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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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beweisen sind nicht dieselben Dinge, Dr. Urth. Unglücklicherweise hat er kein Alibi.«
    »Sie wollen sagen, unglücklicherweise hat er eins, nicht wahr?«
    »Ich meine, was ich gesagt habe. Wenn er ein Alibi hätte, dann könnte ich es zerstören, denn es wäre ein falsches. Wenn es Zeugen gäbe, könnte ich ihre Aussagen widerlegen. Wenn er Beweise hätte, so könnten sie als Fälschungen oder Tricks entlarvt werden. Leider hat er nichts von alledem.«
    »Was hat er denn?«
    Ausführlich beschrieb Davenport Peytons Grundstück in Colorado. »Jeden August verbringt er dort in absoluter Klausur, selbst die T.B.I. müßte ihm das zugestehen. Jedes Gericht müßte annehmen, daß er auch diesmal während des ganzen Monats dort war – außer wir könnten einen Beweis dafür bringen, daß er auf dem Mond war.«
    »Wieso glauben Sie so fest, daß er auf dem Mond war? Vielleicht ist er unschuldig.«
    »Nein!« sagte der Inspektor schnell. »Fünfzehn Jahre lang bemühe ich mich, Beweise zu sammeln, aber nie ist es mir gelungen. Inzwischen kann ich ein Peyton-Verbrechen schon riechen. Ich versichere Ihnen, daß niemand außer Peyton, niemand auf der ganzen Erde, die Unverschämtheit, oder, in diesem Fall, die praktischen Geschäftsverbindungen besitzt, um den Versuch zu unternehmen, tönende Glocken abzusetzen. Er ist als Raumpilot bekannt. Es ist ebenfalls bekannt, daß er mit dem Ermordeten Kontakt aufnahm. Leider sind das keine Beweise.«
    »Könnte man hier nicht einfach mit dem Psychoschock arbeiten, jetzt, nachdem er legalisiert ist?«
    Davenport runzelte die Brauen, die Narbe auf seiner Wange begann zu leben. »Haben Sie denn nicht das Konski-Hiakawa-Gesetz gelesen, Dr. Urth?«
    »Nein.«
    »Anscheinend hat das niemand getan. Das Recht auf geistige Unantastbarkeit ist unumstößlich, sagt die Regierung. Meinetwegen, aber was folgt daraus? Derjenige, der sich einem Psychoschock zu unterziehen hatte, ist zu einer hohen Entschädigung berechtigt. Kürzlich erhielt ein Bankier 25000 Dollar zugesprochen, weil er auf einen unvollständigen Verdacht wegen Diebstahls hin eine Psychoschockbehandlung durchzustehen hatte. Es schien, als deuteten die Umstände, die mit dem Diebstahl in Zusammenhang standen, auf einen Ehebruch hin. Sein Vorwurf, daß er seinen Job verloren hatte, wurde noch durch seine Ehepartnerin verstärkt, und schließlich zog ein Journalist, der von den Ergebnissen des Schocks gehört hatte, alles ins Lächerliche.«
    »Ich verstehe die Gefühle des Mannes sehr gut.«
    »Das tun wir alle. Aber das ist ja das Schlimme. Und noch etwas müssen wir uns vor Augen halten: Jemand, der sich einmal dem Psychoschock unterzogen hat, kann niemals ein zweites Mal dazu verurteilt werden. Kein Mensch, so sagt das Gesetz, soll in seinem Leben diese Qual zweimal durchzustehen haben.«
    »Sehr unbequem.«
    »Stimmt genau. Ich könnte nicht sagen, wie viele Betrüger und Gangster sich während der beiden Jahre, in denen der Psychoschock gesetzlich anerkannt ist, darum gerissen haben, ihn für ein kleines Vergehen wie für einen Taschendiebstahl aufgebrummt zu bekommen, um sich hinterher in aller Ruhe und Sicherheit an die größeren Verbrechen machen zu können. Deshalb, sehen Sie, wird unsere Abteilung es nicht gestatten, daß Peyton sich dem Schock unterzieht, bevor wir nicht genügend Beweismaterial gegen ihn in der Hand haben. Es brauchen gar keine legalen Beweismittel zu sein, aber solche, die stark genug sind, meinen Chef zu überzeugen. Und was das Schlimmste ist, Dr. Urth, wenn wir, ohne den Psychoschock angewandt zu haben, vor Gericht treten, können wir mit unserer Klage einfach nicht durchkommen. In einem solch extremen Fall wie Mord nicht den Schock gebraucht zu haben, ist schon Beweis genug dafür, daß wir unserer Sache nicht völlig sicher sind.«
    »Was wollen Sie also von mir?«
    »Den Beweis, daß er irgendwann im August auf dem Mond gewesen ist. Aber wir brauchen ihn schnell. Ich kann ihn nicht mehr lange auf bloßen Verdacht hin festhalten.
    Und wenn die Nachricht von dem Mord erst mal bekannt wird, dann ist in der Presse der Teufel los. Ein tolles Verbrechen, verstehen Sie; der erste auf dem Mond verübte Mord in der Geschichte.«
    »Wann fand der Mord statt?« fragte Urth wie bei einem Kreuzverhör.
    »Am 27. August.«
    »Und wann haben Sie ihn verhaftet?«
    »Gestern. Am 30. August.«
    »Wenn Peyton also tatsächlich der Mörder ist, so hatte er genügend Zeit, um auf die Erde

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