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1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor vielen tausend Jahren, hatten die Kosmokraten ihm Cairol den Zweiten geschickt, um ihn zu warnen und zu bestrafen. Cairol hatte ihn in eine künstliche Traumwelt geschickt, in der es von verhasstem Leben nur so wimmelte. Und er, der mächtige Diener der Materie, hatte sich mit diesem Leben abgeben und arrangieren müssen, um aus der Traumwelt zurückzufinden. Er hatte es diesem Leben, vor dem er sich ekelte, zu verdanken, dass er wieder allein war und die Grübeleien fortsetzen konnte.
    Er hatte versucht, sich in ein Schwarzes Loch zu stürzen, doch der Anzug der Dunkelheit hatte es verhindert. Er hatte ihn sich vom Leib reißen wollen - mit dem Ergebnis, dass der Anzug ihn geistig übernahm und dazu zwang, nach NOKTUA zurückzukehren. Es war paradox: Ore'olk wünschte sich nichts mehr als den Tod, aber er war ihm nicht vergönnt. Jede Form der Bestrafung konnte nur in geistigen Qualen liegen, nicht im Tod. Er hatte es oft darauf angelegt und war jedesmal nur schlimmer enttäuscht worden.
    Er war zum ewigen Leben verurteilt und wohl der einsamste unter den Dienern der Materie. Die Kosmokraten kannten keine Gnade. Er hatte Cairol den Zweiten angefleht, seine Existenz zu beenden und einen Nachfolger zu finden, aber umsonst. Das einzige, was ihn dann und wann noch mit Befriedigung erfüllen konnte, war, dass das Leben im Kosmos durch ihn noch mehr litt, als er es selbst tat. „Ihr seid die einzige Lebensform, die immun gegen die Pest ist! Für den Rest eurer Tage werdet ihr allein sein - hört ihr? Allein!" Ore'olk schrie es heraus, auf dass es ganz NOKTUA härte, die lautloseste unter allen Kosmischen Fabriken: „Allein ...!" Und er wünschte sich, dass es noch lange dauerte, bis der Exekutionsbefehl kam.
    Perry Rhodans Schutz schirm aktivierte sich automatisch, der von Kaif Chiriatha auch. Das wilde Biest aus dem Wald sprang den Terraner an und landete an seinem Prallschirm, von dem es benommen auf den Boden zurückrutschte. Aber es war noch nicht geschlagen. Diesmal nahm es Kaif Chiriatha aufs Korn - mit demselben Ergebnis. Es tobte sich zwischen den beiden Boten aus und lag erst still, nachdem es die Kräfte verlassen hatten. „Ist das ein Awyte?" fragte Kaif Chiriatha. „Es sieht ganz so aus", sagte Rhodan, als er sich über das bewegungslos daliegende Tier bückte. „Aber sieh hier! Er hat viele Wunden, teilweise offen. Kein Wunder, dass er zu einem Amokläufer wurde." .Das Fell des Bärenartigen war tatsächlich blutverklebt. Teilweise kam das nackte, rohe Fleisch zum Vorschein. „Kennst du die Sprache der Awyten?" fragte Kaif. „Hast du sie in deinem Translator gespeichert?"
    „Wie denn? Ich war genauso wenig hier wie du;" Der Bärenartige begann sich wieder zu rühren. Diesmal war Rhodan über ihm und drückte seine Schultern nach unten, fest auf den Boden. Er sah in die gelben Augen des Wesens und begann zu sprechen, indem er Fragen an es richtete. Es dauerte eine geraume Zeit, bis der Awyte antwortete. Dann aber flossen die Wörter nur so von seiner Zunge, dass der Translator des blauen Anzugs reichlich gefüttert war. „So, du bist also Kenyyo" ,sagte Rhodan, als er aufstand und das Wesen ebenfalls auf die Beine kommen ließ. „Der Wächter des Pilzdoms." Unwillkürlich musste er an Foremon denken. „Deine Herren, die Gestalter, haben es dir aufgetragen. Wohin sind sie verschwunden, Kenyyo?"
    „Niemand weiß es genau" ,bedauerte der Awyte. „Aber ich warte darauf, dass sie zurückkehren. Ich verteidige den Dom, solange sie unterwegs sind, auf ihrer kosmischen Wanderschaft."
    „Das sehen wir", sagte Kaif Chiriatha. „Wer hat dir diese schrecklichen Wunden beigebracht, Kenyyo?"
    „Sie werden wieder heilen. Es waren meine Artgenossen - eine Bande von ihnen, die den Pilz dom erobern wollten. Ich habe sie in die Flucht geschlagen."
    „Und du wärst dabei beinahe selbst gestorben." Perry Rhodan erklärte ihm, weshalb er und Kaif hier waren und dass sie keine Bedrohung für den Dom darstellten. „Dann tut es mir wirklich sehr leid, dass ich euch angegriffen habe", sagte Kenyyo. „Es braucht dir nicht leid zu tun. Wir werden jetzt gleich wieder von hier fortgehen. Gibt es etwas, das wir für dich tun können?" Der Bärenartige streckte beide Hände von sich, die unglaublich feingliedrig wirkten. „Wie ich schon sagte, meine Wunden werden von selbst heilen. Ich werde weiterhin auf die Rückkehr der Gestalter warten und diese Stadt verteidigen." Perry Rhodan wünschte ihm Glück. Dann ging er

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