2012- Die Rückkehr
bei, sodass wir gemeinsam eine Woge der Liebe schaffen können, die uns ins Weiße Haus spült. Das ist die Vision, die mir unser Herr und Erlöser geschenkt hat, das ist der Bund, den Er mit uns schloss, als Er uns vor dem Tod bewahrte. Denkt zurück an jenen Tag, und dann greift tief in eure Brieftaschen, und zeigt dem Menschensohn dort droben, dass ihr diese zweite Chance verdient. Steht mir unerschrocken bei, meine Kinder, unterstützt den Herrn, auf dass wir gemeinsam Hand in Hand im Geiste Jesu Christi, unseres Erlösers, voranschreiten können in das ewige Leben.«
»Amen.«
Die Make-up-Assistentin beseitigt die letzten glänzenden Flecken unter den Augen von Richard K. Phillips, der als Gastgeber einer politischen Talkshow gegenüber von Peter Mabus Platz nimmt.
Der Fernsehproduzent hält inne, während sein Produktionsleiter ihm über den Ohrhörer Anweisungen gibt. »Alles klar, Gentlemen, es geht los, drei … zwei …«
Richard Phillips blickt in Kamera eins. »Guten Abend. Heute spricht World News mit Peter J. Mabus, dem früheren
Vorstandsvorsitzenden von Mabus Enterprises und Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 2016.«
»Guten Abend, Richard. Und einen guten Abend an alle unsere Unterstützer. Gott liebt euch.«
»Mr. Mabus, kommen wir gleich zum Thema. Der nächste Präsident wird erst in drei Jahren gewählt. Warum haben Sie Ihren Wahlkampf so früh begonnen?«
»Richard, die Botschaft, die ich verkünde, kennt keinen politischen Zeitplan. Schon jetzt ist die Stunde dramatischer Veränderungen gekommen, und obwohl wir noch nicht im Amt sind, glauben wir, dass die gegenwärtige Regierung den Willen des amerikanischen Volkes zu spüren bekommen muss. Ennis Chaney ist es nicht gelungen, das Vertrauen in die Regierung der Vereinigten Staaten wiederherzustellen, und ohne dieses Vertrauen wird die Regierung zusammenbrechen, und Amerika ebenso. Wir können einfach nicht vier Jahre warten, wenn sich die Dinge ändern sollen.«
»Um fair zu sein, Präsident Chaney ist nur wenig länger als einen Monat im Amt.«
»Entweder hat man das Vertrauen des Volkes, oder man hat es nicht. Chaney hat es nicht.«
»Mr. Mabus, Sie haben in aller Öffentlichkeit die Poli tik der Vorgängerregierung, die zu einer außenpolitischen Isolation geführt habe, für die Beinahe-Vernichtung der Menschheit verantwortlich gemacht. Dabei hat doch gerade Ihr Unternehmen sehr stark von den neuen Regierungen profitiert, die in den letzten Jahren im Nahen Osten und in Asien an die Macht gekommen sind.«
»Richard, wer wäre wohl besser in der Lage, eine Veränderung zu bewirken, als derjenige, der genau weiß, wie es ist, dem dunklen Weg zu folgen, den diese Gesellschaft eingeschlagen hat? Ich war auf diesem Weg, und
ich weiß, wie viel dazu gehört, um das Böse auszurotten, das unsere Gesellschaft überschattet. Ich glaube fest daran, dass genau das der Grund dafür ist, warum Gott mich auserwählt hat, das postapokalyptische Amerika zu führen.«
»Interessant. Aber wäre es nicht genauso gut möglich, dass Ihr Interesse an Politik eher damit zu tun hat, dass auch Sie die Schrift an der Wand gelesen haben, wie Ihre Kritiker immer wieder betonen? Chaney spricht bereits davon, die Space Defense Initiative zu beenden, die viele für die atomare Hochrüstung in Russland und China verantwortlich machen und zu deren einflussreichsten Befürwortern Ihr Unternehmen gehört hat.«
»Sie meinen, mein früheres Unternehmen. Ich habe meinen Posten schon vor Wochen aufgegeben.«
»Ein Abschied, der Ihnen mit 200 Millionen Dollar versüßt wurde.«
»Das waren Aktienoptionen. Der Vizepräsident von George Bush hat 20 Millionen von Halliburton bekommen, als er die Firma verließ, und dabei hat das Unternehmen unter seiner Führung Verlust gemacht. Das Geld, das ich bekommen habe, habe ich mir verdient. Gott hat kein Problem damit, besonders weil ich es in einen Wahlkampf investiere, der so viel Gutes zur Folge haben wird.«
»Unterhalten wir uns doch über Ihre neue politische Partei, People-First - das Volk zuerst.«
»Ich denke, der Name sagt bereits alles.«
»Einige Leute werfen Ihnen Extremismus vor.«
»Extremismus? Wenn die Mehrheit der Amerikaner unsere Überzeugungen teilt, wie kann man da noch von Extremismus sprechen? Wir glauben an die Familie. Wir mussten allerdings erleben, wie die guten alten christlichen Werte, die dieses Land groß gemacht haben, beiseitegedrängt
wurden durch Promiskuität und eine
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