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1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besaß zweifellos andere Möglichkeiten, um einen lästigen Fremden oder Feind aus dem Weg zu schaffen.
    Perry Rhodan kniff die Augen zusammen und ging weiter. Er musste an das Skelett denken, das er vor rund drei Monaten auf der Brücke in die Unendlichkeit gefunden hatte. Wer außer den Boten von Thoregon und den Helioten hatte hier noch Zutritt? Wer hatte die Möglichkeit einer Sabotage?
    Er fand keine Antwort, sosehr er sich auch anstrengte. Er ging weiter. Manchmal musste er Lücken überspringen, aber so schlimm wie vorher wurde es nicht mehr. Und dann erreichte er das Ende des Steges. Dreh die Brücke! befahl er dem Passantum.
    Der Bewegungsmechanismus der Brücke in die Unendlichkeit ließ sich mit dem einer primitiven Drehscheibe vergleichen. Immer wieder richtete sich das Ende der Brücke auf eines von insgesamt zwanzig verschiedenen Endstücken, die identisch waren mit Pilzdomen. All diese Endstücke konnten auf beliebige Weise miteinander verknüpft werden. Was hinter den Endstücken lag, ließ sich in der Regel vom Innern des Mediums, in dem die Brücke lag, sehen. So erblickte Rhodan Schauplätze, die ihm bekannt waren, wie zum Beispiel den Deltaraum der Baolin-Nda oder die Brückenpfeiler auf dem Kenteullen-Rad der Nonggo. Sie würde er vielleicht später aufsuchen, aber jetzt ging es ihm nur um das Proto-Tor.
    Dreh die Brücke weiter! Wieder wurde er von heftigem Schwindel ergriffen, bis die Brücke vor einem Endpunkt „einrastete". Und wieder handelte es sich nicht um den gesuchten. Dreh weiter! Und dann, nach einer scheinbaren Ewigkeit, stand Rhodan vor dem Proto-Tor. Du hast schon einmal versucht, die Öffnung des Proto-Tors mit Gewalt zu erzwingen, sendete das Passantum. Muss ich dich daran erinnern, wie kläglich du gescheitert bist? Hinter dem Tor residiert der Rat von Thoregon. Du als Sterblicher wirst es nie durchschreiten. Lass mich!
    Du hast es schon einmal versucht, wiederholte das Passantum, und was hast du gefunden? Nichts! Einen leeren Raum! Willst du die Enttäuschung noch einmal erleben? Damals fand ich nichts, aber das muss nicht heute auch noch so sein. Du bist an deinem Unglück selbst schuld, Rhodan! Perry rief nach dem Rat von Thoregon, genau wie damals, vor drei Monaten. Er stellte sich - wem auch immer als Sechsten Boten vor und verlangte die sofortige Öffnung des Proto-Tors für ihn.
    Nichts geschah. Diesmal verzichtete er darauf, es mit Gewalt zu versuchen. Zudem funktionierte das Antigravaggregat seines Anzugs nicht. Er wartete eine halbe Stunde und rief immer wieder - ohne Erfolg. Die Enttäuschung hättest du dir ersparen können, Rhodan, sagte das Passantum lautlos. Und jetzt? Perry stand mit geballten Fäusten vor dem Tor. .Einmal mehr kam er sich nur als ein Handlanger vor, der sich für die Idee Thoregon im Normaluniversum aufopfern konnte, dem aber die Tür zu den wahren Drahtziehern verschlossen blieb.
    Dreh die Brücke! dachte Rhodan. Ich will nach Galorn. Wenn er allein es nicht schaffte, musste er eben Verbündete gewinnen.
     
    2.
     
    11. April 1291
    Kaif Chiriatha
     
    Foremon wartete. Der Adlat wartete in seiner Ebene aus Basalt, wie er es seit undenklichen Zeiten getan hatte. Vor ihm ragte der Pilz dom von Galorn in die Höhe. Das nur 1,60 Meter hohe, humanoide Wesen mit der weißen Haut und den roten, unter einer breiten Knochenleisten gelegenen Augen saß in wenigen Dutzend Metern Entfernung vor dem Dom und starrte ihn an. Sonst nichts. Es saß und starrte seit dem Tag seiner Rückkehr nach hier.
    Das lebende Skelett trug kein Passantum mehr, wohl aber seinen speziell geformten Raumanzug, der es ernähren konnte, wenn ihm keine Mineralien zur Verfügung standen, die es mit seinen Füßen aufnehmen konnte. Die Sonne schien grell von einem klaren Himmel, ihre Strahlen wurden von Foremons dreifach handtellergroßen Ohren aufgefangen und im Innern seines Körpers gespeichert.
    Der Wächter der Ebene wartete auf ein ganz bestimmtes Ereignis, und als es geschah, war er vorbereitet. Aus dem Pilzdom kam eine menschliche Gestalt, die er gut kannte. Lange genug hatte er dieses Wesen und seinen Begleiter durch halb Plantagoo gejagt, um die beiden für den vermeintlichen Mord am Vierten Boten zu töten. Der Mann hatte ihn sofort entdeckt und kam auf ihn zu. Foremon erhob sich, wobei keine Muskelbewegung zu sehen war. Es sah wirklich so aus, als bestünde das humanoide Gestell nur aus Haut und Knochen. Zwei Meter vor ihm blieb der Mann stehen und hob eine Hand. Sein

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