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1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelegenheit unter keinen Umständen verpassen wollen. Ich wäre darauf angesprungen und hätte darauf gebrannt, alles über die Versiegelung des Tiefenbahnhofs zu erfahren.
    Gerade der Umstand, daß Mhogena solch ein Geheimnis daraus machte, hätte mich fasziniert. Und mochte ich noch einmal fast fünfzehntausend Jahre leben, ich liebte Geheimnisse geradezu.
    Oder genauer gesagt, ich liebte es, sie aufzuklären.
    Mein Extrasinn hatte recht, wie immer. Die Schuldgefühle, die ich wegen unseres eigentlichen Plans hegte, vor allem Mhogena gegenüber, hemmten mich, machten mich unsicher.
    Mhogena war ein Meister des Grauen Sandes, ein friedliebendes, ja sogar pazifistisches Wesen. Er war ein Bote Thoregons, der sein Leben den Zielen der Koalition widmete. Er hatte es nicht verdient, dermaßen von uns getäuscht zu werden.
    Der Zweck heiligt die Mittel, stellte der Logiksektor lapidar fest. Die Operation Christie muß durchgeführt werden!
    „Wirklich?" murmelte ich.
    Mulmig war nicht der richtige Ausdruck, aber ein wenig seltsam war mir schon zumute, als Mhogena mir enthüllt hatte, daß wir genau in das Zentrum der Sperrzone flogen, die die Gharrer um die Gomrabianischen Hyperraumhügel gebildet hatten. Mitten hinein in die Hügel.
    „Der psionische Lockruf, den der Tiefenbahnhof ausstrahlt, erreicht einen Durchmesser von fünfzig Lichtjahren. Die eigentlichen Hügel-Phänomene sind jedoch auf einen Kern von etwa zehn Lichtjahren Durchmesser beschränkt. Quasi als Rand lassen sich die extremen, amplitudenartig dargestellten Verzerrungen anmessen, die der Volksmund eben Hügel nennt."
    „Wenn ich dich richtig verstehe", hatte ich geantwortet, „habt ihr also nicht das Phänomen an sich unzugänglich gemacht, sondern vielmehr seine Gefahr durch die hypnotische Verlockung versiegelt?"
    „Ganz recht, Freund Atlan."
    Sei auf der Hut, mahnte der Extrasinn. Er hat dich schon wieder Freund Atlan genannt.
    Danke, das ist mir auch aufgefallen. Ich fragte mich, was Mhogena damit bezweckte. Ahnte er etwa, was wir vorhatten? Es genügte schon, daß seine psireflektorischen Fähigkeiten ihm auch nur andeutungsweise verrieten, daß wir tief in unseren Herzen Absichten hegten, die er als unlauter und unzumutbar empfand, und wir konnten unseren Plan vergessen.
    Andererseits war unser Verhältnis von Anfang an etwas gespannt gewesen. Ich hatte Mhogena nie völlig vertraut, obwohl er der Fünfte Bote von Thoregon war. Bei einem klärenden Gespräch während des Unternehmens Propaganda hatte der Fünfte Bote allerdings geradeheraus den Finger auf die schwelende Wunde gelegt.
    Eine winzige Kleinigkeit hatte mein Mißtrauen geweckt. Die Maahks, aus denen die Gharrer hervorgegangen waren, waren vor über fünfzigtausend Jahren in Andromeda durch einen Sonnentransmitter der Lemurer gegangen - und über fünfzehn Millionen Lichtjahre hinweg nach Chearth versetzt worden. Und das, obwohl es dort naturgemäß keine Gegenstation geben konnte.
    Mhogena hatte eingestanden, daß er keine Antwort darauf wußte. Vielleicht standen einige der sechzig Sonnen, aus denen die Nonggo später den Tresor errichtet hatten, so dicht und genau in der Konstellation beieinander, daß sie wie ein Sonnentransmitter fungierten. Was bedeuten könnte, daß dieses Gebilde aus insgesamt einundsechzig Sternen solch eine Funktion eventuell noch immer innehatte.
    Oder aber die Superintelligenz Nisaaru hatte die Hand im Spiel gehabt und jenen versprengten Konvoi der Maahks absichtlich nach Chearth geholt.
    Das ehrliche Eingeständnis des Meisters des Sandes, keine Antwort darauf zu wissen, hatte mich überzeugt. Danach hatte sich unser Verhältnis deutlich gebessert.
    Aber warum hatte der Fünfte Bote ausgerechnet mir vorgeschlagen, ihn auf einer Mission zu begleiten, die er eigentlich gar nicht durchführen wollte? Mir, seinem Freund Atlan?
    „Wir haben unser Ziel fast erreicht", sagte Mhogena, und der Weltraum schuf ein neues Rätsel, indem er in einem kalten Rot aufflammte. Abrupt verdrängte die Faszination des Phänomens das unentwegte Nagen meines schlechten Gewissens. Kosmische Zusammenhänge taten sich auf. Die Behauptung, daß ein Kreis sich schloß, wäre zwar übertrieben gewesen, aber zumindest machte eine in sich gekrümmte Linie einen kleinen, überraschenden Schlenker.
     
    *
     
    Ich kannte dieses kalte rote Leuchten. Hatte es schon einmal gesehen. Nein, erlebt war der wesentlich bessere Ausdruck.
    Vorsicht, sagte der Extrasinn. Hier stimmt etwas

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