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2013 - Sternenvogels Geheimnis

Titel: 2013 - Sternenvogels Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hochleistungsrobots; eine Kamera kam aus dem Kurs und explodierte in einer Astgabel. Die stinkende Luft war Sekundenbruchteile lang voller Splitter, die wie Pfeile umherschwirrten.
    Akellm landete auf einem Lianengitter, dem Ruheplatz eines großen, exotischen Raubtiers, das gegenwärtig auf Jagd war. Rund um die freie Fläche lagen abgenagte Kadaver, Fellreste und Knochen, auf denen Insekten wimmelten und violette Schichten von irgend etwas wuchsen.
    Durch das Inferno hallte die Stimme des Spielleiters, der sich FRAGESTELLER nannte: „Wieviel Grad beträgt, auf sechs Stellen nach dem Komma genau, die immerwährende Temperatur von Luurs-Metall?"
    Jetzt hast du wirkliche Schwierigkeiten, Sternvogel! dachte Akellm und grub in seinem Gedächtnis.
    Er hatte elf Sekunden Zeit für die Antwort. Und es ging um die Startberechtigung für den „Pokal des Kristallprinzen". Die Scheinwerfer der Holokameras wurden desaktiviert. Er duckte sich, schob das restlichtaufhellende Visier über die Augen und versuchte zu erkennen, wie groß der Abstand zum Boden war.
    Luurs-Metall! Ausgerechnet!
    An ihrem glitzernden Faden, so dick wie ein Finger, senkte sich eine Nervenfeuer-Spinne aus der Dunkelheit. Akellm sah einen Kranz von acht hellen Punkten. Es waren die Gelenke der Endglieder, in denen der kochendheiße Verdauungssaft der Spinne brodelte. War es eine 6 oder eine 7 weit hinter dem Komma?
    In der Trivi-Show der Arkon-Welten „Sieg oder stirb" mußten, wie überall in der trividsüchtigen Galaxis, einzelne Kandidaten jene Aufgaben bewältigen, die ihnen die Organisatoren stellten. Je höher die Preisgelder oder die Belohnungen, desto gefährlicher gestalteten sich die Aufgaben.
    Kombinationsgabe, Mut, Kampfgeist und absolute Höchstleistungen waren gefragt; in dieser Endausscheidung waren die letzten neun Aufgabeblöcke lebensgefährlich. Man schied aus, wenn man schwer verwundet oder tot war - oder eben freiwillig aufgab. Kämpfe in Raubtierkäfigen, jegliche Variante von Gladiatorkämpfen, eine aberwitziger als die vorhergehende, oder Hindernisflüge ohne jeden Schutzschirm durch gefährliche Bezirke des Alls erhöhten die Todesrate.
    Die Zuschauer - wenigstens jene, die über entsprechende technische Einrichtungen verfügten, also nahezu alle Bewohner von Arkon I - waren durch die Technik der Holokameras in das Geschehen einbezogen. Die Identifikation mit dem Spieler hatte einen solch hohen Grad der Vollkommenheit erreicht, daß mehr Zuschauer einem Infarkt erlagen, sich durch Unachtsamkeit selbst vergifteten oder wahnsinnig wurden als Mitspieler.
    In dieser letzten Spielphase ging es um fünf Millionen Chronners, um Akellm da Prembans Gesundheit oder Leben und um die Teilnahme am Karaketta-Rennen. Der dritte Platz in beiden Disziplinen brachte eine Million, der zweite zwei Millionen, und der Sieger des Rennens erhielt abermals fünf Millionen Chronners. Es war ungeschriebenes Gesetz, daß ein Teil der Gewinnsumme dem Imperator für „Belange der Expansion" zur Verfügung gestellt wurde.
    Während der kurzen Werbe-Unterbrechung, die Akellm zwei Atemzüge lang Ruhe verschaffte, mußte er die Antwort finden. Myriaden Zuschauer, die mit ihm in der Dunkelheit des Waldes fieberten, zählten die Sekunden und warteten darauf, daß die nadelfeinen Greifer der Spinne aus den hornigen Scheiden glitten.
    Akellm da Premban zog einen handlangen Stab aus dem Gürtel, verlängerte ihn teleskopisch auf eineinhalb Meter und schrie in die wabernde Finsternis: „Drei Grad, Komma, vier drei drei sechs sieben eins fünf..."
    „Richtige Antwort!" Der Dschungel barst unter dem Anprall des Schalls. „Die nächste Frage ist leicht, Champ!"
    Akellm ließ die Spinne näher kommen, richtete den Stab auf das Tier und löste die Treibladung aus.
    Ohne abzuwarten, ob der Pfeil mit der dicken Spitze traf, hechtete er schräg nach unten und traf die mannsgroße Hohlkugel einer Kolonie von Astschneider-Schrecken. Seine Stiefel traten ein Loch in das Gewebe aus unzähligen Holzteilchen; er fiel durch den Hohlraum und zerriß eine Kolonie der faustgroßen Tiere, bevor er durch das Einflugloch am Boden des Sphäroids trat, sich am Rand festhielt und sechs Meter tief stürzte. Über der wirbelnden Wolke der Insekten, die im Ultraschall und in den höchsten hörbaren Tönen sirrten und pfiffen, detonierte der Spinnenkörper. Ein Schauer aus Kadaverteilen und Körperflüssigkeit breitete sich aus. Tausende Fliegen, Flugwürmer und Aasmücken stürzten sich auf

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