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2009 - komplett

2009 - komplett

Titel: 2009 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3 Romane
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gezwungener Fröhlichkeit.
    „Aus dem gleichen Grund wie letztes Jahr und das Jahr zuvor. Lord Lucien verlangt nach deiner Anwesenheit in seiner Halle während der Weihnachtstage.“
    Will schnürte es noch mehr die Brust zu. Rasch zauberte er ein Lächeln auf sein Gesicht. „Es ist mir eine Ehre, aber ich kann leider nicht kommen. Richte das meinem Lord und Lehnsherrn mit meinem größten Bedauern aus. Meine eigenen Dorfbewohner verlangen nach einer Feier, und mein Platz ist unter ihnen.“
    Agravar gab sich ohne Widerspruch damit zufrieden. Es war, als würden beide nur einer Formalität nachkommen. Manchmal fragte Will sich, ob er Bescheid wusste.
    Dieser Wikinger hatte viel gesehen, besonders damals, als alles geschah und Luciens Machtstellung in Glastonbury noch neu und gefährdet gewesen war. Agravar, Hauptmann von Luciens Garde und seine rechte Hand – immer treu und wachsam –, hatte mit scharfem Auge über seinen Herrn und dessen Interessen gewacht.
    Und natürlich hatte von Anfang an Alayna zu Luciens Interessen gehört. Wie töricht von Will, dass er sich da etwas vorgemacht hatte.
    „Selbstverständlich. Lucien möchte dich nur wissen lassen, dass du willkommen bist“, sagte der Wikinger.
    Natürlich wusste er, dass er willkommen war. Manchmal wünschte er sich, es wäre nicht so. Trotz Wills abscheulichen Betrugs war Luciens Zuneigung zu ihm nie ins Wanken geraten.
    Will wollte nicht länger an sein Elend denken. Mit einem Blick auf die Wagen, die man vor den Haupteingang der Halle gezogen und bereits abgeladen hatte, sagte er:
    „Ich hoffe, du bleibst und hilfst mir dabei, das Anbringen der Zweige zu überwachen.
    Gewürzwein zu trinken und andere herumzukommandieren ist nämlich eine anstrengende Arbeit, musst du wissen.“
    Agravar zuckte die Achseln. „Ich werde den Tag mit dir verbringen. So werden wir Zeit haben, uns der alten Heldengeschichten zu erinnern.“
    „Ha!“, entgegnete Will. „Welche Ruhmestaten willst du denn noch einmal erleben?
    Öfter als ich zählen kann, musste ich dir deine Haut retten.“

    Agravar schüttelte nur lachend den Kopf über den alten Scherz zwischen ihnen.
    „Will, du alter Hohlkopf – es tut wirklich gut, dich wiederzusehen.“
    Sie übergaben ihre Pferde den Stallburschen und gingen zusammen in die Halle.
    Agravars scharfes Auge bemerkte sofort die Verbesserungen, die unter Wills kundiger Verwaltung vorgenommen worden waren. „Es wird Lucien freuen, wenn er erfährt, wie gut du für sein altes Heim sorgst.“
    Als Lucien damals Thalsbury Wills Obhut übergeben hatte, war der sich gar nicht so sicher gewesen, dass das ein Leben nach seinem Geschmack sein würde. Zu seinem eigenen Erstaunen stellte er aber fest, dass es doch so war. Und wie es schien, machte er seine Sache gut. Die Ernten waren reichlich ausgefallen, seine Truhen gefüllt, und seine Leute waren ihm treu ergeben.
    Eigentlich hätte das einen Mann zufriedenstellen sollen. Und meistens konnte Will auch von sich behaupten, zufrieden zu sein. Außer wenn er – wie jetzt – an den einzigen Haken an diesem großzügigen Geschenk erinnert wurde.
    Agravar grinste, als er das Innere des Saales betrachtete. Man hatte das Gewölbe bereits mit großen Girlanden aus Kiefernzweigen geschmückt. Mit roten Bändern und Stechpalmenzweigen waren sie an jedem der spitz zulaufenden Fenster befestigt. „Deine Leute sind ja ganz närrisch auf dieses Fest.“
    Sie saßen am Kopf des Tisches. „Es ist Weihnachten, Agravar. Die Zeit, in der man fröhlich ist.“
    „Rebhuhn, Mylord?“, fragte eine weibliche Stimme.
    Die Dienstmagd stellte einen gebratenen Vogel vor Agravar ab. Geistesabwesend sah Will ihr dabei zu, während er gegen seine quälenden Gedanken ankämpfte. Er war entschlossen, bei guter Stimmung zu bleiben, und wenn auch nur so lange, wie der Besuch des Wikingers dauerte.
    „Mylord?“, sagte das Mädchen jetzt an Will gewandt. Er antwortete nicht. Als die Dienerin sich vorbeugte und ihm die Köstlichkeiten auf dem Tablett anbot, blieb ihre Hand vor ihm in der Schwebe.
    Irgendetwas stimmte nicht. Es war nur ein unbestimmter, nagender Verdacht in seinem Hinterkopf. Ein Verdacht, den er nicht recht einordnen konnte. Die Hände kamen wieder in sein Gesichtsfeld und legten ihm das Mahl auf sein Holzbrett. Weil das Mädchen keine Antwort erhielt, hatte es allem Anschein nach beschlossen, dass er eines der Rebhühner erhalten sollte.
    Er blickte auf.
    Die Frau wandte sich ab. Er sah ihr Gesicht

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