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2021 - Monos' Enkel

Titel: 2021 - Monos' Enkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befallen hatte. Ein Versagen von Leber und Milz deutete sich an. Der von den Energiefeldern konstant gehaltene Blutdruck änderte nichts daran.
    Buckley unterzog das Blut der Patientin einer weiteren Untersuchung. Diese bestätigte, was die Medoroboter schon auf dem Weg hierher festgestellt hatten: Das Blut wies Spitzenwerte auf. Es gab keine Erreger, keine Mangelerscheinungen, überhaupt keine Abweichungen vom normalen Blutbild einer Frau diesen Alters. „Feldstabilisation ist abgeschlossen", meldete die Stimme. „Phase eins der Supra-Kardiation beginnt."
    Dort, wo sich das dunkelrote Holo-Abbild des pumpenden Herzens befand, entstand ein gelbes Leuchten. Die Projektoren erzeugten kleine Feldstrukturen, die sich der Oberfläche des Organs nahtlos anpaßten. Die kraftlose, teilweise bereits faltige und narbige Struktur der Muskeloberfläche glättete sich deutlich erkennbar.
    Die an Gelbsucht erinnernde Farbe der Mikroenergiefelder bot keinen besonders appetitlichen Anblick. Aber ihr Einsatz war die einzige Möglichkeit, die jetzt noch blieb.
    Phase eins näherte sich ihrem Ende. Parallel dazu aktivierten sich die Projektoren von Phase zwei.
    Gelbe Strahlen drangen in das Innere des sich zersetzenden Muskelgewebes ein und bildeten ein netzähnliches Gespinst. Es übernahm die Funktion der Muskeln, steigerte die Pulsfrequenz und erhöhte die Durchblutung des Körpers.
    Weitere 3-D-Felder bauten sich auf und übernahmen die Funktion der anderen Organe. Blutdruck und Pulsfrequenz pendelten sich im Bereich der Normalwerte ein.
    Durch die Supra-Methode ließ sich die Funktion aller Organe eine Zeitlang aufrechterhalten. Mit Ausnahme des Gehirns allerdings ... „Nieren versagen", erklang erneut die Automatenstimme. „Leberzersetzung erreicht hundert Prozent. Achtung, die Patientin fällt ins Koma!"
    Stumm und mit stark herabgesetzter Atemfrequenz stand James Buckley neben dem Mädchen. Die Erkenntnis, nichts mehr zur Rettung eines Menschenlebens beitragen zu können, machte selbst einem „alten Hasen" wie ihm zu schaffen. „Gehirnstimulanz im Leerlauf. Keine Neuro-Reflexion mehr meßbar."
    Es war gleichbedeutend mit dem klinischen Tod. Die übrigen Organe ließen sich mit der Supra-Kardiation unbegrenzt lange aufrechterhalten. Bloß wozu? Dr. James Buckley senkte den Kopf. Er wußte, daß er den Kampf um das Leben der jungen Frau verloren hatte. „Projektoren abschalten!" sagte er mit belegter Stimme.
    Die gelben Strukturen im Hologramm verschwanden. Wie zäher Brei flössen die vollständig zersetzten Organe auseinander. „Exitus", meldete der Syntron überflüssigerweise. „Wir haben alles getan, was möglich war."
    Einer der Medos schwebte heran und deckte die Tote mit einem grünen Tuch zu.
    Der Internist erwachte wie aus einem tiefen Traum. Er nahm eine Bewegung neben sich wahr und blickte in die dunklen, fast schwarzen Augen einer Frau. Sie war einen Kopf kleiner als er. Die schulterlangen schwarzen Haare wirkten ungekämmt. Zwischen den Strähnen glitzerte ein PsIso-Netz. Ihrem Alter nach hielt Buckley sie für die Mutter der Toten. „Ich mache niemandem einen Vorwurf", sagte sie leise. „Hat Gwen noch etwas gesagt? Auf dem Transport oder hier?"
    „Nein." Buckley schüttelte energisch den Kopf. „Bist du ganz sicher?"
    Etwas war in der Stimme der Frau, das den Arzt stutzig machte. Er benötigte eine Weile, um zu erkennen, was es war. Die Frau zeigte keine wirkliche Anteilnahme. Sie wirkte lediglich schockiert.
    Buckley war kein Menschenkenner und räumte ein, daß er sich auch täuschen konnte. Er musterte sie genauer, als sie an das Antigravfeld trat. Sie besaß einen fußballgroßen Buckel auf dem Rücken, der sie zwang, stark nach vorn gebeugt zu gehen. Wie Schuppen fiel es dem Arzt von den Augen.
    Moharion Mawrey! Die Residenz-Ministerin für Mutantenfragen und Leiterin der Fellmer-Lloyd-Mutantenschule. „Ja", antwortete er und ahnte, daß der Tod der jungen Frau ihn noch eine Weile beschäftigen würde. „Gwen war eine Telepathin aus der Schule Ishy Matsu in Terrania-Süd. Sie brach plötzlich und ohne vorherige Anzeichen einer Erkrankung zusammen. Doktor, woran ist sie gestorben?"
    James Buckley zuckte mit den Achseln. „Ich weiß PS nicht. Eigentlich kann es so etwas gar nicht geben, Moharion. Aber was will das schon heißen? Man kann an einem Schnupfen sterben, wenn die Umstände entsprechend sind. Der Tod dieser jungen Frau ist auf ein beschleunigtes Versagen der inneren Organe

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