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1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war ein Privileg, das manche von uns freiwillig mit dem Tod bezahlten, und die Wirkung der Öle war nützlich, weil sie meine Stimme weich und glatt machten und sie sich damit von den Stimmen der anderen abhob. Auch in solchen Kleinigkeiten mußte der Herrscher sich vom normalen Volk unterscheiden.
    Corr re Venth betrachtete mich aufmerksam. Er saß ganz ruhig da, doch ich wußte, daß seine Gedanken rasten. Er wägte jeden Gedanken dreimal ab, überdachte ganz genau jedes Wort, bevor er es dann aussprach.
    Seit ich an Illus an Sick ein Exempel statuiert hatte, fürchtete auch er um sein Leben. Er wäre liebend gern woanders gewesen, doch ich hatte ihn auf die HEDO RU GIOR zitiert, um ihn in meiner unmittelbaren Nähe und damit unter Kontrolle zu haben. Ein Wink von mir, und er war tot.
    Er wußte das, und mich beruhigte es ungemein, daß er es wußte.
    Aber seine Furcht beeinträchtigte zugleich seinen Nutzen als Ratgeber. Ich hatte ihm zwar versichert, daß ich Wert auf seine ehrliche und offene Meinung legte, doch er hielt sie zurück, um mich nicht zu erzürnen und gegen ihn aufzubringen.
    „Diese verdammten Ungläubigen", sagte er. Seine Stimme knarrte wie die des niedrigsten Ritualbadwarts. „Sie haben schon Eleprysi manipuliert. Da ist es gut vorstellbar, daß sie uns auch Xions Stimme vorgaukeln. Und dann endlich die Entscheidungsschlacht, der sie sich seit Wochen entziehen.
    Das riecht nach einer Falle."
    Da verrätst du mir nichts Neues, ehemaliger Rivale um die Macht. Laut sagte ich: „Xion spricht zu uns!"
    „Ich wünschte nur..." Er verstummte.
    Ich erriet seine Gedanken. Er hatte sie schon mehrmals angedeutet. Ich wünschte nur, wir wären nicht so arrogant gewesen und hätten uns mehr mit den Frevlern beschäftigt. Nachgeforscht, was es mit diesem sternenleeren Raumsektor auf sich hat. Sie nicht nur in Umerziehungslager gesteckt, ihnen unser Pantheon nähergebracht, sondern auch ihre ketzerischen Schriften gelesen, ihre Archive analysiert.
    Es roch nach einer Falle. Aber mir wollte einfach nicht in den Kopf, welcher Natur sie sein könnte.
    Also konnte ich mir auch nicht die Blöße geben und meine Befürchtung eingestehen.
    Corr re Venth riß die Augen und den Mund auf und schaute an mir vorbei. Diese Respektlosigkeit mußte einen Grund haben. „O nein...", murmelte er.
    Ich fuhr auf meinem Sessel herum und sah den formlosen, flimmernden Nebel, das schemenhafte Leuchten, das mir und einem Dutzend anderer Scoctoren, von denen einer nicht mehr lebte, auch während des Ritualbads erschienen war, bei dem jener Ränkeschmied den schnellen, gnädigen Tod durch das Würgeeisen gestorben war.
    Und wie damals vernahm ich seine Stimme in meinem Kopf. Das ist der falsche Ort und schon gar nicht der richtige Zeitpunkt. Aber Gan Grango Ranka wird kommen! Dann war die Erscheinung wieder verschwunden.
    Corr re Venth sprang auf. „Eine Warnung!" rief er. „Eine Warnung der Götter! Die Chearther wollen uns eine Falle stellen!" Dann sah er mich an, als wolle er sich nachträglich meine Erlaubnis für seinen Ausbruch einholen oder zumindest eine Duldung.
    Ich zögerte. Was hatte ich nach der ersten Manifestation im Ritualbad gesagt? Gangrangoranka ist eine geheime Waffe, die uns übergeben werden wird.
    Wie konnte ich nun etwas anderes behaupten?
    „Siehst du es denn nicht, du Narr?" herrschte ich Corr re Venth an. „Xion ist uns erschienen, Gaintanus Impulse haben sich vom Tor der Erleuchtung hierher verlagert! Einhundertzwanzigtausend unserer Raumschiffe stehen zwanzigtausend der Chearther gegenüber. Im Umkreis von einhundert Lichtjahren keine einzige Sonne, in deren Korona sich Verstärkung für die ungläubigen Ketzer verbergen könnte. Wie wollen die Frevler uns in eine Falle locken?"
    „Aber du hast es doch gehört! Es ist der falsche Ort! Und schon gar nicht der richtige Zeitpunkt! Ein Omen, Dro ga Dremm! Ein Omen!"
    Ich suchte nach Worten. Gaintanu war im Tor der Erleuchtung gefangen. Gaintanu meldete sich von diesem Ort im Osten von Chearth. Etwa 120 Millionen Algioten an Bord von 120.000 Schiffen brannten darauf, Xions Aufforderung Folge zu leisten. Ich konnte sie nicht mehr lange zurückhalten, nun, da die Chearther sich endlich dem Kampf gestellt hatten.
    Corr re Venth mochte ein Schleimer sein, ein Intrigant, ein Neider, ein Rivale im Kampf um die Macht...
    aber seine Einwände erweckten Zweifel in mir. Was sollte ich tun?
    Gaintanu, steh mir bei! Xion, erhöre meine Bitte um Hilfe und Rat!
    In

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