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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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zurückzukehren.«
    »Knapp. Ganz knapp.« Davenports Lippen wurden schmal. »Wenn ich einen Tag früher dagewesen wäre, wenn ich sein Haus leer vorgefunden hätte –«
    »Und wie lange, glauben Sie, waren die beiden, der Ermordete und sein Mörder, zusammen auf dem Mond?«
    »Nach den Fußabdrücken bestimmt ein paar Tage. Mindestens eine Woche.«
    »Wurde das Schiff, das sie benutzten, gefunden?«
    »Nein, und das werden wir wahrscheinlich auch nie finden. Vor ungefähr zehn Stunden meldete die Universität von Denver einen Anstieg der Radioaktivität in der Stratosphäre. Es begann vorgestern gegen 18 Uhr und dauerte ein paar Stunden lang. Es ist doch nicht schwer, Dr. Urth, die Steuerung eines Schiffs so einzustellen, daß es sich von der Erde erhebt, und zwar ohne Besatzung, und dann in fünfzig Meilen Höhe durch einen Kurzschluß explodiert.«
    »Ich an Peytons Stelle hätte den Mann an Bord des Schiffes getötet«, bemerkte Dr. Urth nachdenklich, »und beides, Mann und Schiff, zusammen in die Luft gejagt.«
    »Sie kennen Peyton nicht«, erwiderte Davenport bitter.
    »Er genießt seine Siege über die Justiz. Er schätzt sie. Das Hinterlassen der Leiche auf dem Mond ist eine Herausforderung an uns.«
    »Verstehe.« Dr. Urth strich sich über den Bauch. »Es gibt eine Chance.«
    »Sie können beweisen, daß er auf dem Mond war?«
    »Daß ich Ihnen meine Meinung sagen könnte.«
    »Jetzt?«
    »Je eher, desto besser. Natürlich nur, wenn man mir Gelegenheit gibt, Herrn Peyton zu interviewen.«
    »Das kann arrangiert werden. Draußen wartet ein Non-Grav-Düser auf mich. Wir können in zwanzig Minuten in Washington sein.«
    Auf dem Gesicht des Extraterrologen breitete sich Entsetzen aus. Er erhob sich und watschelte in die staubigste Ecke seines vollgestopften Zimmers.
    »Nein!«
    »Was ist los, Dr. Urth?«
    »Ich benutze keinen Non-Grav-Düser. Ich halte nichts von ihnen.«
    Verwirrt starrte Davenport den Wissenschaftler an. »Würden Sie lieber die Einschienenbahn nehmen?« stammelte er.
    »Ich mißtraue jeder Art von Transportmittel«, fuhr ihn Dr. Urth an. »Ich halte nichts davon. Ich gehe zu Fuß, das macht mir nichts.« Plötzlich schien ihm etwas einzufallen.
    »Könnten Sie Herrn Peyton nicht irgendwohin in diese Stadt bringen? Was nicht so weit entfernt von meinem Haus ist? Ins Rathaus vielleicht? Bis zum Rathaus bin ich schon oft gegangen.«
    Hilflos blickte sich Davenport im Zimmer um. Er sah zu den unzähligen Lehrbüchern durch die offene Tür in den Raum mit seinen Schätzen und Wahrzeichen von den Welten hinter dem Himmel. Und dann musterte er Dr. Urth, der bei dem Gedanken an einen Non-Grav-Düser blaß geworden war, und zuckte die Achseln.
    »Ich werde Peyton direkt hierher bringen. In dieses Zimmer. Sind Sie nun zufrieden?«
    Dr. Urth atmete erleichtert auf.
    »Ja.«
    »Ich hoffe, Sie können uns helfen, Dr. Urth.«
    »Ich will mein Möglichstes tun, Inspektor.«
     
    Voller Widerwillen musterte Louis Peyton seine Umgebung und warf dem dicken Mann, der seinen Kopf zur Begrüßung leicht neigte, einen verächtlichen Blick zu. Den Stuhl, den man ihm angeboten hatte, wischte er zuerst mit der Hand ab, bevor er sich setzte. Davenport ließ sich mit schußbereitem Blaster dicht neben ihm nieder.
    Der Dicke lächelte und streichelte seinen runden Bauch, als hätte er gerade ein gutes Essen zu sich genommen.
    »Guten Abend, Herr Peyton«, sagte er. »Ich bin Dr. Wendell Urth, Extraterrologe.«
    Wieder blickte Peyton ihn an und fragte: »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich möchte von Ihnen gern wissen, ob Sie während des letzten Monats, also im August, irgendwann einmal auf dem Mond gewesen sind.«
    »Nein. War ich nicht.«
    »Trotzdem sah Sie niemand hier auf der Erde während dieser Zeit.«
    »Ich verbrachte den August, wie ich es immer tue. Niemand sieht mich in dieser Zeit. Er wird es Ihnen bestätigen.« Er deutete mit dem Kopf auf Davenport.
    Dr. Urth kicherte. »Wenn wir das nur nachprüfen könnten. Wenn es doch nur ein physisches Merkmal gäbe, durch das wir Mond und Erde voneinander unterscheiden könnten! Wenn wir zum Beispiel den Staub in Ihrem Haar analysieren und sagen könnten: Aha, Mondfelsen. Leider ist das nicht möglich. Die Mondfelsen sind nicht anders als die auf der Erde. Selbst wenn sie das nicht wären, so würde davon doch nichts mehr in Ihren Haaren zu finden sein, außer Sie wären ohne Raumanzug auf die Mondoberfläche getreten, was ziemlich unwahrscheinlich ist.«
    Peyton

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