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2009 - komplett

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Titel: 2009 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3 Romane
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hatte. Und er stellte sich die Frage, wie erst eine Berührung von ihr auf ihn wirken würde.
    „Dann seid Ihr, Mylady, wohl längere Zeit zu Besuch hier?“, fragte er höflich.
    Ihre rosigen Lippen wurden ein wenig schmal, bevor sie den Mund öffnete, um ihm zu antworten. „Der Grund meines Besuchs ist nicht von Interesse für Euch, Sir Ian, aber wenn Ihr es unbedingt wissen müsst ...“
    „Na, na“, meinte Alan beruhigend, „der gute Ian ist kaum durch das Burgtor getreten, und schon überschüttest du ihn mit deinem Unmut. Es ist nicht seine Schuld, dass man dich aus der, wie du es nennst, ‚Zivilisation‘ in die Wildnis geschickt hat.“
    Strode neigte den Kopf zu Ian und tat, als ob er ganz im Vertrauen spräche, auch wenn das Mädchen seine Worte gewiss so gut verstehen konnte wie Ian. „Sie sorgte für einen ziemlichen Wirbel und weckte die schlechte Laune des Königs, verstehst du?“
    Das überraschte Ian nicht. „Ja, ja, Englands Ned ist dem schönen Geschlecht nicht sehr zugetan, wie wir alle wissen. Ich vermute mal, sein Zorn war das Einzige, was sie wecken konnte.“

    Alan schlug ihm laut lachend auf den Rücken. „Komm, wir wollen nicht weiter Scherze auf Julianas Kosten machen. Sie war im Recht, und das ist das Einzige, was zählt.“
    Ian wandte sich zu der Frau um, ergriff mit der freien Hand die ihre, und bevor Juliana sie ihm entziehen konnte, drückte er rasch einen Kuss darauf. „Meine Verehrung, Mylady! Jeder Feind König Edwards ist mein Freund ein Leben lang! Was immer Ihr getan habt, um ihn zu verärgern, es war wohl getan.“
    Sie entriss ihm die Hand und wischte sie an ihrem Kleid ab. „Ich sagte diesem Wicht, dass ich lieber eines von den Schweinen meines Onkels heirate, als eines der seinen!
    Sie sind Schweine, ein jeder von ihnen. Besonders Fitz Simon!“
    „Und so hat er sie über Bord geworfen“, fügte Alan begeistert hinzu, nachdem Juliana jetzt den Grund ihres Zorns zur Sprache gebracht hatte. „Das hat der König wirklich getan! Raus aus diesem verdammten Boot und hinein in den Severn.“
    „Nein!“, prustete Ian. Seine Schultern zuckten vor Lachen, während sie alle drei zu den Tischen gingen, die neben dem Kamin standen. „Und dann? Ihr seid die Küste hinuntergeschwommen und um die Ecke bis nach Schottland, eh?“
    Alan hob die Hand, um ihrer Antwort zuvorzukommen. „Nein, lass mich erzählen, Cousine. Es ist noch besser, als du denkst. Sie tauchte unter dem Schiff hindurch zur anderen Seite und hielt sich an einem Schlepptau fest, wo man sie nicht sehen konnte.“
    „Meiner Treu! Und sie haben sie nie gefunden?“, fragte Ian und stellte sich in Gedanken vor, wie Juliana tauchte und sich ängstlich mit aller Kraft an das Tau klammerte.
    „Nein, nie! Es war ziemlich dunkel. Bis auf den letzten Mann glaubten alle, dass sie dort ertrunken war, wo sie unterging. Als sie anlegten, wartete Jules, bis alle verschwunden waren und kletterte dann aus dem Wasser.“ Alan legte den Arm um Juliana und zog sie an sich, ohne auf ihren heftigen Protest zu achten. „Sie war fast erfroren, aber Gott war ihr gnädig.“
    Ian lachte erleichtert und brachte kaum ein Wort heraus. Seine Bewunderung kannte keine Grenzen. Er himmelte Juliana an. Was für eine Frau! „Und dann?“
    „Konnte sie auf einem Fischerkarren nach Hause fahren. Vater und Janet unternahmen nichts gegen das Gerücht, Juliana sei tot, und schickten sie sogleich zu uns. Sie kann nicht mehr zurück“, fügte er mit einem Achselzucken hinzu. Er nahm den Arm von ihren schlanken Schultern. Mit einem Klaps auf den Rücken meinte er:
    „Also gehört sie jetzt mir.“
    „Ich gehöre keinem Mann!“, erklärte Juliana hitzig, sodass Ian mitten im Lachen innehielt und sie genauer betrachtete, als er es bis jetzt getan hatte. Das, was sie sagte, klang alles in allem ziemlich ernst. Wenn er sie gewinnen wollte, musste er sich wohl seiner besten Manieren bedienen. Diese Frau verfügte über einen starken Willen.
    „Oh, Mylady, wir machen uns nicht über Euch lustig, sondern über Euren verwünschten König. Was Ihr getan habt, lässt mich stolz darauf sein, Euch zu kennen, und das ist die reine Wahrheit.“
    Er bemerkte, dass Tränen in ihren Augen schimmerten. „Kommt, setzt Euch und nehmt einen Schluck mit Eurem Cousin und mir. Ich schwöre Euch, wir werden nicht mehr davon sprechen.“
    Sie schüttelte den Kopf, hob ihre Röcke ein wenig und wandte sich ab. „Nein, nein, ich habe noch einiges zu tun,

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