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2013 - Sternenvogels Geheimnis

Titel: 2013 - Sternenvogels Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesellschaft, der im Mißton ausklingt, lieber Gatte", sagte sie und erkannte ihre Stimme nicht mehr. „Ich ziehe mich wieder in die Einsamkeit zurück, zu Arbtan und meinen illustren Gefangenen. War schön, Prushi, wieder einmal in Sichtweite des Kristallpalasts gewesen zu sein."
    „Ich verliere Geld, und du pflegst deine Ironie. Du solltest mich bedauern, teuerste Gattin!"
    Sie nahm seine Hand, streichelte seine bleiche Wange und sagte: „Ich bedaure dich, Prushi. Wirklich. Aber nicht aus Gründen, die dir geläufig sind. Sei nicht traurig." Sie lachte und war sich bewußt, daß es eine Grimasse war. Überdies waren ihre Augen noch immer dank der Injektion für Akellm goldfarben. Prushi war es bis jetzt nicht aufgefallen. „Du hast deine Frau aus der Gosse geholt, und dafür halte ich dir ewig die gesellschaftlich relevante Treue!"
    Er starrte sie an, schien nichts verstanden zu haben. Jetzt kamen die Verfolger der beiden Sieger mit furchtbarem Lärm auf die Zielwand zu und versuchten sich auf den letzten Metern gegenseitig zu überholen.
    USO-Spezialist Akellm kroch aus dem Gegengerät des Transmitters. Dürren und Skorgon sahen ihn erstarrt an, packten seine Arme und zogen ihn hoch. Er taumelte in den Stützpunkt hinein und sah auf einem Bildschirm, wie die „Blitzechse" siegte und gleichzeitig zerstört wurde und wie Rugai starb. Die Trauer kam wie eine erstickende Woge über ihn.
    Aus den Lautsprechern seines Büros drang Torbaraens Stimme: „Seine Individualimpulse sind erloschen. Unser Freund ist tot. Wir kommen."
    „Und ich warte auf sie", lallte Akellm. „Ist die Selbstzerstörungsanlage ...?"
    „Beruhige dich! Wir sind Profis, Chef. Wir haben sogar deine zahlreichen Geschenke auf die andere Seite geschickt."
    „Das ist ... das nenne ich Liebe zum Chef." Durren setzte einen Becher Aufbaugetränk an seine Lippen. Er trank gierig und schaute sich um. Nur er, Durren und Skorgon befanden sich im Stützpunkt. Alle anderen waren schon durch den Fluchttransmitter gegangen.
    Mühsam flüsterte er: „Das war Arbtan, der Magnopardh. Ich hab' in Endras Räumen ein sehenswertes Blutbad hinterlassen. Wo bleiben sie? Holen sie vielleicht die fünf Millionen Prämie ab?"
    Er meinte Torbaraen und Parcush. Hinter ihm glühten die Schenkel des Transmitters. Durren lachte voller Verzweiflung. Die glühenden Ziffern der Zünduhr für die Vernichtung des Stützpunktes liefen im Takt rückwärts. „Die Daten, Chef?"
    Akellm entledigte sich mit Mühe seiner Weste und gab sie Skorgon. Wortlos deutete er auf den Transmitter. „Los! Geh! Bring das Zeug in Sicherheit!"
    Skorgon öffnete den Mund zu einer Entgegnung. Akellm sagte mit aller Schärfe, zu der er fähig war: „Das ist ein Befehl. Geh!"
    Skorgon verschwand mitsamt den unersetzlichen Informationen in den Geräten der halb zerrissenen, blutverkrusteten Weste. Je schneller die Aufzeichnungen der Scanner das USO-Hauptquartier in Quinto-Center erreichten, desto eher würde Reginald Bull freikommen können.
    Die Minuten krochen dahin, Akellm schlief unter der Wirkung der Schmerzmittel ein.
    Plötzlich rannten Torbaraen und Parcush herein und verriegelten die Bürotür hinter sich. Durren weckte Akellm, der seine Mitarbeiter mit einem strafenden, müden Blick begrüßte. „Heroischer Augenblick", sagte er undeutlich und hinkte zum Transmitter. „Ihr erlebt das Ende von Sternvogel mit. Los! Hinter mir her!"
    Nacheinander gingen sie durch den abgeschirmten Transmitter. Alle Spuren in Endras Wohnsuite würden zu hundert Prozent auf Akellm hinweisen. USO-Leutnant Rugai Qorrm war tot und konnte keine Fragen beantworten. Der Transmitter desaktivierte sich.
    Das große Büro war leer. Ungewohnte Stille füllte es aus. Die Klimaautomatik begann die Scheiben zu verdunkeln, als Arkons Sonne zu heiß brannte. Drei Minuten nachdem eine bernsteinfarbene Dämmerung alle Büroräume in ein unwirkliches Licht getaucht hatte, verwandelten etwa hundert Ladungen hochexplosiven Materials die Räume am oberen Rand des Trichterhauses in eine weißglühende Hölle der Kernschmelze, die selbst die geringsten Spuren endgültig verglühte und verwischte.
    Der Begriff Sternvogel hatte sich auf Arkon I in subatomare Partikel aufgelöst.
     
    ENDE

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