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2011 - komplett

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Titel: 2011 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3 Romane
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entfernt halten. Der heftige Regen in der letzten Zeit hatte einige der Gleise vor ihnen unterhöhlt, und der Schaffner hatte verkündet, dass sie diese Nacht wohl hier festsitzen würden. Rafe Hutton dachte an die alten Herrschaften, die auf ihn warteten. Wenn er nicht Heiligabend bei ihnen war, würden sie sich Sorgen machen.
    Er hatte es ihnen versprochen, und er war ein Mann, der seine Versprechen hielt.
    Mit einem müden Seufzer kehrte er seiner Erste-Klasse-Kabine mit ihrem frisch bezogenen Bett den Rücken zu, rief den Träger und bat um sein Gepäck.
    Zu seiner Erleichterung gab es im nahe gelegenen Dorf ein Gasthaus, das so spät noch geöffnet war. Dort brachte er in Erfahrung, wo sich der hiesige Mietstall befand. Dessen Besitzer, immerhin unsanft aus seinem Schlaf gerissen, ließ sich dennoch dazu überreden, den Stall zu öffnen.
    „Das kleine Gig.“ Er wies auf einen zweirädrigen, offenen alten Wagen, der wenig mehr als ein hölzerner Karren war. „Ist vielleicht nicht viel, aber alles, was ich habe.“
    Rafe zuckte leicht zusammen, besah sich besorgt den Regen, der mit unverminderter Stärke herabprasselte, und nickte.
    „Ich nehme es.“

2. KAPITEL
    Heiligabend lag bereits zur Hälfte hinter ihnen, da erkannte Claire endlich das Offensichtliche. Sie saß im Salon und war damit beschäftigt, Girlanden zu basteln, den in einer Ecke lehnenden Baum zu betrachten und ihn sich aufrecht und mit festlich leuchtenden Kerzen geschmückt vorzustellen, da hörte sie zufällig Tante Hortense etwas zu Onkel Abner sagen.
    „Wir müssen unbedingt Orangen besorgen.“ Hortense stand an der offenen Tür zum Salon. „Es fühlt sich irgendwie nicht an wie Weihnachten ohne Orangen und Bienenwachskerzen.“
    „Nun, ich kann mir keine Orangen aus den Rippen schneiden, Hortense“, erwiderte Abner ungehalten. „Und er wird sich gewiss nicht durch etwas Obst, das in der Punschbowle schwimmt, zum Bleiben überreden lassen.“
    „Unser lieber Ralph! Aber natürlich wird er bleiben!“ Tante Hortenses Antwort kam so heftig, dass nicht verborgen blieb, wie sehr sie in Wirklichkeit dasselbe befürchtete wie Abner. „Er wird einsehen, wie sehr wir ihn in der Fabrik brauchen, und ...“, sie bemerkte Claires Blick auf sich, „...es gibt so vieles, das ihn hier halten wird.“
    Das steckte also hinter ihrer wunderbaren Veränderung! Man nahm an, da Ralph keine anderen Verwandten besaß, kam er sicherlich, um die Besteck-Fabrik der Mayhews zu übernehmen. Vor seinem Unfall war es natürlich Stephens Pflicht gewesen, doch jetzt sahen sie in Ralph einen neuen Erben.
    Claire hoffte nur, dass sie sich nicht zu große Hoffnungen machten. Erst jetzt fiel ihr noch einmal der seltsame Blick ein, den Tante Hortense ihr zugeworfen hatte. Es gibt so vieles, das ihn hier halten wird. Claire ließ die Rolle mit dem Draht fallen, den sie dazu benutzt hatte, die Tannenzweige zusammenzubinden. Wie es aussah, wurde von Ralph nicht nur erwartet, dass er Stephens Platz in der Fabrik einnahm, sondern auch den an ihrer Seite!
    „Es wäre so schön, wieder einen jungen Menschen voller Energie und Kraft in der Fabrik zu haben“, sagte Onkel Abner. „Ich kann es kaum erwarten, ihm unsere neuen Stanzmaschinen zu zeigen und ...“
    „Abner.“ Tante Hortense zog die Stirn kraus. „Versprich mir, dass du jedes Gespräch über das Geschäft bis nach Weihnachten verschiebst. Er wird Zeit brauchen, uns wieder kennenzulernen. Wir sind alles, was er noch an Familie hat.“ Sie warf Claire einen liebevollen Blick zu. „So wie unsere Claire. Siehst du, schon haben sie beide etwas gemeinsam.“
    Claire sah ihr fassungslos nach, als sie geschäftig zur Küche eilte. Onkel Abner griff nach seinem Mantel, um Cousin Halbert bei dem Anbringen einer Girlande an der Vordertür zu helfen. Noch ganz benommen von ihren widerstreitenden Gefühlen, erhob Claire sich und ging zur Treppe.
    Mit jedem Schritt, den sie tat, wuchs ihre Empörung. Nach all der Hingabe und Zuneigung, die sie ihnen all diese Jahre geschenkt hatte, nach all dem Gejammer, das sie ertragen, und der Trauer, die sie zu mildern versucht hatte, dachten die alten Tunichtgute doch tatsächlich daran, sie zugunsten der Fabrik an einen völlig Fremden zu verschachern!
    Ihre Betroffenheit wuchs noch, während sie in ihrem Zimmer unruhig auf und ab ging. Eigentlich hätte sie es ahnen müssen. Es hatte genügend Anzeichen gegeben.
    Mit jedem einschläfernden Brief, jedem Paket von Ralph hatten sie

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