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2020 - Die Lichtgestalt

Titel: 2020 - Die Lichtgestalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jeden anderen Gedanken, konzentrierte sich auf den Ball, auf das Spiel.
    Es war ein wichtiges Spiel.
    Nordstern Terrania lag in der Systemmeisterschaft zwei Punkte hinter Luna Levitator. Ein Sieg gegen die bereits als Absteiger feststehenden Maxwell Montes Robben Venus war Pflicht. Aber das Team vom zweiten Planeten war keine schlechte Mannschaft.
    Es hatte Ende der ersten Halbzeit die Führung von Nordstern Terrania durch einen schnellen Konter ausgeglichen und verteidigte seitdem mit einer Neunerkette in der eigenen Hälfte. Nordstern biß sich an der destruktiven Spielanlage der Venusianer die Zähne aus.
    Falo spielte Bersal an, den rechten Außenläufer von Nordstern Terrania. Der Paß fand sicher seinen Mann, doch sofort drangen zwei Robber-Verteidiger auf Falos Mitspieler ein und versuchten ihn abzudrängen. Bersal blieb nichts anderes übrig, als den Ball sofort wieder zu Falo zurückzugeben.
    Falo nahm ihn gekonnt an, ließ den Ball geschickt abtropfen und führte ihn eng am Fuß. Die beiden nominellen Venus-Stürmer betrieben konsequentes Vorchecking und drangen auf ihn ein.
    Falo lächelte, schob den Ball mit der Sohle nach links und ließ den ersten Gegenspieler ins Leere laufen.
    Nach außen oder in die Mitte?
    In die Mitte. Dort herrschte dichtes Gedränge, aber die Spieler von Nordstern und Robben Venus banden sich gegenseitig. Die Mannschaft aus dem Hochland Ishtar Terra hatte ihn nach der Einwechslung noch nicht auf der Rechnung, noch nicht unter Manndeckung gestellt. Und er hatte soeben eine Überzahl für Nordstern hergestellt.
    Erleichtert stellte er fest, daß er das Match tatsächlich deuten konnte. Die Spieler von der Venus zögerten, griffen ihn nicht an, weil sie befürchteten, damit ihre jeweiligen Gegenspieler freizustellen. Sie .machten den Fehler, ins Extrem zu verfallen und zu eng zu decken.
    Er lief über den halben Platz, hatte für die halbherzige Gegenwehr nur Verachtung übrig, zog dann nach außen, vollzog eine elegante Drehung, mit der er einen weiteren Gegenspieler aussteigen ließ, und lief nun quer über das Feld. Seine Mitspieler reagierten, als hätte er nicht ein halbes Jahr pausiert, rochierten und liefen vor und zurück, zogen die Abwehr von Robben Venus auseinander.
    Jetzt könnte er abziehen ... jetzt... jetzt...
    Aber Falo hatte Geduld gelernt, wartete, bis das Tor schon wieder rechts von ihm lag, drehte sich, lief in den freien Raum und zog aus vollem Lauf ab.
    Der Ball prallte mit solcher Wucht gegen den rechten Pfosten, daß das Geräusch noch auf den hintersten Rängen zu vernehmen war.
    Nein, dachte Falo. Bitte nicht.
    Er konnte instinktiv den Winkel abschätzen, lief nach links, wußte, wann er hechten mußte. Der Ball prallte mit solcher Wucht gegen seinen Kopf, daß er fast das Bewußtsein verloren hätte.
    Er sah wieder weiße Tücher auf den Rängen, hatte plötzlich Gras im Mund, spürte den Aufprall auf dem Boden so schmerzhaft, daß er sein gesamtes Vermögen dafür gegeben hätte, eine biegsame Venusrobbe zu sein.
    Dann hörte er den Jubel.
    Der Abpraller war genau ins Eck gegangen.
    Die Zeit stand für ihn still.
    Er konnte nicht mehr denken, spürte nur Schmerz, Druck, Last, Gewicht.
    Erst als er die Augen wieder öffnete und feststellte, daß sich vier Spieler von Nordstern Terrania auf ihn geworfen hatte, wurde ihm klar, daß er den Führungstreffer erzielt hatte.
    Ich bin wieder da, dachte Falo.
     
    10. Juni 1300 NGZ
     
    Die freiwilligen Helfer hatten mit Hilfe der Roboter die Tribüne so schnell in den Anstoßkreis befördert, daß Falo nicht wußte, ob er sich ärgern oder freuen sollte. Er hätte gern noch drei oder vier Runden gedreht, den Jubel der Menge genossen. Andererseits erwartete ihn eine noch viel größere Ehre...
    Der Höhepunkt seines bisherigen Lebens.
    Die neun Mitspieler von Nordstern Terrania blieben unschlüssig stehen, wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Pal Wueldegraun war Mannschaftskapitän, doch alle wußten, daß sie die Meisterschaft in erster Linie Falo Gause zu verdanken hatten.
    Lezant Butrung ergriff die Initiative, schob Falo zu der Treppe, nickte ihm aufmunternd zu. Pal zögerte, schaute zu den Tribünen, ging dann an Falo vorbei und nickte ihm dabei zu. „Nein", flüsterte Falo. „Ich gehe nicht als zweiter hinauf."
    „Doch", gab Lezant genauso leise zurück.
    Falo spürte Lezants Hand auf seinem Rücken, die ihn sanft anschob. „Das ist Perry Rhodan", wisperte er dem Verteidiger zu. „Er wurde im

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