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2027 - Schwanengesang

Titel: 2027 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Greise anliefern, verspätet oder nicht funktionsfähig geliefert werden. Was immer ich tun kann, um die beiden Neuankömmlinge zu behindern, ich bin dazu bereit.
    Und wie sagte schon Gwalon I., der Begründer des Tai Ark'Tussan, der im Jahr 1774 da Ark als erster Imperator den Thron Arkons bestieg? „Willst du deinen Feind schlagen, mußt du ihn ganz genau kennen und möglichst alles über ihn wissen."
    Ich werde versuchen, alles über Himos und Cortys herauszufinden. Ich werde ihre Schwächen in Erfahrung bringen und sie gnadenlos ausnutzen ...
     
    *
     
    1. September 1303 NGZ
    Him Asnas
     
    „Lar Mamiak ist ein kleiner Emporkömmling", sagte Him. „Er gibt sich arkonidischer als die Arkoniden selbst, aber er wird niemals etwas daran ändern können, daß er Zaliter ist und von den Arkoniden wie Dreck behandelt wird. Fast tut er mir leid."
    „Mir nicht", erwiderte Corty. „Er ist ein widerlicher Mistkerl."
    Him stand hinter einem Terminal und rief die nächste Datei über Lar Mamiak auf. Nachdem sie einen eigenen Arbeitsraum bekommen hatten, war es mit ihren Kenntnissen kein Problem mehr gewesen, sich über die noch erhaltenen ursprünglichen GILGAMESCH-Dateien Zugang zu sämtlichen relevanten Sektionen der Bordsyntronik zu verschaffen.
    Das erleichterte einiges, stellte aber keinen Freibrief dar. Wer in einem Computersystem wie dem der GILGAMESCH operierte, hinterließ darin Spuren. Sie arbeiteten unter hohem Risiko. Sollte irgend jemand ernsthaft Verdacht schöpfen, was ihre Identität betraf, war ihnen die Todesstrafe so gut wie sicher. „Sieh mal her", sagte Corty.
    Him schaute zu seinem Freund hinüber. „Ich habe den Arbeitsraum jetzt gesichert", fuhr Corty fort. „Wenn man nicht ganz gezielt vorgeht, wird man uns nicht abhören können, ohne daß wir es mitbekommen. Wenn dieses Terminal sich aktiviert, ohne daß einer von uns den Befehl dazu gegeben hat, stehen wir unter Beobachtung."
    Him nickte. Das war beruhigend, aber sie durften nie vergessen, daß sie sich auf Feindgebiet befanden und im Ernstfall praktisch durch die kleinste Kleinigkeit auffliegen konnten. Und war das erst einmal geschehen, waren sie erledigt.
    Corty zeigte auf einen Sensor des Terminals. „Sobald wir die Selbstzerstörungsdatei restauriert und umgeschrieben haben, müssen wir nur diesen Punkt berühren, um die Selbstvernichtungsdatei abzuschicken. Präg dir die Stelle genau ein!"
    Him nickte. „Und wenn du die Kante des Terminals berührst, vor dem du jetzt stehst, aktivierst du unsere kleine Überraschung., Dazu mußt du alle fünf Finger der rechten Hand auf die Kante legen."
    „Verstanden", sagte Him. Aber wenn sie auf ihre Überraschung zurückgreifen mußten, war aller Wahrscheinlichkeit zufolge sowieso schon alles verloren.
    Er gab über sein Terminal weitere Befehle in die Syntronik ein. Sinnlose Befehle, die lediglich den Zweck hatten, die eigentlichen Arbeitsvorgänge zu vertuschen. Die Ursache der Verständigungsprobleme zwischen Syntronik und Positronik konnten sie jederzeit innerhalb weniger Stunden beseitigen. Doch sie dachten gar nicht daran, den Schaden zu beheben. Sie tarnten nur ihre eigentlichen Aktivitäten.
    Sie mußten in komplett verschobenen Verzeichnissen versteckte Dateien wiederfinden, und das praktisch unter den Augen der übrigen Fachleute. Und diese Dateien in den mittlerweile veränderten Verzeichnisbaum einbinden, damit sie wieder ausführbar wurden.
    Eine Sisyphusarbeit, die zu einem gewissen Teil vom Zufall abhängig war und sich deshalb zeitlich nicht bestimmen ließ. Mittlerweile gingen sie nicht mehr davon aus, daß sie ihren Auftrag auf jeden Fall erfolgreich abschließen konnten.
    Him lachte leise auf. „Ich habe Zugriff auf die Tu-Ra-Cel-Dateien über Mamiak", sagte er. „Der Geheimdienst stuft ihn als unbedingt imperiumstreu, aber in seinen Möglichkeiten beschränkt ein."
    „Eine der zutreffenden Einschätzungen der Celistas", knurrte Corty. „Und vom Ehrgeiz zerfressen. Der verblendete Zaliter begreift gar nicht, daß er seine Karriere durch seinen völlig überzogenen Eifer selbst ruiniert."
    „Aber er kann uns trotzdem gefährlich werden. Wenn du deine Klappe gehalten und ihn vor da Stilva nicht provoziert, sondern den verkalkten Trottel gemimt hättest..."
    „Hätten wir keinen eigenen Arbeitsraum bekommen und würden die Datei niemals finden."
    Corty stieß wütend die Luft aus. „Machen wir weiter", sagte er.
     
    *
     
    Lar Mamiak
     
    Wieder einmal zeigt man mir

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