2 Heaven
Glauben Sie, wir sind noch gieriger!"
Charlotte erschrak leicht. „Nein, so habe ich das nicht gemeint."
„Was Crispins Pferde betrifft - Geld spielt da überhaupt keine Rolle. Er liebt sie. - Aber, wenn Sie nicht locker lassen wollen, dann kommen Sie morgen noch einmal und sprechen mit ihm."
„Ja, natürlich. Wenn Sie meinen Charlotte war verunsichert. Dämon Heavens Ausstrahlung zog sie zunehmend in seinen Bann. Sie hatte gehört, dass er ein Weiberheld war. Jetzt wusste sie, warum die Frauen sich ihm hingaben.
Dämon stand auf. „Vielleicht sollten Sie zum Dinner vorbeikommen. Dann kann er sich Ihnen nicht so leicht entziehen. Allerdings sollten Sie nicht versuchen, ihn zu überreden. - Crispin ist sehr empfindlich, er würde es Ihnen übel nehmen, wenn Sie sein Nein nicht akzeptieren." Charlotte gab Dämon die Hand. Sie war schmal, warm und kräftig. „Es ist mein Job, Mr Heaven. Dabei kommt es nicht darauf an, ob jemand mir etwas übelnimmt oder nicht." Er lächelte und hielt ihre Hand einen Moment zu lang. Sie hatte Mühe sich auf seine Worte zu konzentrieren. „Wenn das so ist ..."
Dämon begleitete Charlotte Dowell zur Tür. Als sie langsam die großen Steinstufen herabstieg, kam Crispin Heaven um die Ecke. Dicht an seiner Seite - ein großer schwarzer Schäferhund.
Dämon, der noch immer in der offenen Tür stand, sagte: „Crispin, Charlotte Dowell, die Dame von Wallady möchte mit dir sprechen. Noch steht sie auf den Stufen." Crispin kam auf sie zu. Seine Bewegungen erinnerten Charlotte auf unheimliche Weise an eine Raubkatze vor dem Sprung auf ihre Beute.
„Ich weiß", sagte er langsam.
Charlotte verstand die eigenartige Unterhaltung nicht, bis sie das dunkle Kunststoffgestell am Geschirr des Hundes bemerkte. Dieser Hund war ein Blindenhund - und folglich war Crispin Heaven blind!
Deswegen hatte er in der Reithalle gesagt, dass er sie nicht sehen konnte. Wie konnte ihr das entgehen? Er hatte sich so sicher auf seinem Pferd durch die Halle bewegt.
Crispin erklomm mit leichten Schritten die Treppe. Den Hund an seiner Seite. Oben drehte er sich um.
„Leben Sie wohl, Miss ..."
„Dowell", half sie ihm. Dann verschwand er im Haus.
Dämon grinste verstohlen und zuckte mit den Schultern. Er trat an das Treppengeländer und fragte sich, wie er „Miss" Dowell wohl in sein Bett bekäme.
„Manchmal ist er einfach schlecht gelaunt", entschuldigte er sich.
„Ich ... ich wusste nicht, dass Ihr Bruder blind ist", sagte sie vorsichtig.
„Er kommt erstaunlich gut klar - er ist ein ungewöhnlicher Mensch, Miss Dowell."
„Ja, das glaube ich Ihnen. - Auf Wiedersehen, Mr Heaven. Ich werde morgen zum Dinner hier sein."
„Das hoffe ich." Dämon schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. Dann starrte er ihr nach, bis sie mit ihrem Wagen außer Sichtweite war. Sie hatte wirklich Eindruck auf ihn gemacht. Warum nur arbeitete so ein hübsches Mädchen für einen Langweiler wie Arthur Wallady? Mit einem Schulterzucken kehrte Dämon ins Haus zurück.
Charlotte Dowell wohnte noch nicht sehr lange in ihrer Wohnung in dem kleinen Vorort von London. Sie hatte gerade ihr Psychologie-Studium beendet und sich bei Wallady Consulting als Unternehmens-und Personalberaterin beworben.
Arthur Wallady, der Juniorchef des Unternehmens, war von Charlottes Erscheinung sehr beeindruckt gewesen und hatte sie sofort eingestellt. Mittlerweile gingen sie auch miteinander aus, und es schien Charlotte, als hätte Arthur durchaus ernste Absichten. Er war sehr höflich und kultiviert, und ihre private Beziehung half ihr etwas über den Eindruck hinweg, dass sie bei Wallady Consulting keinen ausfüllenden Job bekleidete. Sie wollte sich nicht hochschlafen - doch sie wusste genau, dass ihre Beziehung zu Arthur ihr auch berufliche Vorteile verschaffen konnte.
Arthur hatte sie zu diesem kleinen Auftrag überredet, denn er wusste, dass Dämon Heaven schönen Frauen nicht widerstehen konnte - und Charlotte Dowell war eine wirkliche Schönheit. Aber weder er noch Charlotte hatten damit gerechnet, dass die Heavens den Dickschädel ihres Vaters geerbt hatten. Nun ärgerte sich Charlotte außerdem, dass Arthur ihr so wichtige Informationen vorenthalten hatte. Sie hätte sich eine ganz andere Strategie überlegen können. Zudem hätte Arthur ihr sagen müssen, dass die Heaven Brüder unglaublich attraktiv waren. Das musste selbst einem Mann auffallen. An diesem Abend stand sie lange und sehr nachdenklich vor dem Spiegel. Sie konnte sich
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