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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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blieb teilnahmslos.
    Lächelnd fuhr Dr. Urth fort, wobei er eine Hand hob, um die Brille, die unsicher auf seiner dicken Nase thronte, festzuklemmen: »Ein Mensch, der durch den Raum fliegt oder auf dem Mond herumspaziert, atmet Luft von der Erde und nimmt Nahrung von der Erde zu sich. Seine nächste Umgebung ist jener der Erde angepaßt, ob er nun im Schiff oder im Raumanzug sitzt. Wir suchen einen Mann, der zwei Tage lang im Raum verbrachte, um zum Mond zu gelangen, sich dort wenigstens eine Woche aufhielt und dann innerhalb von zwei Tagen von dort zurückkam. Während all der Tage trug er die Erde sozusagen auf der Haut mit sich herum, das macht die Sache so schwierig.«
    »Ich schlage vor«, sagte Peyton, »daß Sie es sich einfacher machen, indem Sie mich freilassen und sich nach dem wahren Mörder umsehen.«
    »Dazu könnte es kommen«, antwortete Dr. Urth. »Haben Sie schon mal so etwas gesehen?« Seine fleischige Hand tastete nach einem Gegenstand neben seinem Sessel und brachte eine graue Kugel zum Vorschein.
    Peyton lächelte. »Sieht aus wie eine tönende Glocke.«
    »Es ist eine tönende Glocke. Der Mord wurde wegen tönender Glocken begangen … Was halten Sie von der hier?«
    »Ich finde, daß sie einen ziemlich bösen Sprung hat.«
    »Aha. Sehen Sie genau hin«, sagte Dr. Urth und warf ihm mit einer schnellen Bewegung die Glocke zu.
    Davenport stieß einen entsetzten Schrei aus und sprang auf. Blitzschnell riß Peyton die Arme hoch und konnte sie gerade noch auffangen.
    »Sie verdammter Narr«, sagte er.
    »Sie halten was von tönenden Glocken, was?«
    »Zuviel, um eine zu zerbrechen.«
    Peyton berührte die Glocke vorsichtig mit einem Finger, dann hielt er sie an sein Ohr und schüttelte sie leicht, während er dem sanften Klicken der Lunolithen lauschte, den kleinen Bimssteinteilchen, die in dem Vakuum aneinderrasselten.
    Dann hielt er sie an dem dünnen Draht in die Höhe und fuhr mit dem Daumennagel über die Oberfläche, wie es nur Experten tun. Es klirrte! Der Ton war sehr weich, wie der einer Flöte.
    Da sagte Dr. Urth: »Werfen Sie sie zurück, Peyton. Hierher, zu mir!« Mit gebieterischer Geste streckte er die Hände aus.
    Automatisch warf Peyton die Glocke in die Richtung von Dr. Urths Sessel. Sie flog in einem niedrigen Bogen ein Drittel der Entfernung und zerschellte mit einem herzzerreißenden, seufzenden Ton auf dem Fußboden.
    Davenport und Peyton starrten wortlos auf die grauen Splitter, und die ruhige Stimme Dr. Urths drang kaum in ihr Bewußtsein: »Wenn das Lager roher Glocken gefunden wird, werde ich um eine Glocke ohne Sprung bitten, eine, die ordentlich poliert ist. Sozusagen als Ersatz und Honorar.«
    »Honorar? Wofür?« fragte Davenport verwirrt.
    »Die Sache ist klar. Trotz meiner kleinen Rede, die ich vor einem Weilchen hielt, gibt es etwas, das der Raumfahrer nicht von der Erde mitnimmt … und das ist die Oberflächen-Gravitation der Erde. Die Tatsache, daß sich Herr Peyton beim Wurf eines so kostbaren Gegenstands so ungeheuer verschätzen konnte, kann nur bedeuten, daß sich seine Muskeln noch nicht wieder an den Druck der Gravitation hier bei uns gewöhnt haben. Es ist meine berufliche Meinung, Inspektor, daß Ihr Gefangener während der letzten Tage nicht auf der Erde geweilt hat. Entweder hat er sich im Weltraum aufgehalten oder aber auf einem Planeten, der beträchtlich kleiner als die Erde ist – wie etwa der Mond.«
    Triumphierend sprang Davenport auf.
    »Geben Sie mir das schriftlich«, sagte er, die Hand fest um den Blaster geklammert, »das reicht aus, um mir die Erlaubnis für einen Psychoschock zu beschaffen.«
    Louis Peyton, benommen und widerstandslos, hatte nur das dumpfe Gefühl, daß jedes Testament das letztliche Versagen zeigen würde.

Richard Matheson Modell zum Überleben
     
     
    Und sie standen unter den Kristalltürmen, unter den glatt polierten Höhen, die, wie funkelnde Spiegel, goldene Strahlen der untergehenden Sonne auf ihre Gesichter zauberten, bis ihre Stadt zu einer pulsierenden, aufblitzenden Wolke wurde.
    Ras legte einen Arm um die Taille seiner Geliebten.
    »Glücklich?« fragte er mit zärtlicher Stimme.
    »O ja«, hauchte sie. »In dieser, unserer Stadt, in der Frieden und Glück für alle herrschen – wie könnte ich hier nicht glücklich sein?«
    Der Sonnenuntergang warf seinen rosigen Segen über ihre Umarmung – E NDE
     
    Das Geklapper verstummte. Seine Hände falteten sich wie eine Blüte zusammen; er schloß die Augen. Die

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