Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Beine im Nichts strampelten, da wusste Rhodan, dass es geschafft war. Eine halbe Minute später lag die Galornin neben ihm und atmete schwer. Schließlich schaffte sie es, sich auf den Rücken zu drehen.
    Sie öffnete ihren Helm, faltete ihn zurück und lächelte Rhodan schwach an, der nun ebenfalls auf den Helm verzichtete. „Ich schätze, wir leben noch", flüsterte Kaif Chiriatha. „Danke, Partner."
    „Es war nur selbstverständlich", wehrte er ab. „Siehst du jetzt, dass du dich geirrt hast?"
    „Womit?" fragte Kaif. „Mit deinem Tod auf der Brücke." Das Lächeln verschwand von dem blauen Gesicht. „Ich habe meinen Tod gesehen, Perry. Und er wird mich hier auf der Brücke ereilen. Wäre ich vorhin nicht so in Panik gewesen, hätte ich wissen müssen, dass es noch nicht soweit war. Hörst du mir zu, Perry?" Er stand auf und zeigte auf etwas in ihrem Rücken. Sie drehte sich um und konnte nichts feststellen. „Soeben ist eine der Bohlen der Brücke in die Unendlichkeit zurückgekehrt", sagte er. „Ich habe es deutlich gesehen."
    Sie warteten ab, bis sie beide wieder völlig klar im Kopf waren. Danach zogen sie ein Resümee. „Die Untergangsträume, die wir hatten, scheinen von der Kosmischen Fabrik geschickt worden zu sein, die über Thagarum steht", sagte Perry Rhodan. „Ich bin überzeugt davon, dass alle Gharrer auf diesem Planeten ihnen ebenso ausgeliefert sind, wie wir es waren - bis wir die schützende Hülle des Pilzdoms wieder durchschritten hatten."
    „Wie hast du das eigentlich geschafft?" fragte Kaif. Rhodan erzählte es ihr, und sie strich mit dem Handrücken zärtlich über den kleinen silbernen Roboter, der als Relief in Perrys Anzug integriert zu sein schien. „Dein Geschenk", sagte er leise und lächelte schwach. Dann aber wurde er schlagartig ernst. „Jedenfalls müssen wir davon ausgehen, dass auch der Fünfte Bote von Thoregon, Mhogena, irgendwo in den Traumwelten feststeckt wie sein Volk. Es ist uns wieder nicht gelungen, einen Boten zu Gesicht zu bekommen.
    Und ich habe nicht die Absicht, den Pilzdom hier noch einmal zu verlassen."
    „Ich ebenfalls nicht", sagte Chiriatha schaudernd. „Diese eine Erfahrung genügt mir."
    „Also sind wir beide allein. Keiner der anderen Boten wird an unserer Seite sein, wenn wir vor das Proto-Tor treten."
    „Aber wir versuchen es trotzdem, Perry", sagte die Galornin, die ihn in letzter Zeit beim Vornamen nannte vielleicht ein Zeichen des Dankes oder des unbegrenzten Vertrauens, das sie in ihn setzte. Sie hatten zusammen vieles erlebt, aber nichts so Tiefgreifendes wie den Fast-Unfall, bei dem sie um ein Haar den Tod gefunden hatte. „Wir werden versuchen, es zu durchschreiten und zum Rat von Thoregon durchzudringen, was auch immer dann geschehen mag."
    Perry glaubte, dass sie sich mit ihrer Vision geirrt hatte. Sonst würde sie jetzt nicht davon sprechen, dass sie gemeinsam vors Proto-Tor treten und es durchschreiten würden. Die Galornin stand neben ihm auf und klammerte sich an einen Brückenpfeiler, als sie kurz zu schwanken begann. War es die Brücke unter ihr gewesen oder nur sie in einem Anfall von Schwäche? „Jetzt habe ich es auch gesehen", sagte sie. „Eine Brückenbohle ist zurückgekehrt. Bedeutet das, dass sich alles normalisiert?" Rhodan wünschte es, aber er konnte es sich nur schwer vorstellen. Er fühlte die unerklärliche energetische Spannung, unter der die Brücke zu stehen schien, mehr denn je.
    Und Kaif Chiriatha spürte sie auch, sonst hätte sie nicht plötzlich so vehement zum Aufbruch gedrängt. „Ein Ereignis kündigt sich an", sagte sie. „Aber frage mich nicht, welches. Was immer es sein mag, es muss von kosmischen Ausmaßen sein."
    „Hat dir das deine Meditation verraten?" fragte er. Kaif nickte. „Auch sie. Aber nun komm! Dreh die Brücke, bevor mich mein Schicksal ereilt." Für einen Moment war er zornig auf sie wegen ihrer Schwarzmalerei in eigener Sache. Dann aber sagte er sich, dass Kaif Chiriatha ein aufgeklärtes und nicht abergläubisches Wesen war, das ihn nicht mit leeren Ankündigungen nerven würde. Der Terraner nahm sich vor, noch besser auf sie aufzupassen.
    Dreh die Brücke zum Proto-Tor! befahl er seinem Passantum. Aber du ...
    Und keine Diskussionen! Dreh die Brücke! Rhodan und Kaif Chiriatha standen in dem wabernden Nebel, jenseits dessen sich die Pilzdome befanden.
    Die Brücke rotierte. Jeden Augenblick konnte sie vor dem verschlossenen Proto-Tor zum Stillstand kommen. Plötzlich ließ

Weitere Kostenlose Bücher