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2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein

2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein

Titel: 2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei
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den Händen. Er wusste nicht, was er tun sollte, konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
    Daran war sicher auch dieses Teufelszeug schuld, das er nicht wollte, das er aber brauchte, um überhaupt die Kraft aufzubringen, weiterzumachen. Cenobio! Er musste Cenobio informieren!
    Mit zitternden Fingern nahm er den Hörer von dem klobigen Kasten - ein Satellitentelefon älterer Bauart - und gab die Nummer in Merida ein. Die Decke über der Anlage war dünn genug und von Erde durchsetzt, um einen wenn auch schwachen Empfang zu ermöglichen. Besetzt.
    Branson wählte erneut. Das anhaltende Besetztzeichen machte ihn verrückt.
    »Später!«, stieß er abgehackt hervor, wie um sich selbst zu beruhigen. Ericson war momentan wichtiger. Wenn er die Wahrheit zu schnell herausfand ...
    Branson öffnete einen der großen Behälter. Einen Moment lang zögerte er, atmete keuchend ein. Dann hob er die kleine Kiste heraus. Sie war schwer, wog einige Kilogramm. Das sollte genügen.
    Außerdem wickelte er das kleine Stoffbündel auf und steckte sich den Inhalt hinten in den Hosenbund.
    Nun war ihm ein wenig wohler.
    8.
    Tom Ericson stand vor der Stirnwand der Kammer und leuchtete mit der Lampe die im Putz eingegrabenen Linien ab. Er hätte nicht zu sagen vermocht, nach was genau er suchte. Irgendeine Kleinigkeit, die jeder auf den ersten Blick einfach übersah.
    Unvermittelt fühlte er sich beobachtet, richtete sich aus der gebückten Haltung auf und drehte sich um. Seymor Branson stand in der Wandöffnung und schaute ihn an. Der Blick des Professors war starr, sein Gesicht blasser als sonst. Das war das Erste, was Tom bemerkte.
    Das Zweite war die Waffe in Bransons rechter Hand, ein kleiner sechsschüssiger Trommelrevolver. Die Waffe war auf Ericson gerichtet.
    »Also doch«, sagte Tom leise. Er hatte es gespürt, dass Branson nicht wie früher war. Die ganze Zeit über war ihm das bewusst gewesen, doch hatte er es den äußeren Umständen zugeschrieben. Branson war zweiundsechzig, da hinterließ die entbehrungsreiche Arbeit schon Spuren. »Was ist in der Kammer so wertvoll, Seymor?«
    Der Grabungsleiter antwortete nicht. »Geben Sie mir Ihr Telefon!«, verlangte er schroff. Als Tom zögerte, unterstrich er die Aufforderung mit einer knappen Bewegung der Waffe. »Ich habe lange genug Schießübungen absolviert. Wenn ich abdrücke, treffe ich. Also geben Sie sich keinen Illusionen hin.« Tom zweifelte nicht daran.
    Die Entschlossenheit im Blick des Professors verriet ihm genug. »Es geht um die Karte?«
    »Ihr Telefon! Werfen Sie es her zu mir, aber vorsichtig! Keine hastigen Bewegungen.«
    Tom nickte. Mit zwei Fingern zog er das Thuraya SG 2520 aus der Oberschenkeltasche. Für einen Moment hielt er es noch in der Hand, erwog sogar, es als Wurfgeschoss einzusetzen, aber er durfte den Professor wirklich nicht unterschätzen.
    Mit etwas Schwung warf er Branson das Satellitentelefon zu. Der fischte es geschickt mit der linken Hand aus der Luft. Er nickte zufrieden, als er sah, dass es abgeschaltet war - und ließ es zu Boden fallen. Seine Miene verhärtete sich, während er es, ohne den Blick von Ericson zu wenden, langsam unter seinem Stiefel zermalmte. Dem kläglichen Rest versetzte er einen Tritt. »Musste das sein?«, fragte Tom verhalten.
    Branson angelte mit dem Fuß nach der Kiste, die seitlich im Durchgang stand. Langsam schob er sie in die Kammer hinein. »Auspacken!« Tom schüttelte den Kopf.
    Ein Schuss peitschte. Im letzten Moment hatte Branson den Revolver noch ein klein wenig herumgeschwenkt. Die Kugel traf lediglich die Stirnwand, fetzte Putz heraus und heulte als Querschläger davon. »Auspacken!«, wiederholte Branson. »Aber vorsichtig!«
    Tom ahnte bereits, was die Kiste enthielt, und diese Ahnung wurde zur Gewissheit, als er den Deckel geöffnet hatte.

    »Das ist nicht Ihr Ernst! ?« Aus der Hocke schaute er zu Branson auf.
    »Verteilen Sie das Dynamit an den Wänden, hier drinnen in der Kammer und draußen im Gang! Keine Sorge, wir haben genug davon.«
    Während das kalte Auge der Pistolenmündung ihn fixierte, brachte Tom die Sprengsätze an. »Warum wollen Sie die Anlage zerstören, Seymor?«, versuchte er es noch einmal. »Was haben Sie davon?«
    Bransons Miene blieb unbewegt. Langsam rückwärts gehend, löste er sich aus dem Durchgang zur Kammer.
    »Fragen Sie lieber, was die Welt davon hat«, sagte er kryptisch.
    »Ich verstehe nicht...«
    »Sie müssen es nicht verstehen, Tom. Glauben Sie mir, es ist

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