Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2003 - Blockadegeschwader

Titel: 2003 - Blockadegeschwader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
weitere 1211 assoziierte Welten und Systeme.
    Zahlreiche selbständige Sternenreiche in diesem Raum standen unter dem wirtschaftlichen und politischen Einfluß der Erde, darunter das kleine Reich der Topsider: komplett von terranischen Systemen umgeben, aber unabhängig.
    Dem gegenüber steht unser Kristallimperium mit etwa 12.000 direkt eingebundenen Planeten und rund 20.000 wirtschaftlich oder militärisch „kontrollierten" Sonnensystemen, dachte Has'athor Hergon da Monotos. Er war besorgt und hegte verstärkte Zweifel an dem, was sein Vorgesetzter seit einem Prago in die Wege leitete und wie er sich gab. Erkundungsflüge im System von Boscyks Stern!
    Vor einer zehntel Tonta war einer der ausgesandten Erkundungskreuzer von Olymp zurückgekommen und hatte seine Daten überspielt. Einheiten der sogenannten Heimatflotte sowie solche der LFT, die direkt dem Terranischen Residenten unterstanden, flogen Manöver, die auf den ersten Blick keinen Sinn zu ergeben schienen.
    Hergon kannte Keon'athor Zeirron seit mehr als zwei Jahrzehnten arkonidischer Zeitrechnung, und trotz der aufrechterhaltenen Distanz dem ranghöheren Hochadligen gegenüber hatte sich ein beidseitiges Vertrauensverhältnis eingestellt. Seit gestern hatte sich Zeirron allerdings abgekapselt und war verschlossen wie nie zuvor. Es war ein intuitiver Eindruck, den Hergon jedoch kaum an konkreten Einzelhandlungen festmachen konnte. Vielmehr stimmte etwas am Gesamtbild nicht.
    Dieses trancehafte Insichversinken paßt nicht zu ihm, dachte er grimmig. Fast so, als ringe er mit sich selbst, kämpfe gegen etwas an...
    Unter seiner Brustplatte wurde das feine Kribbeln intensiver, dieses nagende Gefühl des Unbehagens, das bislang nur auf Kleinigkeiten beruhte. Fast war es die Ahnung einer sich nähernden Gefahr, das Erfassen von etwas, das sich als unsichtbare Wolke in der TIGA RANTON breitmachte, sich festsetzte, als ätzender Nebel durch die Stahlwände und -decks diffundierte.
    Ständig kommen und gehen Kuriere, behauptete Hergons Logiksektor kühl. Er wird seine Befehle haben! Befehle, die zweifellos mit weitreichenden Konsequenzen verbunden sind!
    Der Admiral wurde von dieser Aussage nicht beruhigt, im Gegenteil. Sachliche Logik war eines, emotional bedingte Eindrücke etwas anders. Alle an Bord waren Patrioten, standen hinter dem eingeschlagenen Kurs Seiner Erhabenheit; die Zeiten von Demütigung und Niedergang waren unwiderruflich vorbei. Arkon macht sich unbeirrbar daran, den ihm zustehenden Stellenwert in der Galaxis für sich zu beanspruchen, mit allen Mitteln und ohne beschämende Kompromisse doppelzüngiger Diplomatie.
    Das war nicht nur Hergons feste Überzeugung: Ihnen gebührte die führende Position, genau wie in jenen Jahrtausenden, da das Große Imperium mit mehr als 50.000 bewohnten Siedlungsplaneten die uneingeschränkte Großmacht gewesen war, Herrscher über gut ein Viertel der Sterneninseln. Nichts und niemand sollte sich den Bestrebungen des Kristallimperiums entgegenstellen, dieses Ziel wieder zu erreichen. Ruhm, Glanz und Glorie: Das waren Weg und Ziel in einem.
    Keon'athor Zeirron stützte das Kinn auf die Faust; seine Augen starrten glanzlos auf die Holos. Der Admiral Dritter Klasse, ein Hochedler aus dem Großen Adelshaus derer von Ghelthran, hatte um Ruhe gebeten; er wollte nachdenken. Wenn jemand wie er „bat", kam das einem Befehl gleich.
    Seit Seine Erhabenheit Imperator Bostich I. das Kristallimperium Schritt um Schritt zur alten Größe führte, galt in der Flotte wieder die frühere arkonstählerne Disziplin. Die Kommandierenden Admiräle waren, wenn es sein mußte, Herr über Leben und Tod. Nur so hatte man in der glorreichen Vergangenheit das Tai Ark'Tussan auf seine Größe ausdehnen und in den jahrtausendelangen Kämpfen gegen die Methans bestehen können.
    An diese Zeit knüpft der Höchstedle an, dachte Hergon. Erfolgreich, wie jeder erkennen kann.
    Dennoch bedeuteten diese Disziplin und Befehlsgewalt keinen Kadavergehorsam. Hochqualifizierte Raumfahrer wie jene, die an Bord der Arkonraumer Dienst taten, wußten selbstverständlich ihren Verstand zu gebrauchen. Zeirrons Stellvertreter machte keine Ausnahme, und beim Anblick des nachdenklich im Kommandeurssessel sitzenden Keon'athors durchzogen Gedanken seinen Kopf, die laut auszusprechen er nie gewagt hätte. Aber sie bohrten und ließen sich nicht einfach beiseite schieben.
    Wird der nächste Schlag vorbereitet? fragte sich Hergon, doch nicht einmal der Extrasinn wußte

Weitere Kostenlose Bücher