren. „Alle Einsatzgruppen in die Beiboote!" entschied der Wlatschide. „Wir landen." Ein seltsames Fieber ergriff ihn. Es war nicht das erste Mal, dass er auf eine Welt kam, um Angehörige seines Volkes von den Algioten zu befreien. Diesmal jedoch beschlichen ihn düstere Vorahnungen. Anfangs hatten die Algioten lediglich wichtige Planeten besetzt und dort die Bevölkerung in Schach gehalten. Seit der Machtergreifung Dro ga Dremms waren sie dazu übergegangen, den Unterdrückten auch ihre Religion aufzuzwingen. Und sie gingen dabei nicht besonders zimperlich vor. Das Schicksal des wlatschidischen Admirals Anschoruk war nur der Anfang einer unheilvollen Entwicklung gewesen. Seit jenem Zeitpunkt war Ganzetta stärker denn je dazu entschlossen, die Algioten bis zum letzten Biss zu bekämpfen.
    Dass es jetzt anders gehen sollte als mit Waffengewalt, hinterließ in ihm eine seltsame Mischung aus Staunen und Unglauben, verbunden mit einem leicht bitteren Geschmack am Gaumen. Die Beiboote schleusten aus und zündeten die-Bremstriebwerke. Der Flug durch die Atmosphäre des vierten Planeten verlief ereignislos. Funkkontakt mit Arsynel kam nicht zustande. In weiter Ferne und außerhalb des Bereichs ihrer Traktorstrahlen beobachteten sie einen Stratosphärengleiter, der offenbar steuerlos hinab in die unteren Luftschichten sank und unwiderruflich in den Sturzflug überging.
    Minuten später zerschellte er an einem Bergrücken unweit der Hauptstadt.
    Ganzetta verteilte die Fahrzeuge um das Zentrum der Stadt. Die übrigen erhielten den Auftrag, den Stadtrand gegenüber dem Umland abzuriegeln.
    Die Silhouette der Stadt geriet in Ganzettas Blickfeld. Die Türme und Kränze der Wohnsilos rasten scheinbar auf ihn zu. Das Beiboot verzögerte mit hohen Werten und sank wenig später am Rand des Raumhafens zu Boden. Das Gelände war wie ausgestorben. Ohne die nötigen Hintergrundinformationen musste jeder Besucher Arsynels annehmen, dass die Bewohner ihre Stadt verlassen hatten oder nicht mehr existierten.
    Nach allen Seiten sichernd, flogen die wlatschidischen Soldaten mit Gravo-Paks zu den Hafengebäuden hinüber. Ganzetta hielt sich an ihrer Spitze und verteilte die hundertfünfzig Mann seines Kommandos auf alle strategisch wichtigen Punkte. Sie besetzten die Ein- und Ausgänge. Ein Kommando aus zwanzig Soldaten stürmte den Tower. Ganzetta kümmerte sich um das Hauptgebäude. Es war leer. Kurze Zeit. später stand fest, dass sich auf dem Gelände des Raumhafens kein einziges Lebewesen aufhielt. Der Flottenkommandeur stieß ein heiseres Bellen aus. Das Drücker in seiner Magengegend nahm zu. „Wer an Gaintanu glaubt, braucht. kein Raumschiff", stieß er hervor. „Vielleicht braucht er nicht einmal etwas zu essen." Vom Stadtrand trafen erste Meldungen ein. Weit und breit hielt sich kein Lebewesen

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